Anders als der DAX befinden sich an der Wall Street führende Aktienindizes wie der Dow Jones Industrial Average, der S&P 500 Index oder der Nasdaq Composite Index wieder auf Rekordjagd. Bei aller Freude darüber sollte aber eines nicht vergessen werden: Saisonal befinden wir uns gerade in der historisch betrachtet gefährlichsten Jahresphase. Denn wie US-Aktienstratege Sam Stovall vom US-Finanzdienstleister S&P Global Market Intelligence zu bedenken gibt, ereigneten sich mit jeweils 17 Prozent mehr als ein Drittel aller monatlichen Kursrückgänge von mehr als fünf Prozent seit 1945 in den Monaten August und September. Auch als Folge davon belegen die beiden genannten Monate das Ende der Performance-Tabelle beim Vergleich der zwölf Monate.

Über die Gründe für dieses Kursphänomen wurde bereits viel spekuliert und diskutiert, eine wirklich abschließende Erklärung dafür wurde bisher aber nicht gefunden. Stovall selbst führt an, es könnte eventuell mit reduzierten Kapitalflüssen in den Sommermonaten zu tun haben, der Ferienzeit, Ernüchterung über die im Gesamtjahr letztlich zu erwartenden Unternehmensergebnisse im Verglich zu den jeweiligen Erwartungen zu Jahresbeginn oder eventuell auch mit Window Dressing der Mutual Funds zum Fiskaljahresende.

Wie dem auch sei, fest steht, dass starke Kursrückgänge zumindest historisch gesehen momentan keine große Überraschung darstellen würden. Aber natürlich gibt es wie immer an der Börse keine Garantie für eine Wiederholung der Geschichte. Wer nicht auf einen spürbaren Kursrücksetzer warten will, aber dennoch auf vermeintliche Schnäppchenjagd gehen möchte, den macht Stovall auf US-Aktien aufmerksam, die mit der Bestnote von 5-Sternen durch die Analysten von S&P Global MarketScope Advisor eingestuft sind, gleichzeitig aber Ende Juli einen Kursabstand von mindestens 30 Prozent gegenüber dem 52-Wochenhoch aufwiesen.

Der Kreis der zur Auswahl stehenden Titel ist dabei relativ eng. Unter dem 7904 Titel umfassenden US-Anlageuniversum von S&P Global MarketScope Advisor sind nur 67 mit einem 5-Sterne-Votum (gleichbedeutend mit starker Kauf) ausgestattet und nur neun Werte weisen einen Abschlag zum 52-Wochenhoch in der genannten Größenordnung auf. Börse Online stellt auf den nachfolgenden Seiten fünf dieser US-Aktien vor. Wer auf Schnäppchenjagd gehen will, der tut das zu Notierungen, die auch nach den seit Ende Juli am US-Aktienmarkt verbuchten Kurszuwächsen in diesen fünf Fällen mit einem Abschlag zu den S&P Global MarketScope Advisor-Kurszielen von 26 Prozent bis 55 Prozent gehandelt werden.



5-Sterne-US-Aktien-Favoriten von S&P, Nummer eins: Mosaic Co. (WKN: A1JFWK, 27,88 Dollar, 24,95 Euro, alle nachfolgenden Angaben beziehen sich auf den Stand vom 10. August)



Der erste Mitfavorit, Mosaic, hat einem extremen Kursanstieg in den Jahren 2003 bis 2008 Tribut zollen müssen und ist anschließend in einen ausgeprägten Bärenmarkt übergegangen. Von dem im Juni 2008 markierten Rekordhoch von 161,08 Dollar hat sich der Titel meilenweit entfernt. Immerhin hat der Wert zuletzt aber Versuche zu einer Bodenbildung genommen. Ob diese gelingt ist aber noch offen, frühere Ansätze dieser Art wurden am Ende immer wieder zunichte gemacht. Charttechnisch ist hier deshalb abwarten angesagt.

S&P Global MarketScope Advisor denkt aber nur fundamental orientiert und auf dieser Basis ist die Aktie als starker Kauf eingestuft. Als Kursziel werden 31 Dollar genannt, was sich um gut elf Prozent über den aktuellen Notierungen bewegt. In den vergangenen Jahren hat der Kurs des weltgrößten Herstellers von Phosphatkonzentrat und Pottasche, was wichtige Bestandteile vieler Arten von Düngemitteln sind, unter dem Überangebot am Markt, einer schwachen Nachfrage in den Schwellenländern und dem starke Dollar gelitten. Entstanden ist der Konzern übrigens im Jahr 2004 durch die Fusion von IMC Global mit dem Düngergeschäft von Cargill.

