von Herausgeber Frank-B. Werner

Am Sonntag ist es so weit. 61,5 Millionen Deutsche sind berechtigt, den 19. Bundestag zu wählen. 4828 Personen bewerben sich um einen Sitz, rund ein Sechstel von ihnen wird tatsächlich ins Parlament einziehen. Selten war die Demoskopie so unsicher; machen Sie sich auf eine Überraschung gefasst.

Harvey, Irma, Maria - die Hurrikansaison ist in diesem Jahr durch besonders hohe Schäden gekennzeichnet. Gleichwohl sind die Aktienkurse der Rückversicherer kaum gefallen. Das liegt nicht nur daran, dass mittlerweile ein Fünftel aller Großschäden via Katastrophenbonds über die Finanzmärkte abgedeckt wird, sondern auch an der besonderen Logik der Börsianer: Die Verheerungen wirkten wie ein Weckruf, mehr Versicherungsschutz werde nachgefragt, die Prämien (und damit die Gewinne) würden steigen.

Zwischen all ihren Wahlkampfauftritten und Regierungsgeschäften fand Angela Merkel noch Zeit, auf dem traditionellen Kanzlerrundgang mit skeptischem Blick die Stände der Autohersteller auf der Internationalen Automobilausstellung zu inspizieren. So richtig zufrieden konnte die Kanzlerin, die vor zwei Jahren das Ziel ausgegeben hatte, ab 2020 eine Million Elektroautos auf deutschen Straßen zu haben, dabei nicht sein. Zwar wurden viele elektrische Concept-Cars in Frankfurt gezeigt, von der Serienreife sind sie aber noch weit entfernt - von der mangelnden Lade-Infrastruktur ganz zu schweigen. Die hat zum Beispiel in Norwegen, wo aufgrund massiver staatlicher Förderung heute ungefähr jedes dritte Auto eine Steckdose braucht, dazu geführt, dass der Verband der norwegischen E-Auto-Fahrer wegen der fehlenden öffentlichen Ladestationen mittlerweile vom Kauf eines Elektromobils abrät. Ansonsten auffällig: Das Publikum interessiert sich immer noch am stärksten für SUVs, und viel Messefläche blieb in diesem Jahr unverkauft. Insgesamt zwölf bekannte Marken - darunter FiatChrysler, Peugeot, Nissan und Tesla - hatten ihre Teilnahme abgesagt.