Der Technologiekonzern Jenoptik will nach seiner Rückkehr auf den Wachstumspfad auch 2016 bei Umsatz und Gewinn zulegen. Das Plus werde aber nicht mehr wie 2015 prozentual zweistellig ausfallen, sagte Vorstandschef Michael Mertin am Dienstag in einer Telefonkonferenz. Im vergangenen Jahr erreichte Jenoptik seine zuletzt angekündigten Ziele: Der Umsatz lag nach vorläufigen Zahlen bei rund 670 (Vorjahr 590) Millionen und der operative Gewinn bei 61 (51,6) Millionen Euro. Von Reuters befragte Analysten hatten allerdings bei beiden Kennzahlen etwas mehr erwartet, so dass die im TecDax notierte Aktie zeitweise über fünf Prozent im Minus lag.

Im dritten und vierten Quartal hatte sich das Geschäft von Jenoptik nach einem verhaltenen Jahresstart deutlich belebt. "Wir sind strategisch richtig aufgestellt und werden angesichts der aktuellen Geschäftserwartungen 2016 unseren Kurs des profitablen Wachstums fortsetzen", sagte Vorstandschef Michael Mertin. Bis 2018 solle der Umsatz auf 800 Millionen Euro steigen, wobei 9 bis 10 Prozent als Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) bleiben soll. Da die Verschuldung mittlerweile unter 50 Millionen Euro gedrückt sei, bleibe Spielraum für Zukäufe, sagte Mertin. "Wir sind hier mit hoher Kraft dran."

Das Jenoptik-Geschäft basiert auf drei Säulen: Der Rüstungssparte, der Optik-Sparte mit Ausrüstungen für die Halbleiterbranche und der Messtechnik etwa für die Motorentwicklung. Der Abgas-Skandal bei Volkswagen werde sich daher auch auf das Jenoptik-Geschäft auswirken, sagte Mertin. Debatten etwa um Fahrverbote von Diesel-Fahrzeuge bedeuteten Schockwellen für die Investitionsentscheidungen der Autokonzerne. Dies treffe dann auch Zulieferer wie Jenoptik.

Reuters