Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel erschien erstmals am 06.02.2018

In der Vorwoche musste der DAX ein Minus von 4,2 Prozent hinnehmen und am Montag ging es weiter kräftig abwärts. Ein heftiger Rückschlag, der die Frage aufwirft, ob das der Auftakt für eine generelle Trendwende ist oder zumindest für eine spürbare weitere Kurskorrektur.

Die Hoffnungen, denen sich speziell charttechnisch orientierte Marktteilnehmer noch am 23. Januar hingaben, haben sich damit zumindest zunächst in Luft aufgelöst. An dem besagten Tag hatte ein bei 13.560 Punkten aufgestellter neuer Schlussrekord noch den Eindruck erweckt, als ob der der deutsche Leitindex seine Rekordjagd im grundsätzlich seit März 2009 bestehenden Bullenmarkt fortsetzen kann.

Doch plötzlich geht es weniger um neue Bestmarken als vielmehr darum, auf dem erreichten Niveau keine Topformation auszubilden. Durch den jüngsten Rückfall sind durch die dabei markierten tiefsten Stände seit Ende September erste wichtige Unterstützungen unterschritten worden. Das Chartbild hat sich somit bereits merklich eingetrübt und der Handelsverlauf am Montag hat angesichts der da erlittenen weiteren Verluste die Eingangslage alles andere als verbessert.

Mit Blick auf den Dax ist es ohnehin so, dass wir derzeit über Notierungen sprechen, die bereits im Mai 2017 Gültigkeit hatten. Ein ungebremster Bullenmarkt sieht sicherlich anders aus. Zumal auch zu konstatieren ist, dass der deutsche Leitindex auch nicht markant über bereits Mitte April 2015 erreichten Notierungen handelt.

Vor diesem Hintergrund macht es sicherlich Sinn, sich Gedanken darüber zu machen, welche Einzelaktien womöglich nicht über die besten Kursaussichten verfügen. Im beobachteten Anlageuniversum jeder Investmentbank gibt es dabei ausgewählte Titel, welche die Analysten auch unabhängig vom Gesamtmarkt als Verkäufe einstufen. Wir haben uns umgesehen, was derzeit auf den Verkaufslisten steht und besprechen auf den nachfolgenden Seiten fünf deutsche Aktien, bei denen fünf verschiedene Analysehäuser Abwärtspotenzial von 22 bis 34 Prozent wittern.

Auf Seite 2: K+S



K+S (WKN: KSAG88)



Auf der Verkaufsliste der Deutschen Bank beispielsweise ist K+S zu finden. Die Verkaufsempfehlung für das frühere DAX-Mitglied und heutigen MDAX-Vertreter ist mit einem Kursziel von 17,00 Euro versehen. Das bedeutet, man befürchtet 21,7 Prozent Luft nach unten.

Im Vorfeld der von dem für den 15. März angekündigten Bekanntgabe der Geschäftszahlen für das vierte Quartal 2017 hat die zuständige Analystin Virginie Boucher-Ferte ihre negative Haltung gegenüber dem Düngemittel- und Salzehersteller erst im Januar bestätigt. Das operative Ergebnis dürfte im Berichtszeitraum zwar massiv zugelegt haben, allerdings von einem sehr niedrigen Vorjahreswert aus, so das Urteil. Angesichts einer schwächelnden Agrarbranche und eines Kali-Überangebots sei die Aktie des Düngemittelkonzerns derzeit zu teuer.

Konkret rechnet sie beim EBIT für das abgelaufene Quartal mit einem Plus von 103 Millionen Euro nach 27 Millionen Euro im Quartal im Jahr zuvor. Was den Ausblick für das Geschäftsjahr 2018 angeht, erwartet Boucher-Ferte, dass das Management ein starkes EBIT-Wachstum gegenüber einer sehr niedrigen Basis aus dem Geschäftsjahr 2017 von geschätzten 421 Millionen Euro anstreben wird.

Die hauseigenen Schätzungen hob die Deutsche Bank zwar zuletzt für die Geschäftsjahre 2018 und 2019 um jeweils drei Prozent an. Allerdings geht aus der Studie nicht hervor, welche Annahmen mit Blick auf den Einfluss durch die US-Steuerreform unterstellt werden. Das Unternehmen hatte jüngst wissen lassen, dass für 2017 ein einmaliger negativer Ergebnisbeitrag entsteht, während für die Jahre 2018 bis 2020 kumuliert von einem positiven Cash-Effekt von 30 Millionen Dollar auszugehen sei.

