10.47 Uhr - Der Wiener Fondsmanager Alexander Schütz sitzt fortan im Aufsichtsrat der Deutschen Bank. Der Gründer des Asset-Management-Unternehmens C-Quadrat sei bei der gestrigen Hauptversammlung mit 98,24 Prozent der Stimmen in das Gremium gewählt worden, wie die C-Quadrat Investment AG heute, Freitag, mitteilte.

09.04 Uhr - Die Schweizer Bank Credit Suisse hat die Aktien der Deutschen Bank (Deutsche Bank) mit "Underperform" und einem Kursziel von 15,50 Euro in die Bewertung wieder aufgenommen. Die Deutschen hätten mit Blick auf die Kapitaldecke und die Risiken aus Rechtsstreitigkeiten deutliche Fortschritte gemacht, schrieb Analyst Jon Peace in einer Studie vom Freitag. Die Profitabilität bleibe jedoch ein Problem. Die immer noch negative Gewinndynamik dürfte die Aktie bremsen, glaubt Peace.

08.54 Uhr - Die DZ Bank hat Deutsche Bank von "Verkaufen" auf "Kaufen" hochgestuft und den fairen Wert für die Aktien von 14,20 auf 18,50 Euro erhöht. Mit der Kapitalerhöhung und der Beilegung von größeren Rechtsstreitigkeiten hätten die Sorgen um die Kapitaldecke deutlich abgenommen, schrieb Analyst Christian Koch in einer Studie vom Freitag. Damit seien auch die vergleichsweise hohen Refinanzierungskosten gesunken. Koch erhöhte seine Gewinnschätzungen insbesondere mit Blick auf verbesserte wirtschaftliche und politische Aussichten für Europa

08. 53 Uhr - Die britische Investmentbank HSBC hat das Kursziel für Deutsche Bank von 16 auf 19 Euro angehoben und die Einstufung auf "Hold" belassen. Das Geschäft mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen (FICC) sei in den vergangenen Quartalen die entscheidende Triebfeder für die Ertragsentwicklung der Investmentbanken gewesen, schrieb Analyst Alevizos Alevizakos in einer Branchenstudie vom Freitag. Im zweiten Quartal dürften die Anleger jedoch wieder in die harte Realität zurückgeworfen werden. Beim deutschen Branchenprimus hält er die Kernkapitalquote inzwischen aber für komfortabel.

Freitag 08.48 Uhr - Die Deutsche Bank-Aktie wird nach der Hauptversammlung mit einem Dividendenabschlag gehandelt.

20:23 Uhr - Es ist vollbracht. Aufsichtsratschef Achleitner beendet nach gut zehn Stunden das Aktionärstreffen: "Ich weiß, es trifft Sie hart, aber die heutige Hauptversammlung ist hiermit geschlossen", sagt er in einer fast leeren Festhalle. 2016 hatte die Veranstaltung fast zwei Stunden länger gedauert.

20.17 Uhr - Zwei der größten Rechtsstreitigkeiten der Deutschen Bank werden nicht noch einmal von externen Sonderprüfern durchleuchtet. Eine Aktionärin scheiterte auf der Hauptversammlung am Donnerstag in Frankfurt mit entsprechenden Anträgen, obwohl sie die Unterstützung der einflussreichen Stimmrechtsberater ISS und Glass Lewis hatte. Die Niederlage fiel deutlich aus: Gegen die drei Anträge stimmten jeweils mehr als 74 Prozent des Kapitals.

In den Anträgen ging es um den Skandal um manipulierte Zinsen (Libor) und die Geldwäsche-Affäre in Russland. In beiden Fällen hat die Deutsche Bank Strafen an die Aufsichtsbehörden gezahlt. Die kritische Aktionärin Marita Lampatz monierte aber mangelnde Transparenz bei den internen Ermittlungen. Sie wollte untersuchen lassen, ob die Bank im Zinsskandal eine höhere Strafe bezahlen musste, weil Vorstand und Aufsichtsrat mit den Aufsichtsbehörden nicht ordentlich zusammengearbeitet haben. Denn der Abschlussbericht insbesondere der britischen Aufseher fiel vernichtend aus.

