Während der Deutsche Aktienindex ein neues Allzeithoch ansteuert, hinken einige Indexmitglieder noch hinterher. Auf der Suche nach Titeln mit Aufholpotenzial muss jedoch mit Bedacht vorgegangen werden - nicht jede Aktie unter einem Allzeithoch kann blind gekauft werden.

Paaren sich jedoch ein mittel- bis langfristig positiver Trend oder eine Bodenbildung mit einem kurzfristigen Einstiegssignal, lohnt sich ein zweiter Blick. Denn Nachzügler haben einen großen Vorteil: Sie bieten oft vergleichbare oder sogar bessere Kurschancen als bereits überhitzte Titel oder der Gesamtmarkt. Gleichzeitig - und das ist fast noch wichtiger - ist das Rückschlagspotenzial geringer. Denn kurzfristige Gewinnmitnahmen werden nach immer neuen DAX-Rekorden irgendwann kommen, soviel ist sicher. Dann erwischt es erfahrungsgemäß immer die Titel, die vorher besonders stark gestiegen sind.

Sowohl RWE und E.ON sind aus dieser Sicht interessant, wobei die letztgenannte Aktie aktuell durch mehrere freundliche Chartsignale auf sich aufmerksam macht. Auffällig oft wurde in den vergangenen Monaten bei rund 13 Euro gekauft (rote Markierungen im ersten Chart). Dazu kommt nun auch die steigende 200-Tage-Linie (rote Kurskurve im zweiten Chart). Sie zeigt einen nachhaltigen Umschwung des zuvor abwärts gerichteten Trends nach oben an.

Mit dem Sprung über 13,50 Euro hat das Papier zur Wochenmitte zudem einen kleinen Doppelboden ausgebildet, und hat dabei eine weitere schwache Hürde genommen. Ein Anstieg bis 14,25 / 14,33 Euro ist nun so gut wie sicher, hier liegt noch ein stärkerer Widerstand auf dem Weg nach oben. Wenn auch diese aus dem vergangenen Oktober und November stammende Verkaufszone überschritten wird, ist der Weg nach oben vollkommen frei.

Vorausschauende Anleger können sich vorher bereits mit Teilpositionen aufstellen, um auf einen Sprung auch über diese Hürde zu spekulieren. Der nächste Widerstand ist dann erst wieder bei 17,50 bis 18,20 Euro zu finden. Ein erstes Kursziel für Teilgewinnmitnahmen bildet die 15,50er-Marke, sie leitet sich aus der Breite der bisherigen Tradingrange von rund 13 bis rund 14,25 Euro ab, die am Ausbruchspunkt bei 14,25 Euro nach oben verdoppelt wird - traditionell eine bewährte Methode für erste grobe Zielschätzungen. Erst unterhalb der 13er-Marke würde sich diese positive Prognose wieder nachhaltig eintrüben.

Obwohl das Kurspotenzial auch für ein Direktinvestment in die Aktie groß genug ist, stellen wir für spekulationsfreudige Anleger auch noch ein Hebelprodukt mit moderatem Faktor von rund drei vor. Darüber hinaus präsentieren wir für ungeduldige und risikofreudige Zocker noch ein zweites Papier mit 10er-Hebel, mit dem sich auf die kleine Strecke von aktuell 13,63 Euro bis an die nächste Hürde bei 14,25 Euro spekulieren lässt, allerdings ist diese Position sofort zu veräußern, wenn E.ON unter die 13,20er-Marke fällt (dort liegt der Mittelkurs des vergangenen Monats, auch bekannt als 21-Tage-Linie). Kleinste Positionen sind hier Pflicht!

Alternativ zur Aktie können Anleger auch in Zertifikate investieren:

E.ON Turbo Call (WKN: VZ2W3P) oder E.ON Best Unlimited Turbo Bull (WKN: CK47SR)