Nach heftigen Kursschwankungen überwog zuletzt offenbar die Enttäuschung: Die Titel verloren gegen den sehr freundlichen Markttrend 0,17 Prozent auf 34,890 Euro. Damit gehörten sie zu den schwächsten Werten im MDax

Bei der Vorlage endgültiger Jahreszahlen berichtete Kuka einen um knapp fünf Prozent gestiegenen Überschuss. Bereits im Februar hatte das Unternehmen im Rahmen vorläufiger Eckdaten ein zweiprozentiges Umsatzplus und einen fast zehnprozentigen Sprung beim operativen Ergebnis (Ebit) gemeldet. Für 2014 ist das Unternehmen aber zurückhaltend: Der Umsatz soll zwar weiter steigen auf 1,9 bis 2,0 Milliarden Euro, die Ebit-Marge hingegen von 6,8 auf 6,0 Prozent zurückgehen. Als Grund dafür nennt die Gesellschaft vor allem Kosten für die Integration des übernommenen Roboterherstellers Reis, wo unter anderem Stellen abgebaut werden sollen.

ENDGÜLTIGE ZAHLEN WIE ERWARTET - ZIEL FÜR EBIT-MARGE ENTTÄUSCHT

Die endgültigen Zahlen enthielten keine Überraschungen, wogegen die Margenprognose etwas enttäusche, sagte ein Händler. Ähnlich äußerte sich Analyst Jasko Terzic von der DZ Bank. Seine eigene Umsatzschätzung für 2014 liegt im Rahmen der Unternehmens-Zielspanne. Bei der Ebit-Marge findet er sich an deren oberem Ende wieder, während die Konsensprognose etwas höher liege.

Das diesjährige Umsatzziel beziehe die Übernahme von Reis bereits mit ein und entspreche in etwa seiner Erwartung, schrieb Commerzbank-Analyst Stephan Böhm. Beim Ebit hält er in diesem Jahr etwas mehr für möglich als vom Roboter- und Maschinenbauer angepeilt. Der Experte verwies darauf, dass das Management in der frühen Phase des Jahres die Ziele für gewöhnlich konservativ formuliere.

dpa-AFX

Einschätzung der Redaktion:

Bis aus Weiteres dürften Kuka-Aktien in ihrem Korridor zwischen 30 und 35 Euro bleiben. So lange die Perspektiven der deutschen Autobauer gut bleiben, sollte der Aktienkurs des weltweit größten Roboterlieferanten an diese Branche relativ gut abgesichert sein. Dass Kukas Ausbau des Geschäfts mit Robotern für andere Industriezweige nicht über Nacht passieren kann, ist nicht überraschend. Aktuell müssen die Augsburger nach ihrem eindrucksvollen Comeback aus der dunklen Zeit während und nach der bisher schwersten Krise im Automobil- und im Maschinenbau im Jahr 2009, zeigen, daß sie den jüngsten Zukauf Reiss Robotics gewinnbringend integrieren können. Dank der zunehmenden Automatisierung in vielen Bereichen der Industrie bleiben die Wachstumschancen der Schwaben gut. Keine andere Branche ist heute bereits so weitgehend automatisiert wie der Autobau. Für 2014 und 2015 erwarten Analysten im Durchschnitt allerdings Gewinnsteigerungen von 15 und 20 Prozent. Mit der Belastung durch die Integration von Reiss Robotics und dem leichten Rückgang beim Nettogewinn für 2013 muss sich Kuka deshalb jetzt kräftig ins Zeug legen, um das zu liefern, was die Börse erwartet. Die mit 30 Cent Dividende pro Aktie im Vergleich zu den von Analysten erwarteten 40 Cent pro Anteilsschein niedrigere Ausschüttung sollten Anleger deshalb Aals Schonung der Finanzkraft akzeptieren.

Fazit: Wir empfehlen die Aktie zu beobachten.

Klaus Schachinger