20.15 Uhr - Das Vorstandsvergütungssystem der Deutschen Bank hat im zweiten Anlauf die Zustimmung der Aktionäre gefunden. Die Hauptversammlung billigte am Donnerstag das System, das die Bank nach der Kritik im Vorjahr noch einmal überarbeitet hatte. 96,8 Prozent des Kapitals hätten der Regelung zugestimmt, verkündete Aufsichtsratschef Paul Achleitner. Er hatte zuvor für die neuen Regelungen geworben: Sie seien nun "transparenter und weniger komplex". Die feste Vergütung für Vorstandschef John Cryan sinkt nach dem neuen System auf 3,4 von 3,8 Millionen Euro. Insgesamt kann ein Deutsche-Bank-Vorstand maximal 9,85 Millionen Euro im Jahr verdienen.

20.14 Uhr - Vorstand und Aufsichtsrat der Deutschen Bank haben bei großen Kapitalerhöhungen auch künftig freie Hand. Die Aktionäre stimmten am Donnerstag mit der nötigen Dreiviertel-Mehrheit für zwei Vorratsbeschlüsse, die dem Institut in den kommenden fünf Jahren Kapitalerhöhungen um bis zu 50 Prozent ermöglichen. 93 Prozent votierten für die Möglichkeit zu einer Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht um bis zu knapp 39 Prozent des Grundkapitals.

Mehrere große deutsche Fondsgesellschaften hatten sich gegen einen solchen "Blankoscheck" für die Manager ausgesprochen. Die einflussreichen US-Aktionärsberater ISS und Glass Lewis hatten dagegen eine Genehmigung des Kapitalrahmens empfohlen. Die Deutsche Bank erklärte, es gebe keine konkreten Pläne für eine Kapitalerhöhung. Erst im Frühjahr hatte sie den Kapitalrahmen von 50 Prozent für die Aufnahme von acht Milliarden Euro frischem Kapital voll ausgeschöpft. (Reporter: Alexander Hübner, redigiert von Kathrin Jones. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069-7565 1232 oder 030-2888 5168)

18.46 Uhr - Unermüdlich beantwortet der Vorstand die Fragen der Aktionäre. Warum es im Geschäftsbericht kein Gruppenfoto von Vorstand und Aufsichtsrat mehr gibt, klärt Finanzvorstand Marcus Schenck auf: "Aus Kostengründen." Dabei ist vom letzten Gruppenfoto im Bericht für 2014 kaum mehr ein Vorstand im Amt. Die Frage, warum es für die Aktionäre nur Würstchen und kein Kotelett - "am besten Rindskotelett", wie ein Redner vorschlägt - gibt, harrt noch einer Antwort.

15.43 Uhr - Die Redeliste ist nun geschlossen. Trotzdem haben Vorstand und Aufsichtsräte noch einiges vor sich: Noch 35 Redner stehen auf der Liste, jeder hat eine Redezeit von fünf Minuten.

15.05 Uhr - Rechtsvorstand Karl von Rohr verweist darauf, dass die Deutsche Bank noch rund drei Milliarde Euro für Rechtsstreitigkeiten in Reserve habe. Er könne natürlich nicht garantieren, dass diese Summe ausreichend sei.

14.38 Uhr - Die Deutsche Bank hat in einer internen Untersuchung die Verantwortung von Vorständen und Aufsichtsräten an den Skandalen nach der Finanzkrise untersucht. Laut Achleitner soll in den nächsten Monaten beschlossen werden, wie die Betroffenen finanziell zur Entschädigung beitragen könnten.

