So macht Börse Spaß! Der Dax und andere führende deutsche Aktienindizes sind auf neue Jahreshochs marschiert. Der jüngste Seitwärtstrend scheint damit beendet, die Charttechnik hat jedenfalls prozyklische Kaufsignale generiert. Die Vorzeichen für eine anhaltende Jahresendrally stehen somit gut.

Das macht Appetit auf mehr und wenn es nach den Analysten beim Bankhaus Lampe geht, dann gibt es insbesondere auch unter den deutschen Nebenwerten noch einige Titel, die Kurspotenzial nach oben versprechen. Für das Börsenjahr 2017 heben die Analysten jedenfalls erneut sieben Small-Cap-Top-Kaufempfehlungen hervor, wobei es erwähnenswert ist, dass die Vorjahresempfehlungen im Schnitt den Gesamtmarkt geschlagen haben. Allerdings heißt es gleichzeitig auch, dass es nach den starken Kursbewegungen einzelner Titel im abgelaufenen Jahr 2017 zunehmend wichtiger werde, die Spreu vom Weizen zu trennen.

Bei den gesondert herausgestellten Kaufempfehlungen geht das Bankhaus Lampe davon aus, dass sich durch die strategische Positionierung und die Stärke des Geschäftsmodells, aber auch die Managementqualitäten eine positive Entwicklung einstellen sollte. Und zwar losgelöst von der Tatsache, dass das globale Wirtschaftswachstum deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt liegen dürfte.

Das Auswahl-Portfolio sei nicht nur auf Renditechancen ausgerichtet sondern nehme parallel auch eine Risikoeinschätzung vor und sei somit diversifiziert. Ergänzt wird die Zusammenstellung durch drei Verkaufsempfehlungen, bei denen Abwärtspotenzial befürchtet wird. Letzteres betrifft Delticom, Hawesko Holding und Windeln.de. Diese Aktien sind mit Kurszielen von 12,00, 37,00 und 3,00 Euro ausgestattet, die zumindest in den beiden ersten Fällen noch deutlich Luft nach unten lassen.

Zu Delticom heißt es, es gebe Risiken, weil das Kerngeschäft mit strukturellen Schwächen versehen sei. Corporate-Governance- und Kommunikations-Themen untermauerte die Verkaufsempfehlung. Auch gegenüber Hawesko bleibe man aufgrund der Bewertung und der anhaltenden Transformation negativ gestimmt. Bei windeln.de wird bezweifelt, dass die aktuellen Liquiditätspolster ausreichen, den Break-even im operativen Geschäft zu erreichen.

Zu den sieben Favoriten aus dem deutschen Nebenwerte-Bereich finden Sie auf den nachfolgenden Seiten weitere Informationen.

Auf Seite 2: Washtec





Washtec (WKN: 750750)



Bei einem Anstieg von 4,90 Euro auf 51,50 Euro hat der erste Favorit Washtec seit März 2009 einen tollen Lauf hingelegt. Angesichts taufrisch aufgestellter Kursrekorde ist der seitdem ausgebildete langfristige Aufwärtstrend auch nach wie vor uneingeschränkt intakt. Das Charturteil fällt somit positiv aus.

Aus Sicht von Lampe ist trotz Favoritenstellung das Kurspotenzial inzwischen zu einem Großteil abgearbeitet. Obwohl das Kursziel von 51,00 Euro auf 55,00 Euro angehoben wurde, beträgt der damit verbundene Abstand zum aktuellen Kurs nur noch überschaubare 11,4 Prozent. Doch es heißt gleichzeitig auch, die Neubewertung sei noch nicht ganz abgeschlossen.

Operativ hätten starke Zahlen für das dritte Quartal deutlich gezeigt, dass die optimistische Prognose für das Unternehmen sogar noch zu vorsichtig gewesen sei. Dank der Aussicht auf zweistelliges Wachstum im vierten Quartal und ein deutliches Plus auch im ersten Quartal 2017 habe man die Schätzungen erhöht. Beim Gewinn je Aktie wird jetzt für 2016 mit 2,17 Euro gerechnet nach 1,78 Euro im Vorjahr. Die Prognose für 2017 beträgt 2,35 Euro und für 2018 sind es 2,48 Euro je Aktie. Auch die Gesellschaft selbst besitze nach eigenen Angaben Visibilität für den Jahresstart 2017 und Spreche bereits jetzt gewohnt konservativ von einem deutlichen Wachstum - das beste Zeichen für einen anhaltend positiven Nachrichtenfluss.