Wie schwierig die geschäftliche Ausgangslage nach wie vor ist, zeigte sich an den am 02. August vorgelegten Zahlen für das zweite Quartal. Den da gemachten Angaben zufolge fiel der Umsatz im Berichtszeitraum von 2,5 Milliarden Dollar auf 1,7 Milliarden Dollar. Zum Ausdruck kommen darin niedrigere Preise für Potash, Phosphat sowie geringere Absatzvolumina. Alles das resultierte in einem Nettoverlust von zehn Millionen Dollar, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Plus von 391 Millionen Dollar zu Buche stand. Zu berücksichtigen sind dabei allerdings Sonderaufwendungen von 69 Millionen Dollar.

Nach diesen letztlich schwächer als am Markt erwartet ausgefallenen Zahlen hofft der Vorstand nun auf eine Stabilisierung bei den Düngemittelpreisen im zweiten Halbjahr und auf eine solide Nachfrage. Trotzdem kündigte man aber weitere Anstrengungen auf der Kostenseite an. Bei S&P Global MarketScope Advisor sehen die Analysten das ähnlich. Auch sie gehen von steigenden Düngemittelpreisen in der zweiten Jahreshälfte aus. Zu dieser Hoffnung passt, dass Mosaic ein Kalibergwerk in Kanada zumindest vorübergehend schließt. Eventuell hilft das dabei, den Kalipreis zu stützen, denn damit fallen 2,6 Millionen Tonnen Kali weg.

Nach dem enttäuschenden zweiten Quartal hat S&P Global MarketScope Advisor die Gewinnschätzungen für 2016 deutlich um 0,46 Dollar auf 0,57 Dollar gesenkt und für 2017 um 0,33 Dollar auf 1,30 Dollar. Wegen der starken Marktstellung des Unternehmens hält man aber eine Bewertung zu einem KGV von 23,8 für 2017 für angemessen, auch wenn das über dem Branchenschnitt liegt. Das Kursziel wurde nach der Ergebnisvorlage trotz allem leicht von 30 Dollar auf 31 Dollar erhöht, was mit einer insgesamt gestiegenen Branchenbewertung begründet wurde. Das am 10. August 2015 markierte 52-Wochenhoch beträgt 45,28 Dollar. Das bedeutet, dass die Aktie derzeit gemessen daran einen Abschlag von gut 62 Prozent aufweist.





5-Sterne-US-Aktien-Favoriten von S&P, Nummer zwei: Blackstone Group L.P. (WKN: A0MSM5, 27,83 Dollar, 24,90 Euro)



Schwankungsfreudig präsentiert sich auch die Aktie der Blackstone Group. Während der Finanzkrise ging es ab 2007 zunächst stark nach unten mit den Kursen, bevor sich anschließend ab Februar 2009 ein fulminanter Anstieg von 3,87 Euro auf 43,96 Dollar breit machte. Doch seit diesem im Mai 2015 markierten Spitzenwert ist es wieder vorbei mit der Herrlichkeit. Gemessen an einem erst im Juli aufgestellten Jahrestief von 22,96 Dollar hat sich die Notiz fast halbiert. Seitdem haben sich die Kurse zwar wieder befestigt, richtig überzeugend sieht das Chartbild aber noch nicht aus.

Gegründet wurde die Gesellschaft im Jahr 1986. Der Konzern hat sich zu einem der größten Private-Equity-Investoren weltweit gemausert. Beschäftigt werden rund 2.000 Mitarbeiter in 21 Büros weltweit. Die Belegschaft der Beteiligungs-Firmen summiert sich auf mehr als 570.000. Unter Drück gekommen sein dürfte der Aktienkurs zuletzt, weil sich viele Marktteilnehmer vermutlich fragen, was aus einem Bullenmarkt werden soll, der bereits mehr als sieben Jahre auf dem Buckel hat und damit vergleichsweise alt ist. Damit einher geht die Frage, wie lange es einem Finanzinvestor wie Blackstone in einem schwächeren Marktumfeld wohl gelingen wird, gute Zahlen abzuliefern.

