Zum Handelsende sprangen die Papiere von LinkedIn um 46,64 Prozent auf 192,21 Dollar an. Microsoft-Aktien verloren dagegen am Ende des Dow-Jones-Industrial-Index (Dow Jones) 2,60 Prozent.

LINKEDIN FÜR MICROSOFT EIN SCHNÄPPCHEN

Microsoft bietet zwar einen satten Aufpreis von fast 50 Prozent auf den Schlussstand vom Freitag. Im Vergleich zu den Kursen der LinkedIn-Aktien im vergangenen Jahr ist es allerdings noch ein Schnäppchen. Im Februar 2015 hatten sie noch bis zu 276,18 Dollar gekostet.

Speziell nach den jüngsten Kursverlusten bei LinkedIn sei der geplante Aufschlag nicht wirklich teuer, sagte denn auch Andreas Lipkow vom Berliner Vermögensverwalter Kliegel & Hafner. Die Aktien des Karriere-Netzwerks waren Anfang Februar diesen Jahres nach enttäuschenden Quartalszahlen und einem schwachen Ausblick um mehr als 43 Prozent eingebrochen. Letztendlich waren sie bis auf 98,25 Dollar abgesackt. Mit dem Kurssprung am Montag nun haben die LinkedIn-Papiere ihre Verluste nach dem Einbruch vom Februar fast wieder wettgemacht.

'GENIALER SCHACHZUG VON MICROSOFT'

"Der Schachzug von Microsoft ist genial", fuhr Lipkow fort. Der Softwarekonzern stelle sich mit der geplanten Übernahme des Karriere-Netzwerkes noch breiter auf. Nachdem man bereits mit dem Kauf des Spiels Minecraft tiefer in die Gamingszene eingestiegen sei, etabliere sich der Konzern nun bei den sozialen Netzwerken.

Die Synergieeffekte sind Lipkow zufolge hochinteressant und brächten die ganze Branche in Zugzwang. So sei es nun spannend zu sehen, ob auch andere Unternehmen aus dem Bereich auf Kauflisten von Softwareunternehmen stünden.

XING SPRINGEN AN

Hierbei sei des öfteren das deutsche Unternehmen Xing genannt worden, dessen Anteilsscheine an der TecDax-Spitze (TecDAX) um knapp 4 Prozent ansprangen. Vor wenigen Monaten habe man noch über den Kauf durch LinkedIn spekuliert, was sich jetzt erledigt habe. Aber es gebe ja noch genug andere große Unternehmen mit prall gefüllten Kassen, sagte Lipkow weiter.

Für Analyst Augustin Eden vom Handelshaus Accendo Markets ist es wenig überraschend, dass die Microsoft-Aktionäre dennoch zunächst einmal etwas verstimmt sind. Schließlich würden sich Anleger zunächst oft von den Papieren derjenigen Unternehmen trennen, die andere Firmen übernähmen. Im Falle LinkedIn sei schließlich nicht sicher, dass sich die milliardenschwere Investition tatsächlich rentiere. Für Hedge Fonds hingegen, die an Übernahmen verdienen, könnte sich der Deal schon einmal gelohnt haben, meinte Eden./la/he