Wochenmärkte bieten für gewöhnlich ein besonderes Flair. Im Mittelpunkt stehen das bunte Markttreiben, ein nettes Schwätzchen mit dem Bauern und natürlich die frischen Produkte, die meist unverpackt in den Einkaufsbeutel wandern und oft noch am selben Tag zubereitet werden.

Klar ist aber auch, dass es in der heutigen Konsumwelt bei Lebensmitteln ohne Verpackungen nicht geht. Im Supermarkt kaufen Verbraucher die Produkte in Dosen, in Gläsern oder in Schachteln aus Pappe und Karton. Auch für den Versand von Nahrungsmitteln via Internet und für den Essensverzehr unterwegs sind Verpackungen unverzichtbar: schnell am Bahnhof eine Box mit Chicken Wings, am Gleis noch einen "Coffee to go" aus dem Pappbecher.

Menschen in einer mobilen Gesellschaft konsumieren nun mal gern zwischendurch. Wichtig ist, dass die Verpackungen praktisch und funktional, vor allem aber sicher und - aus ökologischen Gründen - möglichst wiederverwertbar sind. Von diesen Trends profitiert der österreichische Karton- und Faltschachtelhersteller Mayr- Melnhof. Gerade erst haben die Wiener einen neuartigen umweltverträglichen Karton entwickelt, der Lebensmittel mittels einer eingebauten Barriere vor unerwünschten Substanzen schützt. Rund 50 Millionen Euro hat Mayr-Melnhof dafür im vergangenen Jahr investiert und die Maschinen im Stammwerk Frohnleiten entsprechend umgerüstet.

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Hochwertig und heiß begehrt

Die industrielle Fertigung läuft gerade an, das Kundeninteresse soll groß sein. Und für den Fall verschärfter Gesetzesanforderungen zum Schutz von Lebensmitteln ist das Unternehmen damit ebenfalls gewappnet. Analyst Matthias Pfeifenberger von der Deutschen Bank glaubt, dass die Österreicher mit dem neuen höherpreisigen Produkt ihren Marktanteil ausbauen und weitere Kunden gewinnen können.

Wegen des Werkumbaus und einer saisonal bedingt etwas schwächeren Auftragslage gab das Betriebsergebnis (Ebit) im vierten Quartal 2014 zwar gegenüber dem Vorquartal um gut vier Millionen Euro auf 43,7 Millionen Euro nach, gemessen am Schlussquartal 2013 legte es aber um 8,5 Millionen Euro zu.

Auf Jahressicht erzielte Mayr-Melnhof dank Produktivitätssteigerungen sogar ein Rekord-Ebit von 180,2 Millionen Euro und übertraf damit die Erwartungen der Analysten deutlich. Beim Umsatz wurde erstmals die Marke von zwei Milliarden Euro geknackt. Auch das aktuelle Jahr habe - bei hoher Auslastung der Werke - gut begonnen, ließ das Unternehmen verlautbaren. Die Eigenkapitalquote lag per Ende 2014 bei 62 Prozent. Das ist vor dem Hintergrund der regelmäßigen Investitionen in einer Größenordnung von über 100 Millionen Euro jährlich ein sehr ansehnlicher Wert.

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Die Aktionäre verliert Mayr-Melnhof dabei nicht aus den Augen: Seit 1997 zahlt das Unternehmen Dividenden und hat diese mit Ausnahme der Krisenjahre 2007 bis 2009 bisher in jedem Jahr erhöht. Für 2014 soll der Hauptversammlung eine Anhebung von 2,40 auf 2,60 Euro je Anteilschein vorgeschlagen werden.

Die Aktie hat sich seit dem Tief vom Oktober 2014 bislang um gut 25 Prozent verteuert. Auch wenn das Kurspotenzial allmählich geringer wird, sollte noch etwas Luft nach oben vorhanden sein. Deutsche-Bank- Analyst Pfeifenberger hob sein Kursziel unlängst auf 110 Euro an.

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