Beim Gewinne je Aktie kalkulierte die Deutsche Bank für K+S zuletzt für das laufende Jahr mit 1,20 Euro und für das kommende Jahr mit 1,56 Euro. Gemessen an dem für 2017 erwarteten Wert von 0,88 Euro wäre das eine deutliche Verbesserung, das sich daraus für 2018 ergebende KGV von rund 14 hält Boucher-Ferte angesichts der anhaltend schwachen Wirtschaftslage in der Landwirtschaft und des Kaliüberangebots aber für zu teuer.

Charttechnik





Den laufenden Bullenmarkt hat die Aktie von K+S komplett verschlafen. Vielmehr stehen seit März 2009 sogar Verluste zu Buche und noch immer erschreckend ist die Bilanz gemessen an dem noch im Juni 2008 aufgestellten Rekordhoch von 90,92 Euro. Schon seit einiger Zeit versucht sich der Titel an einer Bodenbildung. Komplett erfolgreich abgeschlossen ist diese noch nicht. Allerdings ist anzumerken, dass angesichts hoher bestehender Shortpositionen jede positive Überraschung von Unternehmensseite deutliche Kursbewegungen nach oben auslösen könnten.

Profil



Die K+S AG ist einer der weltweit führenden Anbieter von kali- und magnesiumhaltigen Produkten für landwirtschaftliche und industrielle Anwendungsbereiche. Die Produktpalette umfasst Spezial- und Standarddüngemittel, verschiedene Pflanzenpflege- und Salzprodukte sowie Produkte für die Tierhygiene und eine Anzahl an Basischemikalien wie Natronlauge, Salpetersäure und Natriumkarbonat. An internationalen Standorten produziert die Gesellschaft Kali-Dünger und Düngemittel-Spezialitäten, verschiedene Kali- und Magnesiumverbindungen für technische, gewerbliche und pharmazeutische Anwendungen sowie Stein- und Siedesalze.

Das Chemikaliengeschäft wird von der Tochterfirma Chemische Fabrik Kalk übernommen, welche unter anderem Glashütten, Metallverarbeiter, Waschmittelproduzenten, Brauereien sowie Städte und Kommunen beliefert, die Calcium- oder Magnesiumchlorid für den Winterdienst verwenden. Schließlich ist das Unternehmen auch in der Entsorgung und dem Recycling von Rauchgasreinigungsrückständen, Aluminiumschmelzsalzen und Bauschutt tätig.

Auf Seite 3: Sartorius



Sartorius (WKN: 716563)



Bei der NordLB ist es so, dass man unter anderem die Aktie von TecDax-Vertreter Sartorius für überbewertet hält. Die deshalb bestehende Verkaufsempfehlung ist mit einem Kursziel von 75,00 Euro versehen. Obwohl diese Vorgabe jüngst um fünf Euro von bisher 70,00 Euro angehoben wurde, liegt sie trotzdem noch immer um gut 22 Prozent unter den aktuellen Notierungen.

Aus Sicht des zuständigen Analysten Volker Sack stellten die unlängst von dem Laborausrüster gemeldeten vorläufigen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2017 keine Überraschung dar. Vielmehr hätten sie sich mit den eigenen Schätzungen für 2017 gedeckt. Konkret erzielte Sartorius Umsatzerlöse in Höhe von 1.404,6 Millionen Euro, während die NordLB mit 1.421,3 Millionen Euro gerechnet hatte. Das um Sondereffekte bereinigte EBITDA stieg um 8,5 Prozent auf 353,2 Millionen Euro, was ebenfalls weitgehend wie erwartet war.

Das bereinigte Ergebnis je Vorzugsaktie belief sich auf 2,11 Euro nach zuletzt 1,94 Euro. Sack weist in diesem Zusammenhang darauf hin Sack verweist zudem auf positive Effekte durch die US-Steuerreform, die zu einer deutlich verringerten Steuerquote von 19 Prozent führten und die in den Folgejahren die Konzernsteuerquote auf 27 Prozent von bisher 29 Prozent senken dürfte.