Zur Anlage-Story heißt es, die in den zurückliegenden Quartalen ergriffenen Maßnahmen zur Stärkung der globalen Vertriebs- und Marketingaktivitäten sowie zur operativen Verbesserung zeigten in den jüngsten Zahlen erneut ihre positiven Effekte und würden gezielt fortgesetzt. Nachdem WashTec zuvor für 2016 eine zweistellige EBIT-Marge (2015: 10,7 Prozent) in Aussicht gestellt habe, sei es nach neun Monaten zu einer erneuten Anhebung der Prognose gekommen. Aktuell erwarte die Gruppe eine EBIT-Marge oberhalb des Vorjahres, wobei Lampe mit 11,5 Prozent kalkuliert.

Die EBIT-Prognose basiere nicht zuletzt auf der Erwartung eines zweistelligen Umsatzwachstums im vierten Quartal, was die Skalierbarkeit des Geschäftsmodells untermauern dürfte. Infolge des hohen Auftragsbestands und der anhaltend positiven Entwicklung sowohl im Geschäft mit Großkunden als auch bei anderen Kundengruppen erwarte man im vierten Quartal eine hohe Auslastung der Produktion und Installationen in Nordamerika und Europa.

Portrait



Washtec produziert, vermarktet und wartet mit knapp 1.700 Mitarbeitern eine komplette Produktpalette für alle Arten von Fahrzeugen und ist damit weltweit Ansprechpartner für global agierende Mineralölkonzerne, für Automobilkonzerne und mittelständische Unternehmen. Die konsequente Ausrichtung auf qualitativ hochwertige und innovative Produkte sowie die strikte Kundenorientierung und ein weltweit verfügbarer Service werden als entscheidende Erfolgsfaktoren gewertet. Die Stellung als Full-Service-Provider kommt in der ständigen Erweiterung der Dienstleistungspalette von Wartungen bis zum Total-Facility Management zum Ausdruck. Die Aktie ist seit 1997 an der Börse gelistet



Auf Seite 3: Leifheit





Leifheit (WKN: 646450)



Die Aktie des Lampe-Mitfavoriten Leifheit hat im Oktober bei neuen Rekordkursen versucht, den zuvor seit Anfang 2015 bestehenden Seitwärtstrend zu bewenden. Doch seitdem konnte der Titel nicht mehr nachlegen und auf dem aktuell gültigen Kursniveau kann noch nicht von einem wiederaufgenommenen Aufwärtstrend gesprochen werden. Dafür wäre ein Anstieg über das Hoch von 60,24 Euro nötig.

Lampe-Analyst Christoph Schlienkamp hält fundamental aber Notierungen von 65,00 Euro für gerechtfertigt. Das ist eine Vorgabe, die sich um rund 14 Prozent über den aktuellen Kursen bewegt. Trotz auf den ersten Blick enttäuschender Zahlen für das dritte Quartal stellt er die Equity Story von Leifheit nicht infrage, da das margenstarke Kerngeschäft Brand Business (>80 Prozent Umsatzanteil) in diesem Jahr mit fünf Prozent wachsen sollte und vielmehr das Volumengeschäft für den Dämpfer verantwortlich gewesen sei. Hier gelte aber ganz deutlich Profitabilität vor Umsatz.

In Sachen Strategie geht Lampe von einer weiterhin konsequenten Konsumentenorientierung und einer Stärkung der Innovationskraft aus. Insgesamt blickt man positiv auf das Jahr 2017 und erwartet viele Neuheiten und Innovationen auf der Ambiente, der internationalen Leitmesse der Konsumartikelhersteller im Februar 2017 in Frankfurt.

