Die Deutsche Bank hatte den Banker vom Erzrivalen Goldman Sachs geholt, seit Mai ist er an Bord.

Warren hat einiges zu tun: In den Ranglisten der weltweit wichtigsten Investmentbanken ist die Deutsche Bank zuletzt abgestürzt. Kritiker sagen, das mitten in der Sanierung steckende Institut sei zu sehr mit sich selbst und viel zu wenig mit den Kunden beschäftigt. Die Investmentbank selbst wurde unter Vorstandschef John Cryan zerlegt: in das reine Handelsgeschäft auf der einen Seite und die Unternehmensfinanzierung und Fusionsberatung auf der anderen Seite.

In letzterer Sparte will Warren in seinem Einzugsbereich nun neue Akzente setzen. Nach seinen Worten lag der Fokus früher zu sehr auf dem Handel und kurzfristigen Geschäften. "Jetzt konzentrieren wir uns darauf, einen langfristigen strategischen Dialog und Kundenbeziehungen aufzubauen", erklärte er. Intern gelte es, ehrgeizige und talentierte Mitarbeiter zu fördern - auch wenn die Gehaltsschecks längst nicht mehr so üppig seien wie vor der Finanzkrise. "Um Talente zu behalten, reicht das Vergütungsthema alleine nicht."

Eine große Einstellungsrunde ist angesichts der knappen Mittel nicht zu erwarten, wie Warren deutlich machte. "Aber wir werden einige wenige Leute von außen anheuern." Dabei gehe es um Sektor-Spezialisten. In Deutschland beispielsweise habe es lange kein eigenes Beraterteam gegeben, das sich speziell um heimische Industriekonzerne kümmere.

rtr