14.23 Uhr - Aufsichtsratschef Achleiter verteidigt sich vor den Privatanlegern: "Ich finde es unerträglich, mit welcher Leichtfertigkeit in der Öffentlichkeit meine Integrität in Frage gestellt wird." Schon vor einigen Tagen hatte er in einem Interview eingeräumt, Fehler gemacht zu haben. Vor allem die Verankerung der Deutschen Bank im Heimatmarkt habe er demnach überschätzt. Doch die Deutsche Bank werde reguliert und seine Tätigkeit kontrolliert. "Kein Regulator hat zu irgendeinem Zeitpunkt einen direkten Vorwurf an mich gerichtet."

14:16 Uhr - Die Vermögensverwaltung der Deutschen Bank ist nach ihrem Börsengang offen für Fusionen und Übernahmen. "Der Teilbörsengang gibt uns auch die Möglichkeit, dort, wo es Sinn macht, an der Industrie-Konsolidierung teilzunehmen", betont Konzernchef John Cryan. Die Bank hat sich für den Börsengang zwei Jahre Zeit gegeben. "Damit fühlen wir uns sehr komfortabel, zumal wir bereits zügig voranschreiten." Nach früheren Angaben will die Deutsche Asset Management vom Herbst an bereit dafür sein.

14.12 Uhr - Cryan bestätigt, dass immer mehr Manager der Deutschen Bank den Rücken kehren. 2014 habe die Quote noch bei 2,7 Prozent gelegen, 2015 bei 5,6 Prozent und 6,2 Prozent im vergangenen Jahr. Damals haben 67 Managing Directors das Finanzhaus "auf eigenen Wunsch" verlassen.

13.55 Uhr - Vorstandschef Cryan ergreift das Wort, um auf die Kritik an der Integration der Postbank aufzufangen. "Die Postbank ist ein klares Bekenntnis zu unserem Heimatmarkt", sagt er. Die Bank verspreche sich davon ein Einsparpotenzial von 900 Millionen Euro pro Jahr. Zudem habe es hinsichtlich der Regulierungsanforderung Vorteile, die einlagenstarke Postbank zu halten. Allerdings habe die vorangegangene Entflechtung, um die Postbank wie ursprünglich geplant zu verkaufen, 200 Millionen Euro gekostet, nachdem die erstmalige Integration 1,4 Milliarden Euro verschlungen hatte. Die erneute Reintegration koste abermals 1,9 Milliarden Euro.

13.40 Uhr - Die Privatanleger erheben die Stimme. Er sei nicht gegen Globalisierung, aber er beantrage eine Abstimmung über die Abwahl des neuen Aufsichtsratsmitglieds Alexander Schütz. Dieser sei von chinesischen Interessen geleitet. Mit Applaus werden jedoch seine Worte in Richtung Aufsichtsratschef quittiert: "Herr Achleitner, Ihnen fehlt das Gefühl dafür, was Ihnen zusteht."

13.23 Uhr - Dass die Deutsche Bank bei der Hauptversammlung schlechte Neuigkeiten veröffentlichen könnte, hat Anleger im Vorfeld aus der Aktie getrieben. Um vier Prozent ist der Kurs seit gestern eingebrochen. Doch das ist bislang nicht der Fall und mutige Anleger können die Korrektur für einen spekulativen Kauf nutzen.

13.14 Uhr - Dass auf die Deutsche Bank trotz dem Vergleich mit der US-Justiz für 7,2 Milliarden Dollar wegen Tricksereien am Hypothekenmarkt nun keine rechtlichen Auseinandersetzungen mehr zukommen, bezweifelt Aktionärsvertreter Markus Kienle von der Schutzgemeinschaft Kapitalanleger. "Wir warnen davor, keine Rückstellungen mehr zu bilden", ruft er in Richtung Vorstandsbühne.