Der abgegebene Ausblick auf das Geschäftsjahr 2018 beinhaltete laut dem Analysten keine Überraschungen. Lediglich eine Anpassung der Steuereffekte sei erforderlich gewesen. Der Vorstand plane ansonsten mit einem Umsatzzuwachs auf Konzernebene von neun bis zwölf Prozent, wobei er mit 11,1 Prozent rechnet. Die bereinigte EBITDA-Marge soll den Unternehmensangaben zufolge von zuletzt 25,1 Prozent auf etwa 25,6 Prozent steigen.

Positiv hebt Sack die Entwicklung der Sparte Lab Products & Services hervor, die erhebliche Dynamik entwickeln konnte und somit die Abhängigkeit von der größeren Sparte Bioprocess Solutions etwas reduzieren hilft. Manko der Sartorius-Vorzugsaktie bleibe aber das aus seiner Sicht sehr hohe Bewertungsniveau. Obwohl Sack von 2017 bis 2019 von einem Anstieg beim Gewinn je Aktie von 1,83 Euro auf 2,27 Euro ausgeht, ergibt sich für das kommende Jahr ein geschätztes KGV von 42,5. Für die NordLB ist das eine Relation, die zu Gewinnmitnahmen einlädt.

Charttechnik





Die Aktie von Sartorius hat sich seit Februar 2003 als grandioser charttechnischer Dauerläufer erwiesen. Schließlich ist die Notiz seitdem von 0,82 Euro auf 100,00 Euro gestiegen. Das letztgenannte Rekordhoch stammt dabei vom 0,1. Februar, ist somit taufrisch und untermauert den langfristigen Aufwärtstrend als intakt.

Profil



Die Sartorius AG ist ein international führender Labor- und Prozesstechnologie-Anbieter, der sich auf die Bereiche Biotech-, Pharma- und Nahrungsmittel-Industrie konzentriert. Die Lösungen tragen dazu bei, dass komplexe und qualitätskritische Prozesse in der Produktion wie im Labor effizient realisiert werden können. Zum Portfolio gehören Produkte in den Bereichen Zellkulturmedien, Fermentation, Zellernte, Pufferlösungen sowie Laborinstrumente wie Pipetten und Verbrauchsmaterialien.

Darüber hinaus stellt Sartorius Industriewaagen für verschiedene Anwendungen in der Chemie-, Pharma- und Nahrungsmittelindustrie her. Die Sartorius AG ist das Mutterunternehmen des Konzerns und steuert als Holding die von ihr direkt und indirekt gehaltenen Beteiligungen. In Europa, Asien und Amerika ist der Konzern über eigene Produktionsstätten sowie über Vertriebsniederlassungen und örtliche Handelsvertretungen in mehr als 110 Ländern präsent.

Auf Seite 4: LPKF



LPKF (WKN: 645000)



Über deutliches Abwärtspotenzial verfügt nach Einschätzung der DZ Bank die Aktie von LPKF. Denn die bestehende Verkaufsempfehlung für den Maschinenbaukonzern ist mit einem Kursziel von 6,00 Euro ausgestattet. Das bewegt sich immerhin um 31,5 Prozent unter den aktuellen Notierungen.

Gemäß den vorläufigen Zahlen des Unternehmens ist der Umsatz im Geschäftsjahr 2017 um rund zwölf Prozent auf 102 Millionen Euro gestiegen. Damit wurde die eigene Zielspanne der Gesellschaft von 92 - 100 Millionen Euro sowie auch die Markterwartung und die DZ Bank-Schätzung von jeweils 99 Millionen Euro leicht übertroffen. Der Auftragseingang soll um rund sieben Prozent auf 113,3 Millionen Euro gestiegen sein. Die DZ BANK hatte hier mit 117 Millionen Euro gerechnet. Für das Gesamtjahr ergibt sich auf Basis der vorläufigen Zahlen eine Book-to-Bill-Ratio von 1,1 und für das vierte Quarttal 2017 ein Wert von 0,7.

