"Der Umsatz hat sich im Life-Science-Geschäft schon beschleunigt", sagte Udit Batra, der bei Merck den Unternehmensbereich Life Science verantwortet, in einem am Freitag veröffentlichten Interview der Nachrichtenagentur Reuters. "Das erste Quartal ist gut gelaufen." Die Integration von Sigma-Aldrich sei auf Kurs. "Bis 2018 wollen wir die geplanten Synergien erreichen, damit befinden wir uns absolut in Plan", sagte Batra.

Der 45-jährige in Indien geborene Amerikaner hatte im April als Mitglied der Geschäftsleitung die Verantwortung für den Unternehmensbereich Life-Science übernommen. Dessen Geschäfte, zu denen rund 300.000 Produkte gehören, leitete er bereits seit 2014 als Vorstandschef. Durch die Sigma-Übernahme zählt der Bereich 19.000 Mitarbeiter in mehr als 66 Ländern. Insgesamt beschäftigt Merck weltweit rund 50.000 Mitarbeiter. Mit Sigma habe Merck auch die führende E-Commerce-Plattform in der Branche übernommen, auf der Produkte von der Pipette über Filter, Spritzen bis hin zum Antiköper verkauft werden. Merck sei nun dabei, seine eigenen Produkte auf diese Plattform zu stellen. Seit Abschluss der Transaktion habe Merck bereits 30 Prozent der in Frage kommenden 60.000 Produkte auf der Internetseite in Europa und 50 Prozent der in Frage kommenden Produkte in den USA hinzugefügt. Bis aber alle Merck-Produkte dort bestellbar seien, werde es noch zwei bis drei Jahre dauern, sagte Batra.

Für den weiteren Geschäftsverlauf des Unternehmensbereichs zeigte sich der Manager optimistisch. "Es ist eine sehr gute Zeit für Merck und unser Life Science Geschäft." Weltweit wachse der Life-Science-Markt um rund vier Prozent jährlich. "Wir wollen zweifellos schneller als der Markt wachsen", sagte der studierte Chemieingenieur. "Ich habe keinen Grund zu glauben, dass die Dinge sich verschlechtern." Starkes Wachstum verzeichne Merck vor allem in Asien und dort inbesondere in China. Mit dem aktuellen Produktportfolio sieht Batra das Unternehmen gut aufgestellt, es gebe aber noch Lücken, in die Merck vorstoßen wolle. Dies stehe derzeit aber nicht oben auf der Agenda. "Wir haben die größte Akquisition in der Firmengeschichte gemacht und die müssen wir nun erstmal integrieren."

Reuters