Das kann man wohl einen echten Vertrauensbeweis nennen: Einen Tag, nachdem sich die "alte" Metro in die Ceconomy und Metro Wholesale & Food Specialist aufgespalten hat, kaufte Vorstandschef Olaf Koch insgesamt 56.000 der "neuen" Metro im Gegenwert von über 1,02 Millionen Euro. Das neue Unternehmen konzentriert sich künftig auf das Großhandels- und Lebens¬mittelgeschäft. Analysten stufen die Aktie des Handelsunternehmens übrigens mehrheitlich als kaufenswert ein. Von bislang acht veröffentlichten Ratings haben sechs einen optimistischen und zwei einen neutralen Tenor. Die ausgesprochenen Kursziele der Analysten reichen von 18 Euro (Morgan Stanley) bis 29 Euro (Equinet). Aktuelle Quartalszahlen wurden für den 31. August angekündigt. Aktionäre, die schon länger bei Metro investiert sind, dürfen sich berechtigte Hoffnung machen, dass sich die Aufspaltung lohnen wird. In der Vergangenheit gab es hierfür zahlreiche Beispiele (Siemens, Bayer, Eon, RWE).

Auf Seite 2: Wige Media - Aufsichtsrat greift zu

Auch im Nebenwertesektor gab es im Juli signifikantes Kaufinteresse von Unternehmensmanagern zu beobachten. So hat zum Beispiel Aufsichtsratsmitglied Jens Reidel fast 63.000 Wige Media-Aktien für über 157.000 Euro gekauft und damit seine Zuversicht hinsichtlich der weiteren Unternehmensperspektiven zum Ausdruck gebracht. Reidel hat übrigens schon einmal gutes Timing bewiesen. Seine letzten Insiderkäufe datieren nämlich vom 23. März 2016. Damals erwarb er zum Kurs von 1,70 Euro fast 147.000 Aktien. Aktuell kostet der Medientitel 3,29 Euro.

Aus charttechnischer Sicht entwickelte sich die Aktie von Wige Media prächtig - vom Pennystock zum Highflyer. Vor rund vier Jahren sah der Titel sein Allzeittief bei unter 0,50 Euro. Danach ging es in mehreren Schüben bergauf. Neuen Drive erhielt der Nebenwert Anfang März als er die 100- und die 200-Tage-Linie problemlos hinter sich ließ. Die langfristige Durchschnittslinie befindet sich mittlerweile seit über einem Jahr im Aufwärtstrend, was in der Chartlehre als positiver Begleitumstand interpretiert wird. Oberhalb der Marke von 3,30 Euro verläuft allerdings eine markante Widerstandszone um die aktuell heftig gekämpft wird. Sollte ein nachhaltiges Überwinden nicht gelingen, droht ein Rückschlag in Richtung der bei drei Euro verlaufenden Unterstützung.

Auf Seite 3: Diebold Nixdorf - Drei Vorstände in Kauflaune

Am gestrigen Montag wurden aktuelle Insiderkäufe bei der Aktie von Diebold Nixdorf gemeldet. Dabei handelte es sich um Andy Mattes (CEO), Christopher Chapman (CFO) und Jürgen Wunram (COO), also um drei besonders wichtige Führungskräfte. Der "oberste Boss" Mattes investierte 43.800 Dollar, Finanzchef Chapmann kam auf 43.060 Dollar und der fürs operative Geschäft verantwortliche Wunram kaufte für fast 38.000 Dollar Aktien von Diebold Nixdorf. Letztgenannter hat übrigens im März 26.920 deutsche Anteilsscheine (WKN: A0CAYB) für 55,02 Euro verkauft, wodurch der jüngste Kauf natürlich an Strahlkraft verliert. Überhaupt herrschte unter den Führungskräften 2017 ein hohes Maß an Abgabebereitschaft. So haben sich vier Unternehmensmanager seit dem Jahreswechsel von insgesamt 36.470 Aktien getrennt und damit nicht gerade für Optimismus gesorgt.

Aus charttechnischer Sicht war bei der Aktie von Diebold Nixdorf aufgrund einer Umsatz- und Gewinnwarnung Anfang Juli ein massiver Kurseinbruch zu beobachten. Dieser führte zum Verletzen der 100- und der 200-Tage-Linie, was unter Chartisten als klares Verkaufssignal gilt. Der Ausverkauf kam erst im Bereich von 21 Dollar zum Erliegen. Hier verläuft eine leichte Unterstützungszone, die es nun zu verteidigen gilt. Insgesamt kann die aktuelle charttechnische Lage als ausgesprochen prekär einstufen. Trotz der oben erwähnten Insiderkäufe sieht der Titel nicht sonderlich kaufenswert aus.

Zum Autor:

Jörg Bernhard ist freier Journalist und hat sich in den vergangenen Jahren auf Zertifikate-, Rohstoff- und Edelmetallinvestments spezialisiert.