K+S ist dank eines starken Salzgeschäfts und der Preiserholung bei Düngemitteln mit kräftigem Rückenwind ins Jahr gestartet. Nach einem deutlichen Umsatz- und Ergebnisanstieg im ersten Quartal erhöhte der Salz- und Düngemittelhersteller seine Umsatzprognose. "Der gelungene Start in das laufende Jahr unterstreicht, dass wir mit Zuversicht auf die weitere Geschäftsentwicklung der K+S Gruppe in diesem Jahr schauen können", sagte Vorstandschef Norbert Steiner am Mittwoch anlässlich der Hauptversammlung in Kassel. Auch Einsparungen hätten dazu einen "sehr nennenswerten Beitrag" geleistet.

Steiner rechnet nun 2015 mit einem deutlichen statt nur moderaten Umsatzanstieg. Grund sei eine höhere Absatzerwartung im Geschäftsbereich Salz. Die Ergebnisprognose, die 2015 einen deutlichen Zuwachs vorsieht, bekräftigte er. Einen präziseren Ausblick will Finanzchef Burkhard Lohr mit den Halbjahresergebnissen veröffentlichen. Steiner hatte aber bereits im März angedeutet, dass es ein Anstieg von mehr als zehn Prozent sein könnte. Im vergangenen Jahr hatte K+S bei einem Umsatz von 3,8 Milliarden Euro ein operatives Ergebnis von 641 Millionen Euro erzielt.

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Neben höheren Preisen, vor allem für Auftausalz in Nordamerika, profitiert K+S auch vom starken Dollar. Dieser dürfte die Preise bei Kali- und Magnesiumprodukten positiv beeinflussen. Im ersten Quartal trugen Währungseffekte allein 30 Milllionen Euro zum Ergebnis bei. Von Januar bis März kletterte der operative Gewinn (Ebit I) um 44 Prozent auf 317 Millionen Euro. Analysten hatten im Schnitt mit 305 Millionen Euro etwas weniger erwartet. K+S setzte 1,38 Milliarden Euro um, ein Plus von 16 Prozent binnen Jahresfrist.

An der Börse konnte K+S damit nicht punkten. Anleger machten Kasse und drückten die im Dax notierten Aktien 5,9 Prozent ins Minus. In den vorangegangenen Tagen hatten sie allerdings knapp sieben Prozent und damit etwa drei Mal so viel wie der deutsche Leitindex zugelegt. Das operative Ergebnis liege zwar über den Markterwartungen, aber unter ihren Prognosen, erklärten die Analysten des Research-Hauses Bernstein. Andere Börsianer bezeichneten die Zahlen ebenfalls als durchwachsen.

Die Düngemittelpreise sind dabei sich zu erholen, nachdem sie 2013 nach dem Platzen des russisch-weißrussischen Exportbündnisses BPC eingebrochen waren. Die Preise sind seitdem zwar gestiegen, stehen angesichts des starken Wettbewerbs und Überkapazitäten bei der Produktion aber unter Druck. Die beiden großen nordamerikanischen Düngemittelersteller Potash und Mosaic hatten das erste Quartal ebenfalls mit Gewinnzuwächsen abgeschlossen, allerdings weniger stark als erwartet. Beide Unternehmen hatten vor einem möglichen Rückgang der Kalipreise gewarnt, Potash hatte sogar seine Ergebnisprognose gesenkt.

Reuters

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Die Zahlen des Salz- und Düngemittelherstellers waren nicht schlecht, einige Anleger hatten aber mit mehr gerechnet. An der Börse kamen die Zahlen überhaupt nicht an. Die Aktie hatte in den vergangenen Tagen aber auch bereits kräftig zugelegt. Der Ausblick indes stimmt zuversichtlich. Allerdings haben die Konkurrenten Potash und Mosaic bereits vor einem möglichen Rückgang der Kalipreise gewarnt. Trotzdem bleiben wir positiv gestimmt. Das Kursziel liegt bei 40 Euro. Der Stopp sollte bei 26 Euro gesetzt werden.

Florian Westermann