Die EBIT-Marge soll sich nach Angaben der Verantwortlichen im Vorjahr zwischen zwei und vier Prozent bewegt haben. Die DZ BANK ging von 2,2 Prozent aus und der Analystenkonsens von 2,3 Prozent. Für 2018 prognostiziert die Gesellschaft bei einer stabilen Entwicklung der Weltkonjunktur einen Umsatz zwischen 103 und 108 Millionen Euro. Die DZ Bank liegt mit ihrer Prognose von rund 107 Millionen Euro am oberen Ende der neuen Spanne. Die EBIT-Marge soll bis zu sechs Prozent betragen, wobei sich der Analystenkonsens bisher bei 7,4 Prozent bewegte.

Aus Sicht des zuständigen Analysten Dirk Schlamp ist die Ergebnisprognose für 2018 schwächer ausgefallen als erwartet. Entsprechend stellte er sich nach diesen Firmenangaben auf nach unten angepasste Konsensschätzungen ein. Er hält die Aktie weiterhin für stark überbewertet und kommt im Rahmen einer Bewertung auf Basis einer abgezinsten Cash-Flow-Methode unverändert auf einen fairen Wert von 6,00 Euro. Auf Basis des von ihm für 2018 erwarteten Gewinns je Aktie von 0,18 Euro ergibt sich ein KGV von 48,7.

Chancen sieht die DZ Bank für das Unternehmen ansonsten allgemein im Ausbau des Wachstumsmarktes Kunststoffschweißen, der laufenden Geschäftserweiterung und Internationalisierung, wertsteigernden Zukäufen und neuen Technologien. Zu den bestehenden Risiken zählten aber teils zyklische Endmärkte, eine hohe Abhängigkeit von der Elektronikindustrie, der schnelle Technologiewandel, Währungsrisiken, die Einfuhr von Investitionsgütern nach China sowie Kosten- und Wettbewerbsdruck.

Charttechnik





Der Aktienkurs von LPKF ist von Januar 2014 bis Mai 2016 von 20,80 Euro auf 5,41 Euro gefallen. Der dabei ausgebaute Abwärtstrend konnte im Zuge einer anschließenden Erholungsbewegung beendet werden. Allerdings scheiterte der Titel zuletzt drei Mal beim Versuch, eine bis in den Bereich von knapp 10,70 Euro reichenden Widerstandszone zu überwinden. Stattdessen sind die Kurse zuletzt von diesem Niveau wieder nach unten abgedriftet, wodurch sich eine letztlich intakte mittelfristige Seitwärtsrange ergibt.

Profil



LPKF Laser & Electronics AG (die Abkürzung steht für "Leiterplatten-Kopierfräsen") ist ein deutscher Hersteller von Maschinen und Lasersystemen zur Mikromaterialbearbeitung. Diese kommen in der Elektronikfertigung, der Medizintechnik, der Automobilbranche und im Solarbereich zum Einsatz. Zentrales Element der Systeme ist ein Laserstrahl, der zur Bearbeitung von Oberflächen eingesetzt wird. Kunden verwenden diese Technologie zum einen bei der Entwicklung und Bearbeitung von Leiterplatten. Zum anderen setzen immer mehr Produzenten auf Laseranlagen, die zum Teil herkömmliche Produktionsverfahren ablösen.

Auf Seite 5: SMA Solar



SMA Solar (WKN: A0DJ6J)



Nach einer bereits guten Performance im Vorjahr zeigt sich der Aktienkurs von SMA Solar auch in diesem Jahr von seiner freundlichen Seite. Doch die Investmentbank zweifelt stark daran, dass das so bleiben wird. Sie raten bei dem Wert jedenfalls zum Verkauf und mit einem Kursziel von 31,00 Euro besteht nach wie vor ein Abwärtspotenzial von 29,2 Prozent.

Die Vorgabe hat der zuständige Analyst Stephan Wulf jüngst zwar von 28,00 Euro um drei Euro angehoben, doch das ändere nichts daran, dass der momentan gültige Aktienkurs nach wie vor keine adäquate Risikoprämie beinhalte, welche die geringen Visibilität des Geschäfts (Auftragsbestand für Produkte von nur drei Monaten) und der mit dem Kerngeschäft verbundenen Risiken berücksichtige.

Allerdings gesteht er ein, dass das Management des Wechselrichterherstellers gute Arbeit geleistet hat, um die Herausforderungen des Kerngeschäfts (zunehmender Wettbewerb und starker Preisdruck) zu meistern. Zudem habe man es geschafft, die Aktivitäten auf neue Produkte und geographische Märkte auszudehnen.

