Diese Transaktionen seien zum Vorteil von Verwandten strukturiert worden - die Beteiligten hätten dabei einen Gewinn von vier Millionen Dollar eingestrichen. Die Zentralbank arbeitet bei der Aufarbeitung der Affäre nach eigenen Bekunden eng mit der deutschen Finanzaufsicht zusammen. Auch die Strafverfolgungsbehörden seien inzwischen eingeschaltet.

Mit den schon länger laufenden Geldwäsche-Ermittlungen hat der jüngste Fall konkret nichts zu tun. Er bettet sich aber ein in die Vorwürfe der Aufsichtsbehörden, die Deutsche Bank habe in Russland in der Vergangenheit zu laxe Kontrollen installiert - und unsaubere Geschäfte einzelner Angestellter damit erst möglich gemacht. Das Geldhaus erklärte zu dem nun bekannt gewordenen Zockerfall, es arbeite mit den Behörden zusammen und habe ihnen Ergebnisse einer internen Ermittlung zur Verfügung gestellt.

Auf der langen Liste an Rechtsstreitigkeiten tritt Russland hervor, weil die Peinlichkeit besonders groß ist: Die unsauberen Geschäfte passierten in der jüngeren Vergangenheit, als die Deutsche Bank öffentlich längst ihren "Kulturwandel" ausgerufen hatte. Der neue Vorstandschef John Cryan, angetreten im Sommer 2015, reagierte schnell - und dampfte große Teile des Russlandgeschäfts umgehend ein, insbesondere das Investmentbanking.

In Sachen Geldwäsche - hier stand eine Summe von zehn Milliarden Dollar im Raum - kann die Bank noch nicht aufatmen, denn die US-Behörden ermitteln nach wie vor und können eine empfindliche Strafe verhängen. Der Vergleich steht noch aus.

rtr