von Andreas Büchler

Ausgangssituation und Signal

Die Daimler-Aktie verläuft in einem seit fünf Monaten bestehenden Abwärtstrendkanal, der die Sinkgeschwindigkeit von rund 2,5 Prozent pro Monat widerspiegelt und den Notierungen aktuell Luft bis etwa 75 Euro lässt. Mittelfristig ist sogar erst an dem im Wochenchart besser erkennbaren Bereich um 70,80 Euro wieder mit stärkerem Kaufinteresse zu rechnen. Hier liegt ein ehemaliger Widerstand, der nun einen Rollentausch hin zur Unterstützung vollziehen könnte. Die nächstfolgende Haltezone ist sogar erst zwischen rund 53,70 und 58,50 Euro erkennbar.

Frisch angefeuert wird die Verkaufsbereitschaft nun durch dein Ausbruch unter den horizontalen Unterstützungsbereich um 79 Euro. Zwar erholten sich die Kurse Anfang Juli nach einem ähnlichen Ereignis recht schnell wieder, doch damals stabilisierte die Nachfrage an der 200-Tage-Durchschnittslinie die Aktie. Diesmal ist auch hier kein Kaufinteresse messbar, der Kurs ist unter diesen wichtigen Mittelpreis abgestürzt was - unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen, insbesondere des intakten Abwärtstrends - ein klares Verkaufssignal darstellt. Weitere Verluste sind wahrscheinlich.

Empfehlung

Die Aktie kann bis zu acht Prozent von ihrem Monatsdurchschnittskurs nach unten abweichen, wenn vergangene statistische Erfahrungen zu Grunde gelegt werden. Damit dürfte die nächste Atempause im Abwärtstrend bereits knapp über der Trendkanal-Untergrenze bei 75 Euro auftreten. Doch sowohl diese Grenzlinie, als auch der Mittelpreis eines Monats fallen weiter, so dass die nächste Zielmarke bei 70 Euro schon in gut zwei Monaten erreichbar ist.

Mit dem passenden Turbo-Put-Zertifikat, beispielsweise der WKN CN51GL der Commerzbank, können Anleger ihr Depot absichern oder auf fallende Kurse spekulieren. Es gewinnt rund 55 Prozent an Wert, wenn Daimler das erste Kursziel erreicht. Fällt die Aktie mittelfristig weiter bis an die 55er-Marke, wäre sogar ein Plus von knapp 190 Prozent realisierbar - wie immer zum Preis eines Totalverlustes. Dieser würde eintreten, wenn die Aktie sich auf 88 Euro erholt. Dazu müsste jedoch der Kurs über die Widerstände bei 79 Euro (Ex-Unterstützung), 79,60 Euro (200-Tage-Linie), 85 Euro (Abwärtstrendkanal-Obergrenze) und 87,63 Euro (Zwischenhochs der zurückliegenden Monate) klettern. Angesichts der zahlreichen charttechnischen Barrieren ist dies das mit Abstand unwahrscheinlichere Szenario.

Dazu kommt: Anleger müssen nicht gleich in die Vollen gehen, sondern können erst eine kleine Teilposition Kaufen. Kommt es nach dem ersten steinen Einbruch der vergangenen Tage zu einer kurzen Zwischenerholung, kann der Bestand an Turbo Puts zu günstigeren Kursen aufgestockt werden.

Tageschart mit Abstand der Aktie zur 21-Tage-Linie in %



Wochenchart mit Abstand der Aktie zur 200-Tage-Linie in %



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Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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