Zu den jüngst von dem Unternehmen gemachten Angaben zu den Geschäftszahlen für 2017 stellt Wulf fest, dass diese beim Umsatz und beim EBITDA leicht unter seien Schätzungen lagen. Das EBIT und insbesondere der Jahresüberschuss hätten dagegen dank steuerlicher Sondereffekte seine Erwartungen übertroffen. Für das Jahr 2018 ist er beim EBITDA etwas optimistischer als das Unternehmen, während es bei den Prognosen zu Umsatz und EBIT kaum Unterschiede gebe.

Im Vergleich zum Jahr 2017 zeige der Ausblick von SMA ein moderates Wachstum auf allen Ebenen, wobei das Unternehmen von einem anhaltend hohen Preisdruck im Utilities-Segment und einem moderaten Preisdruck in allen anderen Segmenten ausgehe. Darüber hinaus scheine sich das Unternehmen keine großen Sorgen wegen dem schwierigen Marktumfeld in den USA zu machen, wo die von Präsident Trump festgesetzten Handelszölle auf importierte Solarzellen und -module die Wachstumsaussichten für diesen Markt dämpfen dürften.

Die Schätzungen von ODDO BHF für den angepassten Gewinn je Aktie in diesem und im kommenden Jahr bewegen sich bei 1,01 Euro und 1,13 Euro. Das läuft auf KGVs von 43,3 bzw. 38,7 hinaus. Wulf hält diese Bewertungsmultiplikatoren nicht für gerechtfertigt.

Charttechnik





Beim Aktienkurs von SMA Solar geht es erfahrungsgemäß volatil zu. Zwischen Januar 2010 und Januar 2015 schwankten die Notierungen zwischen 10,46 Euro und 103,70 Euro. Zuletzt hat sich dabei wieder ein Aufwärtswelle breit gemacht, die den Kurs auf neue Zwischenhochs gehievt hat. Kurzfristig sieht das Chartbild somit nicht einmal schlecht aus, wobei der weitere Weg nach oben allerdings mit zahlreichen Widerständen gespickt ist.

Profil



Die SMA Solar Technology AG entwickelt, produziert und vertreibt Komponenten für die Photovoltaikindustrie. Die Unternehmensgruppe konzentriert sich dabei auf die Herstellung von Solarwechselrichtern. Diese werden benötigt, um den aus Solarmodulen erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umzuwandeln, der ins Stromnetz eingespeist werden kann. Das Angebotsspektrum ist dabei nicht auf einzelne Modultypen oder Leistungsgrößen beschränkt, sondern an sämtliche auf dem Markt erhältliche Typen anpassbar. Neben Wechselrichtern für netzgekoppelte Anwendungen werden auch Wechselrichter für den Insel- und Backup-Betrieb angeboten.

Zum Portfolio gehören außerdem Produkte zur Überwachung und zum Energiemanagement von PV-Anlagen. Darüber hinaus bietet SMA Serviceleistungen wie die Unterstützung bei der Installation und Inbetriebnahme, einen Geräte-Austauschservice sowie eine kostenlose Service-Hotline. In speziellen Schulungen werden zudem Anlagenplaner, Installateure oder Elektrofachkräfte geschult.

Auf Seite 6: Deutsche Bank



Deutsche Bank (WKN: 514000)



Bitter würde es für die Aktionäre der Deutschen Bank werden, wenn die Citibank Recht behalten sollte. Denn der dort zuständige Analyst Andrew Coombs beziffert im Rahmen einer Verkaufsempfehlung das Kursziel auf lediglich 9,00 Euro. Das bewegt sich um satte 34,1 Prozent unter den derzeitigen Notierungen - und das, obwohl mit aktuell gültigen Notierungen von 13,65 Euro der Abstand zu dem noch vom Mai 2007 stammenden Rekordhoch von 91,63 Euro ohnehin enorm ist.

