Die flaue Industriekonjunktur und negative Wechselkurseffekte haben den Gasekonzern Linde zu Jahresbeginn gebremst. Umsatz und Gewinn gingen im ersten Quartal zurück, wie das Münchner Unternehmen am Freitag mitteilte. Die Erlöse sanken auf 4,262 Milliarden Euro, das sind 3,1 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Das operative Ergebnis (Ebitda) gab um 1,9 Prozent nach auf 991 Millionen Euro und lag damit über den Erwartungen der Analysten. Der niedrige Ölpreis und das schwache Geschäft mit Anlagen - Linde bietet etwa Maschinen für die Verarbeitung von Rohöl und Erdgas - hatten den Konzern schon im vergangenen Jahr belastet. An der Börse legte die Aktie des Dax-Konzerns am Morgen um gut zwei Prozent zu.

Bereinigt um Währungseffekte, die laut Linde vor allem aus dem britischen Pfund und dem südafrikanischen Rand stammten, fiel der Umsatz im ersten Quartal nur minimal, das operative Ergebnis stieg leicht. "Wir sind stabil in das neue Geschäftsjahr gestartet und liegen damit im Rahmen unserer Prognose", sagte Vorstandschef Wolfgang Büchele. Der Konzern hat für 2016 einen breiten Korridor ausgegeben, wie sich Umsatz und Betriebsgewinn entwickeln könnten: zwischen minus drei Prozent und plus vier Prozent.

In der Sparte Gase, die den Großteil zu Erlösen und Ergebnis beisteuert, blieb der Betriebsgewinn im Startquartal mit gut einer Milliarde Euro stabil. Der Umsatz ging um 1,4 Prozent auf 3,62 Milliarden Euro zurück. Hier kam Linde eine Übernahme in den USA zugute: Der auf Beatmungstherapien spezialisierte Anbieter American HomePatient wurde erstmals konsolidiert; dessen Beiträge glichen die Effekte aus Kürzungen im US-Gesundheitssystem aus. Diese Preisreduzierungen könnten die kommenden Quartale beeinflussen, hieß es in einer Kurzanalyse der DZ Bank. Zu Jahresbeginn hätten sie sich noch nicht ausgewirkt.

In der Sparte Anlagenbau schrumpfte der Umsatz um 15 Prozent auf 568 Millionen Euro. Der operative Gewinn brach um fast 20 Prozent ein auf 46 Millionen Euro.

Reuters