Leifheit bleibe eine klare Dividendenstory und das lässt Schlienkamp zusammen mit einer Dividendenrendite von rund fünf Prozent und der Aussicht auf steigende Ausschüttungen an der Kaufempfehlung festhalten. Konkret wird für das Geschäftsjahr 2016 mit einer unveränderten Dividendenrendite von 2,75 Euro je Aktie gerechnet, für 2017 mit 3,00 Euro und für 2018 mit 3,25 Euro.

Portrait



Die 1959 gegründete Leifheit AG ist einer der führenden europäischen Markenanbieter von Haushaltsartikeln. Der Sitz der Gesellschaft befindet sich im rheinlandpfälzischen Nassau. Das Unternehmen steht für hochwertige innovative Produkte mit hohem Gebrauchsnutzen und funktionalem Design in den Bereichen Reinigen, Wäschepflege, Küche und Wellbeing. Leifheit und Soehnle zählen zu den bekanntesten Marken Deutschlands. Außer im Markengeschäft ist die Leifheit AG über ihre französischen Tochtergesellschaften Birambeau und Herby im serviceorientierten Volumengeschäft tätig.

Der Leifheit-Konzern mit seinen internationalen Niederlassungen beschäftigt rund 1.000 Mitarbeiter. Geliefert werden die Produkte in mehr als 80 Länder der Welt. Leifheit verfügt über 15 eigene Standorte und Niederlassungen, darunter fünf Logistik- und Produktionsstätten in Deutschland, Frankreich und der Tschechischen Republik.



Auf Seite 4: DIC Asset





DIC Asset (WKN: A1X3XX)



Der Bullenmarkt, der in den vergangenen Jahren viele deutsche Immobilienaktien beflügelt hat, ist unter dem Strich an DIC Asset weitgehend vorbeigegangen. Bei diesem SDAX-Vertreter hat es gleichzeitig nur zu einem volatilen Seitwärtstrend gereicht, wobei die aktuellen Notierungen bereits im September 2009 angeschrieben standen. Neue Chartimpulse würden erst bei einem Ausbruch nach oben oder nach unten aus dem erwähnten Seitwärtstrend generiert werden.

Lampe hält eine Annäherung an die obere Begrenzung der Seitwärtsrange für möglich. Die bestehende Kaufempfehlung ist mit einem unveränderten Kursziel von 9,90 Euro verstehen. Das verspricht bei Zielerreichung theoretisch einen Anstieg von 17,4 Prozent. Die Aktie des Immobilienbestandhalters mit Fokus auf Büroimmobilien notiere trotz des Schuldenabbaus und des weitgehenden Rückzugs aus dem Entwicklungsgeschäft nach wie vor mit einem hohen Abschlag zum Nettoinventarwert, heißt es.

Bei bereits starkem Wachstum im Fondsgeschäft (zum Jahresende 2016 sollten die verwalteten Mittel bei Aussichten auf weiteres Wachstum auf rund 1,6 Milliarden Euro steigen (2015: 830 Millionen Euro)), und es bestünden Chancen zur Reduzierung des Leerstands. Noch immer deutliches Potenzial bestehe auch bei der Refinanzierung. Die durchschnittliche Restlaufzeit der Verbindlichkeiten sei mit 3,2 Jahren recht kurz. Lampe geht davon aus, dass die Portfolioreduzierung 2017 zum Stillstand kommt und sich dann auch die Vermietungsleistung im Abbau von Leerstand (11,9 Prozent zum 30.9.2016) und in höheren Mieteinahmen widerspiegeln wird.

Für 2016 wird der Nettoinventarwert auf 12,61 Euro je Aktie beziffert. Zudem sei die Dividendenrendite überdurchschnittlich (gerechnet wird mit einer unveränderten Dividendenrendite von 0,37 Euro je Aktie), und gemessen am Kurs zum operativen Gewinn sei die Aktie auch günstiger als der Durchschnitt der intern beobachteten Immobilienwerte bewertet. Als mögliche Kurskatalysatoren könnten sich Nachrichten über eine Kooperation mit WCM entpuppen, eine vorzeitige Refinanzierung oder ein verbessertes Reporting zum Immobilienportfolio.