Wie Coombst auflistet, wies die Deutsche Bank für das vierte Quartal 2017 einen Verlust vor Steuern von 1,3 Milliarden Euro aus bzw. ohne den Einfluss von Restrukturierungen, Rechtsstreitigkeiten und Veräußerungen von 0,8 Milliarden Euro. Beides habe weit unter den Konsensschätzungen gelegten, wobei in diese eine bereits früher von dem größten deutschen Kreditinstitut abgegebene Gewinnwarnung noch nicht vollständig eingeflossen sein. Im Vergleich zu den Prognosen der Citibank seien die beide Zahlen leicht unter den Erwartungen ausgefallen.

Die bereinigten Kosten für das Jahr 2018 würden aufgrund von verzögerten Geschäftsverkäufen vom Vorstand nun auf 23 Milliarden Euro geschätzt. Das liege über dem bisherigen Ziel von 22 Milliarden Euro und der Konsensschätzung von bislang 22,3 Milliarden Euro. Die Kreditkosten und die Kosten für Rechtsstreitigkeiten werden den Angaben zufolge voraussichtlich im Jahr 2018 steigen, was aber im Einklang mit den Konsensprognosen stehe. Es werde zudem erwartet, dass die Restrukturierungskosten ähnlich wie 2017 ausfallen, was etwas besser wäre als der Konsens, der bisher von einem leichten Anstieg ausging.

Die Aktien des Instituts werden als hochriskant eingestuft, da es einige bedeutsame Risiken gebe. Diese seien unter anderem im Bereich der organischen Kapitalgenerierung in den kommenden Quartalen zu finden, in regulatorischen Anforderungen oder Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten, Zweifel an der die Widerstandsfähigkeit der Einnahme aus dem Kapitalmarktgeschäft, dem sich weiter verändernden regulatorischen Umfeld oder dem anhaltenden Kostendruck durch regulatorische Ausgaben und Plattformausgaben.

Vorstandschef gibt sich trotz allgemein verhalten optimistisch. Nach dem dritten Verlustjahr in Folge soll das von ihm geleitete Unternehmen 2018 wieder schwarze Zahlen schreiben. Er hoffe auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr, weil das Geschäft mit den Kunden in allen Sparten wieder Fahrt aufnehme. Leicht werde es zwar nicht, am Ende solle aber vor und nach Steuern ein Gewinn herausspringen. Für die Citibank ist diese Perspektive aber längst noch nicht gut genug, um von ihrer Verkaufsempfehlung abzurücken.

Charttechnik





Der Chart der Deutschen Bank ist als Sinnbild für die Misere zu werten, in der viele deutsche Banken stecken. Denn letztlich ging es seit Mai 2007 deutlich nach unten mit den Notierungen. Ausgehend von einem sehr tiefen Niveau kam es seit September 2009 zwar zu einer leichten Kurserholung, diese ist aber bei rund 17,50 Euro versandet. Zuletzt ist auch wieder etwas Abwärtsdruck aufgekommen und so ist leider nichts anderes möglich, als einen nach wie vor bestehenden langfristigen charttechnischen Abwärtstrend zu konstatieren.

Profil



Die Deutsche Bank AG ist der größte Bankenkonzern in Deutschland und zählt weltweit zu den führenden Finanzdienstleistern. Als Multispezialbank bietet sie Kunden eine breite Palette an Bankdienstleistungen an. Den Privatkunden steht eine Rundumbetreuung von der Kontoführung über die Beratung bei der Geld- und Wertpapieranlage bis hin zur Vermögensverwaltung und Vorsorgeplanung zur Verfügung. Firmen- und institutionellen Kunden bietet die Bank das umfassende Spektrum einer internationalen Firmenkunden- und Investmentbank - von der Zahlungsverkehrsabwicklung über die gesamte Bandbreite der Unternehmensfinanzierung bis hin zur Begleitung von Börsengängen und der Beratung bei Übernahmen und Fusionen.

Darüber hinaus nimmt die Deutsche Bank eine führende Stellung im Bereich des internationalen Devisen-, Anleihen- und Aktienhandels ein. Ziel der Bank ist es, der weltweit führende Anbieter von Finanzlösungen zu sein. Als Universalbank ist die deutsche Bank in den Bereichen Privat- & Geschäftskunden, Asset & Wealth Management, Corporate Banking & Securities, Global Transaction Banking und Non-Core Operations-Einheit tätig. Des Weiteren ist sie mit über 90 Prozent Beteiligung Hauptaktionär der Postbank. Das Unternehmen wurde 1870 gegründet.