Der Austritt Griechenlands aus der Eurozone - der sogenannte Grexit - ist vorerst aufgeschoben. Wie lange wird es dauern, bis das Thema wieder auf den Tisch kommt?
Das Thema ist noch nicht vom Tisch. Die Grexit-Diskussion (lange als anti-europäisch gebrandmarkt) hat an politischer Breite gewonnen und ist kaum mehr aufzuhalten. Europa wird derzeit gezwungen, sich mit seinem Kardinalfehler zu beschäftigen und die Währungsunion neu zu strukturieren. Das ist nicht mehr aufzuhalten. Einzig die Frage der Zeitachse bleibt.

Sollte man - eben wegen Griechenland - noch stärker international diversifizieren, also Anlagen außerhalb der Eurozone ins Depot nehmen?
Das ist schon aus Risikogründen dringend anzuraten. Darüber hinaus weisen gerade US-Unternehmen oft die höhere Profitabilität aus. Die Rechts- und Planungssicherheit ist für amerikanische Unternehmen derzeit leider besser als für europäische Unternehmen, die sich auf ständig verändernde Rechts- und Rahmenbedingungen durch nationale und europäische Politik einstellen müssen. Das kostet Wettbewerbsvorteile.

Der Goldpreis ist stark unter Druck. Fällt er unter 1000 US-Dollar je Unze?
Damit muss man mit erhöhter Wahrscheinlichkeit rechnen. Der finale Sell-off ist noch nicht abgeschlossen. Erst die komplette Kapitulation der Anleger im Goldsegment wird den Wendepunkt einleiten.