Portrait



Die 2002 etablierte DIC Asset AG mit Sitz in Frankfurt am Main ist ein Immobilienunternehmen mit Anlagefokus auf Gewerbeimmobilien in Deutschland und renditeorientierter Investitionspolitik. Die Investitionsstrategie der DIC Asset AG zielt auf die Weiterentwicklung eines qualitätsorientierten, ertragsstarken und regional diversifizierten Portfolios. Das betreute Immobilienvermögen beläuft sich auf rund 210 Objekte mit einem Marktwert von 3,2 Milliarden Euro.

Das Immobilienportfolio ist in zwei Segmente gegliedert: Das "Commercial Portfolio" (1,7 Milliarden Euro) umfasst Bestandsimmobilien mit langfristigen Mietverträgen und attraktiven Mietrenditen. Das Segment "Co-Investments" (1,5 Milliarden Euro) führt Fondsbeteiligungen (anteilig 1,2 Milliarden Euro), Joint Venture-Investments und Beteiligungen bei Projektentwicklungen zusammen. Eigene Immobilienmanagement-Teams an sechs Standorten an regionalen Portfolio-Schwerpunkten betreuen die Mieter direkt. Diese Marktpräsenz und -expertise schafft die Basis für den Erhalt und die Steigerung von Erträgen und Immobilienwerten.



Auf Seite 5: SHW





SHW (WKN: A1JBPV)



Nach einem anfänglichen Gipfelsturm, der die Aktie von SHW nach dem Börsengang im Jahr 2011 bis auf ein Hoch von 55,50 Euro führte, hat sich anschließend eine ausgeprägte Kursschwäche breit gemacht. Diese warf den Titel bis Februar zurück bis auf 18,70 Euro. Anschließend hat sich die Notiz aber wieder befestigt und einem seitdem ausgebildeten mittelfristigen Aufwärtstrend steht ein noch nicht ganz geknackter langfristiger Abwärtstrend gegenüber.

Zum Kursverlauf heißt es von Seiten des Bankhaus Lampe, der Automobilzulieferer habe im Sommer die Umsatzvorgabe für 2016 und 2017 um jeweils 30 Millionen Euro senken müssen, doch im Herbst habe man dann wieder Positives berichten können. Zum einen sei es gelungen, mit der ersten Order für elektrische Achsgetriebepumpen den Einstieg in den wichtigen Zukunftsmarkt für Elektrofahrzeuge zu vollziehen. Zum anderen zeigten die Unternehmenszahlen eine weitere Verbesserung der operativen Effizienz.

Die Kaufempfehlung ist hier mit einem Kursziel von 37,00 Euro verbunden, was gut 14 Prozent Luft nach oben lässt. Das Langfrist-Szenario bewerte SHW mit einem KGV für 2020 von 7,6x. Attraktiv sei auch die Dividendenrendite von rund drei Prozent. Nach einer Delle beim Gewinn je Aktie im laufenden Jahr wird für 2017 mit einer kleinen Verbesserung von 1,98 Euro auf 2,01 Euro gerechnet. 2018 werden dann deutlich höhere 2,73 Euro für möglich gehalten.

Der Investment Case sei mit Blick auf eine langfristige, internationale Wachstumsstory unverändert intakt. Die bereits erwähnte erste Order für elektrische Achsgetriebepumpen mit einem Lifetime-Umsatz von rund 100 Millionen Euro über fünf Jahre markiere den wichtigen Einstieg des Technologieführers in den Bereich der E-Mobilität. Die Behebung der Engpässe in der Pulvermetallurgie hätten im dritten Quartal weitere positive Impulse für die Entwicklung der Segmentmarge (+190 Basispunkte gegenüber dem Vorjahr) gezeigt. Lampe rechnet mit einer EBITDA-Marge in 2016 von 11,1 Prozent.

Getrieben von guten Absatzzahlen für Verbundbremsscheiben steige die EBITDA-Marge des Bremsscheibensegments im dritten Quartal auf 12,7 Prozent. Die Erwartung für das Gesamtjahr 2016 liege bei 10,0 Prozent (Neun Monate 2016: 9,8 Prozent). Im dritten Quartal konnten zwei weitere Neuaufträge für Verbundbremsscheiben über 55 Millionen Euro und sieben Jahre (rund 120.000 Stück p. a.) gewonnen werden. Zum Jahresende solle die Produktionskapazität auf rund eine Mio. Stück p. a. ausgebaut werden. Als nächster potenzieller Kurskatalysator wird die Veröffentlichung des Berichts für das Geschäftsjahr 2016 am 20.03.2017 eingestuft.