13.02 Uhr - Wie hoch die Zeche der Aktionäre ausgefallen ist, hat Ingo Speich, Portfoliomanager von Union Investment, zusammengezählt: "Die Dividenden mit eingerechnet, beträgt der Renditerückstand zum europäischen Vergleichsindex STOXX Europe 600 Banks über zehn Jahre 27 Prozent, über fünf Jahre 103 Prozent, über drei Jahre 40 Prozent und über ein Jahr sieben Prozent." Autsch! Aber Ingo Speich legt nach: Zwar wissen er Cryans Pragmatismus zu schätzen, doch er verstehe Stand jetzt noch nicht, wie die Deutsche Bank annehmen könne, bald wieder eine Eigenkapitalrendite von zehn Prozent zu erwirtschaften.

12.44 Uhr - Aktionärsvertreter Andreas Thomae von Deka Investment kritisiert die Strategie von Cryan:"Sie integrieren die margenschwache Postbank und stoßen die hochprofitable Vermögensverwaltung ab." Cryan habe nun Geld, um die Bank wieder profitabel aufzustellen. "MAchen Sie etwas draus." Thomae lobt indes die Streichung der Boni: "Bislang haben die Aktionäre die Zeche bezahlt", sagt er mit Blick auf die Skandale und kostspieligen Vergleiche seit der Finanzkrise. Einen großen Spielraum für eine weitere Kapitalerhöhung will er der Deutschen Bank in Zukunft nicht mehr einräumen.

12.42 Uhr - Sogar die Anlegerschützer vom DSW lehnen eine weitere Aufarbeitung der Krise ab. "Wenn wir uns nicht endlich aufs Geldverdienen konzentrieren, wird das nichts mehr mit unserem Aktienkurs", sagte DSW-Vizepräsident Klaus Nieding. Eine Aktionärin hatte den Antrag gestellt, die Rolle von Vorstand und Aufsichtsrat bei drei Skandalen nochmals aufklären zu lassen. Im vergangenen Jahr war sie damit nur knapp gescheitert.

12.36 Uhr - Ausichtsratschef Paul Achleitner bleibt auf seinem Posten. 99,75 Prozent der 3600 Aktionäre lehnen den Abwahlantrag ab. Für Anwalt Klaus Nieding, der für die DSW spricht, war das klar: "Es gäbe nur einen Grund, den Versammlungsleiter abzuwählen: wenn er bei der Leitung der Hauptversammlung Fehler gemacht hat."

11:55 Uhr - Auf der Hauptversammlung der Deutschen Bank sind mehr Aktionäre vertreten als ein Jahr zuvor. Die Präsenz liegt - einschließlich der Briefwahlstimmen - bei 42,8 Prozent, wie Aufsichtsratschef Paul Achleitner bekanntgibt. 2016 waren es um diese Zeit 35,8 Prozent. Allein die chinesische HNA steht für einen Block von 9,9 Prozent.

11:36 Uhr - Bei der Hauptversammlung wird es wieder einmal turbulent. Kaum ist Vorstandschef John Cryan fertig mit seiner Rede, geht es mit einem Abwahlantrag gegen Aufsichtsratschef Paul Achleitner als Versammlungsleiter weiter. Der streitbare Aktionär Michael Bohndorf hält ihn für befangen, weil er seine Pflichten verletzt habe, unter anderem bei der Bewältigung der Altlasten. Achleitner selbst "kann nicht erkennen, was diesen Antrag rechtfertigen würde". Noch vor der Abstimmung wollen sich weitere Aktionäre dazu äußern. Der erste zieht erst einmal sein Sakko aus, ehe er Achleitner mit einer farbigen Klarsichtfolie die "rote Karte" zeigt.

11.32 Uhr - Cryan sieht beim Image des Geldhauses auf dem Heimatmarkt ordentlich Nachholbedarf: "Die Deutsche Bank und Deutschland - das war nicht immer eine einfache Beziehung, gerade in den vergangenen zwei Jahren nicht." Stimmt. Aber das lag jetzt irgendwie nicht an Deutschland.

