Das Manager Magazin hatte zuvor unter Berufung auf nicht näher beschriebene Quellen berichtet, der aktivistische Aktionär Albert Frere sei über seine Holding Groupe Bruxelles Lambert (GBL) mit knapp drei Prozent bei Hugo Boss eingestiegen. GBL wolle weiter zukaufen. Bei GBL war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Eine Boss-Sprecherin sagte, eine Stimmrechtsmitteilung sei nicht eingegangen. Darüber hinaus wollte sie die Angelegenheit nicht kommentieren.

Frere wäre der zweitgrößte Einzelaktionär bei Boss hinter dem italienischen Großaktionär Gaetano Marzotto, der über verschiedene Firmen zehn Prozent an dem Metzinger Unternehmen hält. Der belgische Milliardär Frere greift bei seinen Investments häufig operativ durch. So führten er und der ägyptische Milliardär Nassef Sawiris den Zementkonzern Lafarge in die Fusion mit dem Schweizer Rivalen Holcim. Auch beim Sportartikelhersteller Adidas sind sie gemeinsam unterwegs und mischen inzwischen im Aufsichtsrat mit.

Boss leidet seit Monaten unter dem wachsenden Online-Handel und steckt mitten im Konzernumbau. An der Börse wurden die Titel im Sommer vergangenen Jahres zeitweise nur noch mit 46 Euro gehandelt. Der neue Vorstandschef Mark Langer will mit weniger Marken und einer stärkeren Ausrichtung auf Herrenmode das Ruder herumreißen. Als einen ersten Erfolg konnte er zuletzt verbuchen, dass Boss 2016 besser abschnitt als befürchtet.