Portrait



SHW wurde 1365 gegründet und zählt damit zu den ältesten Industriebetrieben in Deutschland. Heute ist DAS Unternehmen ein führender Automobilzulieferer mit Produkten, die wesentlich zur Reduktion des Kraftstoffverbrauchs und damit der CO2-Emissionen beitragen. Im Geschäftsbereich Pumpen und Motorkomponenten entwickelt und produziert der SHW-Konzern Pumpen für Personenkraftwagen und sogenannte Industrieanwendungen (Lkw, Agrar- und Baumaschinen sowie Stationärmotoren und Windkraftanlagen) sowie Motorkomponenten. Im Geschäftsbereich Bremsscheiben werden einteilige, belüftete Bremsscheiben aus Gusseisen sowie Leichtbaubremsscheiben aus einer Kombination von Eisenreibring und Aluminiumtopf entwickelt und produziert. Mit etwas mehr als 1.250 Mitarbeitern erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2015 einen Konzernumsatz von 463 Millionen Euro.



Auf Seite 6: VTG





VTG (WKN: VTG999)



Gegenüber dem Februar-Tief von 5,25 Euro aus dem Jahr 2009 steht für die Aktie von VTG noch immer ein deutliches Plus zu Buche. Aber seit Oktober 2015 hat die Notiz in den Konsolidierungsmodus umgeschaltet und dadurch hat sich mittelfristig ein Seitwärtstrend herausgebildet. Dieser bewegt sich zwischen 29,75 Euro und 22,70 Euro und erst bei einem Ausbruch nach oben oder nach unten würde sich eine neue charttechnische Konstellation ergeben.

Beim Bankhaus Lampe setzen die Experten dabei auf einen Ausbruch nach oben. Sie haben ihre Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 34,00 Euro versehen. Der Titel verfügt somit theoretisch über ein Aufwärtspotenzial von gut 19 Prozent. Das Kursziel impliziere ein KGV für 2017 von 17,6x. Vor dem Hintergrund des Infrastrukturcharakters von VTG sei das angemessen, heißt es.

VTG ist mit Abstand der größte private Waggonvermieter in Europa. Mehrjährig laufende Mietverträge mit hohen Erneuerungsquoten und begrenzte Produktionskapazitäten bei Neuwaggons führen laut Lampe zu einer guten Visibilität und einer relativ geringen Ergebnisvolatilität. Nach Ansicht des zuständigen Analysten Stephan Bauer spreche die geringe Zyklizität des Geschäftsmodells verbunden mit soliden Wachstumsaussichten und einer attraktiven Bewertung für ein Investment in die Aktie.

Bauer geht davon aus, dass der Schienenlogistiker bis 2018 den Wachstumstrend der vergangenen Jahre fortsetzen kann (EBITDA CAGR 2015-18e: 4,6 Prozent). Dank der Anfang des Jahres abgeschlossenen Refinanzierung und einer sinkenden Steuerquote rechnet er zudem mit einem signifikanten Anstieg des Gewinns je Aktie (CAGR2015-18e: 46,3 Prozent). Für das vierte Quartal 2016 geht Bauer von guten Geschäftsergebnissen aus und von einem positiven Ausblick auf 2017. Letzteres sollte dazu beitragen, den Wachstumstrend als intakt zu untermauern.

Zu beachten sei, dass sich in den vergangenen Monaten die Aktionärsstruktur von VTG grundlegend verändert habe. Nach dem Verkauf der Anteile von Wilbur Ross (35 Prozent) und Andreas Goer (29 Prozent), seien die Joachim Herz Stiftung (10 Prozent), die Kuehne Holding AG (20 Prozent) und Morgan Stanley Infrastructure (29 Prozent, der Vollzug der Kaufvereinbarung zwischen Andreas Goer und Morgan Stanley Infrastructure stehe noch unter dem Vorbehalt der Kartellfreigabe) nun die Hauptanteilseigner des Unternehmens.

