Entgegen der Erwartung konnte der Luxugüteranbieter LVMH seine Verkäufe im dritten Quartal steigern. Während Börsianer ein Umsatzplus des französischen Konzerns von maximal vier Prozent prognostiziert hatten, steigerte der Mode-, Lederwaren- und Getränkekonzern seinen Absatz in den Monaten von Juli bis September währungsbereinigt um sechs Prozent auf 9,41 Milliarden Euro. Damit konnte der Mutterkonzern von Marken wie Tag Heuer oder Fendi sein Wachstum im Vergleich zum zweiten Quartal beschleunigen, als sich der Absatz um vier Prozent verbesserte.

Getragen wird das Wachstum von einer wieder anziehenden Lust auf Luxus in den wichtigen asiatischen Märkten. In der Region verzeichneten die Franzosen eine "deutliche Verbesserung" der Geschäfte. Die Analysten der Investment Bank Morgan Stanley schließen aus der Äußerung, dass die Verkäufe in Hong Kong im niedrigen zweistelligen Prozentbereich anstiegen. Für den zuvor von sinkenden Verkäufen betroffenen Markt, würde sich damit eine Bodenbildung abzeichnen. Auch auf dem chinesischen Festland dürfte wieder mehr gestoppt worden sein. Hier dürfte das Plus im mittleren einstelligen Prozentbereich leihen. Aber nicht nur in Asien zogen die Edel-Shopper wieder öfter in die Luxusboutiquen von LVMH. Laut dem Konzern entwickeln sich auch der europäische sowie der amerikanische Markt gut. Einzige Ausnahme ist Frankreich. Auf seinem Heimatmarkt macht der Konzern etwa zehn Prozent seiner Geschäfte. Ausgelöst durch die Terroranschläge in Nizza und Paris kamen bisher jedoch weniger Touristen und damit kaufkräftige Kundschaft in das Land. Mit Blick auf die einzelnen Produktsegmente von LVMH schien die Lust auf edle Mode- und Lederwaren am größten. Hier stieg der Absatz um fünf Prozent, während Börsianer nur um zwei Prozent höhere Verkäufe erwartet hatten.

Einschätzung der Redaktion



LVMH hat sich in den vergangenen Jahren Imme breiter aufgestellt. Zuletzt wurde Rimowa übernommen. Das deutsche Unternehmen stellt Koffer her und ist für seine hochwertigen Gepäckstücke bekannt. Dank der so immer weiter vergrößerten Streuung auf zahlreiche Artikel und Produkte, kann der Konzern Nachfrageschwächen in bestimmten Bereichen oder Ländern zunehmend besser ausgleichen. Die Zahlen von LVMH sind ein erstes Indiz dafür, dass sich der Markt für Luxusgüter wieder belebt. Zuvor musste die Branche eine längere Flaute verkraften. Nachdem die zuletzt weltweit 253 Milliarden Euro große Luxusgüterbranche eine Flaute erlebte, scheint sich der Markt nun wieder zu beleben. Louis Vuitton Moët Hennessy, kurz LVMH, ist bestens gerüstet, um davon zu profitieren. Weil die Aktie mit den Zahlen auch ein charttechnisches Kaufsignal erzeugte, empfehlen wir die Aktie zum Kauf.

Zielkurs: 180,00 Euro

Stoppkurs: 124,50 Euro