Im ersten Quartal 2016 war das beispielsweise nicht gelungen. Damals musste die Gesellschaft einen überraschend deutlichen Gewinneinbruch hinnehmen. Aber immerhin ist es im zweiten Quartal wieder besser gelaufen. Blackstone hat da deutlich mehr verdient und von lebhaften Kredit- und Immobilienmärkten profitiert. Konkret stieg das Nettoergebnis von 134 Millionen auf 199 Millionen Dollar. Das wirtschaftliche Ergebnis, bei dem unrealisierte Gewinne und zahlungswirksame Erträge enthalten sind, stieg stärker als die am Markt erwarteten 0,36 Dollar auf 0,44 (Vorjahr 0,43) Dollar je Aktie.

Der Wert des verwalteten Vermögens stieg sogar auf einen Rekordwert von 356,28 Milliarden nach 343,71 Milliarden Dollar im Vorquartal und 332,72 Milliarden Dollar im Vorjahr. Trotz beinhaltete auch der diesmalige Quartalsausweis aus Anlegersicht einen Wermutstropfen. Denn es wurde beschlossen, die Quartalsdividende von 0,74 Dollar im Vorjahreszeitraum auf 0,36 Dollar zu senken. Zur Begründung wurde auf einen Rückgang bei der Gewinngröße verwiesen, die für die Dividendenausschüttung maßgeblich ist. Konkret standen hier nur noch 504 Millionen nach 1,03 Milliarden Dollar vor einem Jahr zu Buche.

Bei S&P Global MarketScope Advisor wurde das Anlageurteil "Starker Kauf" nach der Zahlenvorlage trotzdem bekräftigt. Die Gewinnschätzungen wurden dagegen gesenkt. Für 2016 wird jetzt mit 2,25 Dollar statt wie bisher mit 2,50 Dollar je Aktie gerechnet und für 2017 mit 3,20 Dollar statt mit 3,25 Dollar je Anteilsschein. Mit dem Zahlenwert für die Periode von April bis Juni zeigte man sich angesichts des Brexit-Einflusses zufrieden. Außerdem wird von einem sich wieder bessernden Umfeld ausgegangen.

Das Zwölfmonats-Kursziel beträgt 35 Dollar. Das bedeutet theoretisch ein Aufwärtspotenzial von fast 26 Prozent. Als fair wird demnach ein KGV für 2017 von 10,9 erachtet. Das 52-Wochenhoch beträgt in diesem Fall 39,13 Dollar, so dass der Titel dazu momentan einen Abschlag von fast 29 Prozent aufweist.





5-Sterne-US-Aktien-Favoriten von S&P, Nummer drei: Skechers U.S.A. Inc. (WKN: 922814, 23,61 Dollar, 21,195 Euro)



Einen total verkorksten Juli hat mit einem Monatsverlust von 19 Prozent Skechers hinter sich. Eine Bewegung die im starken Kontrast zu der rasanten Aufwärtsbewegung steht, die dieser Titel von Januar 2012 bis August 2015 hinlegte Denn damals stürmte die Notiz von 3,82 Dollar bis auf 53,43 Dollar nach oben. Aus ist der Ofen aber schon seit rund einem Jahr, wobei dabei angesichts der frisch markierten Jahrestiefs auch langfristig gesehen einiger charttechnischer Schaden angerichtet wurde.

Hinter dem Unternehmen steckt ein in Kalifornien ansässiger Hersteller von Lifestyle-Schuhen für Männer, Frauen und Kinder sowie Performance-Schuhen für Männer und Frauen. Schuhmode von Skechers wird nicht nur in 1.410 eigenen Einzelhandelsgeschäften angeboten, sondern darüber hinaus auch in über 160 Ländern und Regionen weltweit in Kaufhäusern und Spezialgeschäften sowie über die E-Commerce-Website des Unternehmens. Von sich reden machte das Unternehmen vor allem mit Schuhen, die mit einer dicken Sohle ausgestattet sowie vorne und hinten leicht abgerundet sind, und dadurch dabei helfen sollen, Schmerzen beim Gehen und Stehen zu verhindern oder zu verringern.

Für die zuletzt deutlich eingetrübte Stimmung rund um diesen Titel sorgten zwei Nachrichten. Zu nennen ist da vor allem ein mit Enttäuschung aufgenommener Quartalsbericht. Der Umsatz stieg im zweiten Quartal zwar von 800,5 Millionen auf 877,8 Millionen Dollar, Analysten hatten aber mit mehr gerechnet. Das gilt auch für das Ergebnis, wobei hier beim Nettogewinn sogar ein Rückgang von 79,8 Millionen auf 74,1 Millionen Dollar berichtet werden musste.

