"Das klingt nach einem langsamen Rückzug von der Börse", sagte NordLB-Analyst Frank Schwope. "Offensichtlich will das Unternehmen den Aufwand zurückfahren, weil der Wechsel in den General Standard weniger Transparenzpflichten mit sich bringt."

Firmen, die im General Standard gelistet sind, sind unter anderem nur zur Veröffentlichung eines Zwischenberichts und zu Ad-hoc-Mitteilungen in deutscher Sprache verpflichtet. Unternehmen im Prime Standard müssen dagegen unter anderem quartalsweise über ihre Zahlen in deutscher und englischer Sprache informieren, einen Unternehmenskalender veröffentlichen und mindestens eine Analystenkonferenz pro Jahr durchführen. Die Aufnahme von Unternehmen in den Prime Standard ist Voraussetzung für die Mitgliedschaft in den Auswahlindizes Dax, MDax, TecDax, SDax der Deutschen Börse.

"Weil man im General Standard viel weniger offen legen muss, bedeutet das eine große Kostenersparnis", sagte ein Händler. Der geplante Wechsel des Börsensegments deute aber sicherlich auch daraufhin, dass VW irgendwann einen "Squeeze Out" der verbliebenen Anteilseigner anstrebe.

VW hatte im Sommer 2012 die Schwelle von 75 Prozent der Anteile an MAN überschritten. Derzeit hält der Konzern 75,28 Prozent an dem Münchner Lkw-Bauer.

Reuters