11.25 Uhr - Die Deutsche Bank will künftig ihre Herkunft stärker in den Mittelpunkt rücken. "Wir verstehen uns als DIE Deutsche Bank", sagt Vorstandschef John Cryan - auf Deutsch natürlich. Sein Vorgänger Anshu Jain hatte sich vor den Aktionären noch simultan übersetzen lassen. Wie stark sich die Zeiten geändert haben, demonstriert der Brite: "Sogar die Namen unserer Geschäftsbereiche versteht man jetzt auf Deutsch." Hammer.

11.16 Uhr - Die Deutsche Bank will auch bei der Außendarstellung endlich wieder aus der Defensive kommen. Künftig werde die Bank unter #PositiverBeitrag auftreten. Der Wahlspruch soll den bisherigen Claim "Leistung aus Leidenschaft" ersetzen. In den vergangenen Jahren war er immer wieder verballhornt worden, etwa in "Leistung, die Leiden schafft". Jetzt versucht die Bank einen Neustart.

11.13 Uhr - Cryan fordert eine neue Mentalität: "Wir müssen besser zusammenarbeiten und Ideen gemeinsam entwickeln". Vorbild sei die Techszene.

11.03 Uhr - Die Deutsche Bank sieht sich bei der Aufarbeitung teurer Rechtsstreitigkeiten auf der Zielgeraden.

10.51 Uhr - Der Vorstandschef zeigte sich für das laufende Jahr indes wieder deutlich zuversichtlicher: 2017 sei ein "weiteres Jahr des Umbaus, aber unter besseren Vorzeichen. Wir sehen bessere Ertragschancen, auch dank einer leichten konjunkturellen Erholung in Europa und einer robusten US-Wirtschaft." Problem seien aber weiterhin die niedrigen Zinsen.

10.47 Uhr - Cryan geht auf die Vorjahreszahlen ein. Die Restrukturierung habe im Vorjahr mit insgesamt 5,8 Milliarden Euro zu Buche geschlagen und der Bank einen Verlust beschert. Er sei aber "zuversichtlich, dass sich ein solches Ergebnis nicht wiederholt".

10.43 Uhr - Cryan sieht nach mehreren Krisenjahren Licht am Ende des Tunnels. Deutschlands größtes Geldhaus habe weitere große Rechtsstreitigkeiten abgeschlossen, allen voran das Verfahren wegen Tricksereien am US-Immobilienmarkt. "Auch wenn es weitere offene Fälle gibt: Wir gehen davon aus, dass wir das Schlimmste hinter uns haben", sagt er in astreinem Deutsch.

10.40 Uhr - Jetzt ist Vorstandschef John Cryan dran. Man habe ein "turbulentes Jahr" hinter sich. Das ist sicher keine Untertreibung...

10.37 Uhr - Achleitner gibt sich sehr selbstbewusst: "Die Deutsche Bank braucht Deutschland und Europa, aber Deutschland und Europa brauchen auch ein wenig die Deutsche Bank.

10.34 Uhr - Achleitner wirbt für die Einigkeit im Kernmarkt: "Wir brauchen ein starkes Europa." Dies gelte auch für einen einheitlichen europäischen Kapitalmarkts.

10.32 - Jetzt ist wieder Paul Achleitner dran. Er stelle sich zur Wiederwahl, sagt Achleitner. Solange er das Vertrauen der Aktionäre und seiner Kollegen habe, übe er das Amt "weiter gerne aus", sagt er.

10.30 Uhr - Der Aufsichtsrat der Deutschen Bank wird immer österreichischer. Neben dem zur Wiederwahl anstehenden Chef des Gremiums, Paul Achleitner, sollen gleich zwei neue Mitglieder aus der Alpenrepublik gewählt werden. Neben dem Google-Manager Gerhard Eschelbeck stellt sich auch der Wiener Fondsmanager Alexander Schütz den Aktionären vor, dessen Vermögensverwalter C-Quadrat die 9,9-Prozent-Beteiligung der chinesischen HNA verwaltet. Sie glaube, dass die Deutsche Bank wieder zu alter Stärke zurückfinden werde, nachdem ihre Kapitaldecke wieder "ein vernünftiges Maß angenommen" habe, begründet der 50-Jährige das Engagement. "Trotzdem bleibt einiges zu tun."