Einen Stimmungsdämpfer stellte daneben eine vom deutschen Sportartikelkonzern Adidas eingereichte Klage wegen eines Patents auf Laufschuhe mit besonders federnder Sohle. Der Vorwurf darin lautet, Skechers habe das Design der Adidas-"Springblade"-Laufschuhe kopiert, die elastische Lamellen unter den Sohlen haben. Skechers habe diese Technologie übernommen, ohne die Kosten für deren Entwicklung getragen zu haben. Bereits im vergangenen September hatte Adidas Skechers vorgeworfen, das Design seiner "Stan-Smith"-Tennisschuhe kopiert zu haben.

In Reaktion auf alles das hagelte es jüngst negative Kommentare und Rückstufungen. Relativ gelassen gaben sich dagegen die Analyten bei S&P Global MarketScope Advisor. Die Verantwortlichen reagierten zwar mit der Kürzung der Ergebnisprognose von 2,20 Dollar auf 2,05 Dollar für 2016 und von 2,65 Dollar auf 2,50 Dollar für 2017. Doch die 5-Sterne-Note und das Kursziel von 40 Dollar wurden beibehalten. Somit wird ein geschätztes KGV für 2017 von 16 für angemessen gehalten, was sich damit begründet, dass dem Unternehmen langfristige Gewinnwachstumsraten von 25 Prozent p.a. zugetraut werden. Geht die Rechnung auf, hätte der Titel gut 69 Prozent Luft nach oben. Der Abschlag zum 52-Wochenhoch von 52,51 Dollar beträgt 55 Prozent.





5-Sterne-US-Aktien-Favoriten von S&P, Nummer vier: Gilead Sciences Inc. (WKN: 885823, 78,90 Dollar, 70,49 Euro)



Der Aktienkurs von Gilead Sciences musste seit Juni 2015 einen Rückgang von 109,90 Dollar auf die aktuell gültigen 79,77 Dollar hinnehmen. Interessant daran ist, dass dieser durchaus herbe Rückschlag im Langfristchart noch nicht einmal richtig negativ durchschlägt. Das hat mit den extremen Kursgewinnen zu tun, die dieser Titel zuvor verbucht hat. Ausgehend von einem im August 1996 bei 0,42 Dollar markierten Tief kletterte die Notiz bis auf das bereits zuvor erwähnte Rekordhoch von 109,90 Dollar. Ein Kurs auf Jahrestief bedeutet aber natürlich nichtsdestotrotz eine kurzfristig eingetrübte Chartkonstellation.

Das 1987 in Kalifornien gegründete Unternehmen konzentriert sich auf die Bereiche Infektiologie, insbesondere auf HIV und Virushepatitiden, auf die Hämatologie und Onkologie und kardiovaskuläre Erkrankungen. Die Gesellschaft zählt inzwischen zu den größten biopharmazeutischen Unternehmen. Weltweit zählt die auf sechs Kontinenten tätige Belegschaft rund 7.500 Mitarbeiter.

Die Kursschwäche lässt sich neben der Furcht vor politisch beschlossenen Medikamentenpreissenkungen in den USA vor allem mit hausgemachten Problemen erklären. Als Nachteil gilt die große Abhängigkeit von den beiden wichtigsten Medikamenten Harvoni und Solvadi, die zur Bekämpfung der Lebererkrankung Hepatitis C eingesetzt werden. Das Unternehmen versucht zwar, auch abseits von Hepatitis und HIV stärker zu werden, etwas mit stärkeren Aktivitäten bei der Behandlung von Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, aber noch ist die Pipeline noch nicht so bestückt, dass sich schnell ein verringertes Klumpenrisiko abzeichnen würde.

Kein Ruhmesblatt stellten aus Anlegersicht die für das zweite Quartal vorgelegten Quartalszahlen dar. Der Umsatz sank um 4,88 Prozent auf 7,78 Milliarden Dollar und der Nettogewinn ging gleichzeitig von 4,5 Milliarden auf 3,5 Milliarden Dollar zurück. Hier macht sich negativ bemerkbar, dass inzwischen vor allem Harvoni unter der Verfügbarkeit von Nachahmer-Medikamenten leidet. Ein gesenkter Jahresausblick tat dann sein Übriges, um die Stimmung endgültig zu verhageln.