Portrait



Die VTG Aktiengesellschaft zählt zu den führenden Waggonvermiet- und Schienenlogistikunternehmen in Europa. Der Waggonpark des Unternehmens umfasst rund 80.000 Eisenbahngüterwagen, darunter schwerpunktmäßig Kesselwagen, Intermodalwagen, Standardgüterwagen sowie Schiebewandwagen. Neben der Vermietung von Eisenbahngüterwagen bietet der Konzern umfassende multimodale Logistikdienstleistungen mit Schwerpunkt Verkehrsträger Schiene sowie weltweite Tankcontainertransporte an.

Ihren Kunden bietet die VTG durch die Kombination der drei vernetzten Geschäftsbereiche Waggonvermietung, Schienenlogistik und Tankcontainerlogistik eine Plattform für den internationalen Transport ihrer Güter. Der Konzern verfügt über langjährige Erfahrung und spezifisches Know-how, insbesondere im Transport flüssiger und sensibler Güter. Zum Kundenkreis zählen eine Vielzahl renommierter Unternehmen aus nahezu allen Industriezweigen, wie zum Beispiel der Chemie-, Mineralöl-, Automobil-, Agrar- oder Papierindustrie.



Auf Seite 7: Wüstenrot & Württembergische





Wüstenrot & Württembergische (WKN: 805100)



Kein klarer Trend hat sich in den vergangenen Jahren bei der Aktie von Wüstenrot & Württembergische herausgebildet. Mal ging es nach oben und mal nach unten, wobei seit Ende 2014 eher ein überschaubarer Seitwärtstrend zu konstatieren ist. Die oberen und unteren Begrenzungen liegen bei 20,30 Euro und bei 15,30 Euro und solange diese Marken nicht gebrochen werden, bleibt charttechnisch alles wie gehabt.

Lampe setzt allerdings auch einen Ausbruch nach oben. Die bestehende Kaufempfehlung wurde jüngst mit einem unveränderten Kursziel von 23,00 Euro bestätigt. Das verspricht einen Anstieg von fast 25 Prozent, falls die Rechnung aufgeht. Als Hauptargumente für die Kaufempfehlung werden die sehr günstige Bewertung (geschätztes KGV für das Geschäftsjahr 2017 von 7x, was einem Abschlag von 33 Prozent zum STOXX Insurance entspricht), das hochprofitable Sachversicherungsgeschäft und die sehr ausgeprägte Kostenkontrolle genannt. Darüber hinaus sieht man in dem Titel einen der Hauptprofiteure des momentanen Zinsanstiegs (positive mittelfristige Impulse für das operative Geschäft als auch auf die Entwicklung der Solvenzquote).

Zur Anlagestory heißt es, die Schaden- und Unfallversicherung bleibe mit Abstand das am besten performende Segment von W&W. Mit einer Combined Ratio von (brutto) 91,3 Prozent nach neun Monaten und einem Prämienwachstum von 2,5 Prozent entwickele sich W&W auch 2016 besser als der deutsche Markt. Mit einem Rückgang der administrativen Kosten von 1,1 Prozent trotz Wachstums in allen Segmenten unterstreiche W&W auch 2016 die Fähigkeit zu effizienter Kostenkontrolle.

W&W veröffentlicht das Ergebnis für das Jahr 2016 am 31.03.2017. Lampe erwartet einen Nettogewinn von 240 Millionen Euro und eine Erhöhung der Dividende auf 0,65 Euro je Aktie von zuletzt 0,60 Euro. Die Guidance für 2017 sollte unverändert bei 220-250 Millionen Euro liegen.

Portrait



Die Wüstenrot & Württembergische-Gruppe sieht sich als Vorsorge-Spezialist für die vier Bausteine moderner Vorsorge: Absicherung, Wohneigentum, Risikoschutz und Vermögensbildung. Im Jahr 1999 aus dem Zusammenschluss der Traditionsunternehmen Wüstenrot und Württembergische entstanden, verbindet der börsennotierte Konzern mit Sitz in Stuttgart die Geschäftsfelder BausparBank und Versicherung als gleichstarke Säulen.