10.21 Uhr - Aus dem Hintergrund unterbrechen unzufriedene Aktionäre immer wieder die Rede des Aufsichtsratschef. Achleitner wird ungehalten und fordert die Zwischenrufer auf, im Sinne "einer geregelten Hauptversammlung", ihre Einwände "geregelt", also vom Podium aus, vorzutragen.

10.20 Uhr - Die Deutsche Bank will angesichts ihrer milliardenschwereren Altlasten ehemalige Vorstände zur Kasse bitten. Der Aufsichtsrat setze sich "seit längerer Zeit ... sehr detailliert und umfassend mit der Frage auseinander, ob den seinerzeit amtierenden Vorstandsmitgliedern eine persönliche oder kollektive Verantwortung für Fehler der Vergangenheit zukommt", sagte Achleitner.

10.17 Uhr - Wie angespannt die Lage bei der Deutschen Bank im Vorjahr war, zeigt auch eine einfache Statistik. 2016 kam der Aufsichtsrat laut Achleitner zu 82 Sitzungen zusammen - so oft wie nie zuvor in der Geschichte der Bank.

10.13 Uhr - Achleitner sieht den Vorstand aber weiter in der Pflicht: "Es muss weiter geliefert werden."

10.10 Uhr - Achleitner sieht die Bank auf dem richtigen Weg: "Die Deutsche Bank steht heute besser da als noch vor zwölf Jahren."

10.07 Uhr - Achtleitner legt los: "Das Jahr 2016 wird in der Geschichte der Deutschen Bank einen großen Platz einnehmen und zwar hoffentlich als Wendepunkt."

10.04 Uhr - Achleitner appelliert schon mal vorsorglich an die Aktionäre und hofft auf eine "sachliche Aussprache".

10.01 Uhr - Aufsichtsratschef Paul Achleitner fängt mit Mini-Verspätung an. Fast 9000 Aktionäre haben sich angemeldet. Man freue sich über den "großen Zuspruch", sagt der Chefkontrolleur.

09.58 Uhr - Aufsichtsratschef Paul Achleitner und Vorstandschef John Cryan kommen auf die Bühne.

09.54 Uhr - Gedränge vor der Bühne in der Frankfurter Festhalle. Die Fotografen gehen schon mal in Stellung.

09.51 Uhr - Große Investoren haben im Vorfeld der HV ihren Unmut über die Entwicklung in den Frankfurter Zwillingstürmen Luft verschafft. Erst gestern hatte etwa der einflussreiche Aktionärsberater Hermes den Vorstand der Deutschen Bank wegen seiner wiederholten Strategiewenden harsch kritisiert. Die unvermittelte Kehrtwende bei Postbank und der Vermögensverwaltungstochter "werfen Fragen über die Fähigkeit der Bank auf, durchdachte strategische Strategien zu entwickeln und diese dann umzusetzen", monierte Hans-Christoph Hirt. Beobachter erwarten, dass die Kehrtwenden der vergangenen Jahre ein großes Thema auf der HV werden dürften

09.40 Uhr - In der Frankfurter Festhalle trudeln die Aktionäre der Deutschen Bank ein. Viele von ihnen hoffen, dass das Geldhaus endlich wieder in ruhigeres Fahrwasser kommt.

09:35 Uhr - Vorstandschef John Cryan sorgt sich um die Ernährung der Journalisten auf dem Aktionärstreffen. Bei einem Besuch im Medienzentrum der Festhalle hat der Brite nur eine Frage: "Do you feed them?" ("Kriegen die auch was zu essen?") Die Pressestelle hat vorgesorgt: Es gibt Kaffee, Croissants und belegte Brötchen.