Auch bei S&P Global MarketScope Advisor kamen die Analysten nicht umhin, auf die Nachrichtenlage mit Korrekturen nach unten zu reagieren. Das Kursziel wurde deutlich von 155 Dollar auf 125 Dollar gesenkt. Wegen der gefallenen Kurse lässt das theoretisch aber noch immer ein Aufwärtspotenzial von gut 58 Prozent. Bei einem KGV, das sich auf Basis der eigenen Gewinnschätzungen für 2016 auf Höhe des Kursziels bei zehn bewegen würde, wird die Aktie als unterbewertet eingestuft. Die Verantwortlichen rechnen mit einer robusten Cash Flow-Generierung, auf eine auch künftige fortbestehende Marktführerschaft in den Bereichen Hepatitis und HIV und man baut auf Fortschritte in der Produkt-Pipeline. Der Abschlag zum 52-Wochenhoch von 106,30 Dollar beträgt fast 26 Prozent.





5-Sterne-US-Aktien-Favoriten von S&P, Nummer fünf: Magna International Inc. (WKN: 868610, 40,56 Dollar, 36,39 Euro)



Nachdem es Mitte 2015 noch zu einem neuen Rekordhoch von 59,08 Dollar reichte, hat sich bei Magna International seitdem eine gewisse Kursschwäche breit gemacht. Immerhin werden aber seit Februar keine neuen Zwischentiefs mehr markiert. Das ändert aber nichts dran, dass sich die Notiz letztlich momentan nur auf einem bereits im August 2013 gültigen Niveau bewegt. Folglich muss hier ein bestehender Seitwärtstrend konstatiert werden. Ein am 05. August erfolgter Kurssprung lässt aber hoffen, dass es vielleicht zu einem Ausbruch daraus nach oben kommen wird.

Bei der kanadischen Magna, deren Aktien auch sehr stark an der New York Stock Echange gehandelt werden, handelt es sich um einen weltweit aktiven Automobilzulieferer mit 309 Fertigungsbetrieben und 99 Produktentwicklungs-, Konstruktions- und Vertriebszentren in 29 Ländern. Beschäftigt werden über 152.000 Mitarbeiter. Die Produktpalette umfasst Karosserien, Fahrwerke, Außenteile, Sitze, Antriebsstränge, Elektronik, aktive Fahrerassistenzsysteme, Spiegel, Verschlüsse, Dachsysteme und Module sowie die komplette Fahrzeugtechnik und Auftragsfertigung.

Der im vorletzten Absatz im letzten Satz erwähnte Kurssprung hängt zusammen mit den an diesen Tag präsentierten Geschäftszahlen. Die Meldung über ein Plus beim Umsatz von 9,4 Prozent auf das Rekordniveau von 9,4 Milliarden Dollar kam ebenso gut an wie der Zuwachs von sechs Prozent auf 767 Millionen Dollar beim Ergebnis der laufenden Betriebstätigkeit vor Ertragssteuern. Erhöht wurde außerdem die Jahresprognose für die Marge beim Gewinn vor Steuern und Zinsen und zwar von bisher sieben Prozent auf acht Prozent. Alles Nachrichten, die dabei halfen, die Sorge vor einem Abflauen der Automobilkonjunktur zumindest zunächst einmal etwas zu verflüchtigen.

Bei S&P Global MarketScope Advisor sind die Analysten aber überzeugt, dass sich auch längerfristig die Stimmung rund um die Branche und damit auch Magna International aufhellen wird. Zu den jüngsten Quartalszahlen heißt es, der Gewinn je Aktie der fortgeführten Aktivitäten sei mit einem Anstieg von 1,29 auf 1,41 Dollar stärker als die eigenen Schätzungen von 1,34 Dollar ausgefallen. Auch der erzielte Umsatz bewege sich um 2,6 Prozent über den internen Erwartungen.

Die Einstufung als "Starker Kauf" wurde ebenso bestätigt wie das Zwölfmonats-Kursziel von 57 Dollar. Das lässt dem Titel theoretisch gut 40 Prozent Luft nach oben. Auf Basis des für 2016 erwarteten Gewinns je Aktie von 5,20 Dollar errechnet sich gemessen am Kursziel ein KGV von rund elf. Das sei im eigenen historischen sowie im Branchen-Vergleich vertretbar, heißt es. Als Kaufgründe wird neben der Bewertung auch auf eine gesunde Bilanz, die globale Präsenz, eine starke Produkttechnologie sowie auf eine Dividendenrendite von rund 2,6 Prozent verwiesen. Der Abschlag vom Zwölfmonatshoch von 55,17 Dollar beträgt 26 Prozent.