Beschäftigt werden rund 13.000 Mitarbeiter, die rund sechs Millionen Kunden bedienen. Dank eines weiten Netzes aus Kooperations- und Partnervertrieben sowie Makler- und Direkt-Aktivitäten kann die W&W-Gruppe mehr als 40 Millionen Menschen in Deutschland erreichen.



Auf Seite 8: Capital Stage





Capital Stage (WKN: 609500)



Nach einer Kursexplosion, welche die Notiz von 2011 bis 2015 von rund zwei Euro bis auf 9,20 Euro nach oben katapultierte hat der Schwung bei der Aktie von Capital Stage zuletzt merklich nachgelassen. Seit November 2015 ist Korrekturkurs angesagt und noch hat es der Titel nicht wieder geschafft, nachhaltig in den Vorwärtsgang zu schalten. Jüngst ist man aber immerhin dabei, einen Boden auszubilden.

Beim Bankhaus Lampe gehen die Analyten davon aus, dass diese Bodenbildung gelingt und sich der Kurs wieder in Richtung Allzeithoch vorschieben kann. Die bestehende Kaufempfehlung ist mit einem Kursziel von 9,00 Euro bestückt. Geht die Rechnung auf, hätte dieser Titel immerhin fast 43 Prozent Luft nach oben.

Als Kaufargument wird auf das Geschäftsmodell verwiesen, das konjunkturunabhängig stabile und planbare Erlöse mit attraktiven Renditen erzeuge. Das derzeit gültige Kursziel basiere auf dem aktuellen Portfolio. Die gut gefüllte Akquisitions-Pipeline verspreche einen anhaltend positiven Nachrichtenfluss. Dies gelte auch für die Guidance des Unternehmens, die auf dem Bestand aufsetzt. Akquisitionen sollten zu einer systematischen Aufwärtsentwicklung der Geschäftsprognosen führen.

Die Übernahme von Chorus Clean Energy ist nach Einschätzung von Lampe trotz der Verwässerung wertschaffend für die Aktionäre. Als Gründe dafür werden ein komplementäres Profil von Energiequellen genannt, die durch die neue Größe verbesserten M&A-Möglichkeiten und Synergien auf der Kostenseite und bei der Finanzierung. Darüber hinaus dürfte sich auch das Kapitalmarktprofil der neuen Capital Stage verbessern, denn die Gruppe sein nun einer der größten gelisteten Solar- und Windparkbetreiber in Europa.

Zudem sollte sich die Börsenliquidität spürbar verbessern und so auch neue Investoren anziehen. Man geht davon aus, dass die Gesellschaft in den nächsten Wochen die Synergieeffekte aus der Übernahme von Chorus quantifizieren wird. Da diese im aktuellen Konsens noch nicht enthalten seien, erkenne man Aufwärtspotenzial bei den Schätzungen.

Der Aktienkurs sei im Zuge der US-Wahlen unter Druck geraten, weil der künftige Präsident Donald Trump angekündigt habe, nicht mehr oder weniger auf erneuerbare Energien zu setzen. Allerdings habe Capital Stage kein US-Exposure, sodass die Verallgemeinerung nicht gerechtfertigt sei.

Portrait



Die Capital Stage AG ist Deutschlands größter unabhängiger Solarparkbetreiber. Das Kerngeschäft ist der Erwerb und Betrieb von Solar- und (Onshore-)Windparks. Die Gesellschaft fokussiert sich nahezu ausschließlich auf den Erwerb von schlüsselfertigen Projekten sowie von Bestandsanlagen in geografischen Regionen, die sich durch ein stabiles politisches Umfeld und verlässliche Rahmenbedingungen auszeichnen. Durch die Übernahne der CHORUS Clean Energy AG gehört Capital Stage zu den führenden unabhängigen Stromanbietern in Europa (IPPs) mit 155 Solar- und 43 Windparks mit einer Leistung von über 1,2 GW in Deutschland, Frankreich, Finland, Großbritannien, Italien, Österreich und Schweden.