Die Finanzinvestoren KKR und Permira waren zuvor endgültig ausgestiegen und haben ihre restlichen 36,3 Millionen Anteile am Medienkonzern laut Händlern für 34,75 Euro pro Stück an institutionelle Anleger verkauft. Am Vormittag kletterte die Aktie von ProSiebenSat.1 trotz des erhöhten Angebot an Papieren mit 0,46 Prozent ins Plus auf 35,16 Euro. Sie legte damit sogar stärker zu als der MDAX (MDAX) mit plus 0,23 Prozent.

    Händlern zufolge sorgt der nun immer wahrscheinlichere Aufstieg in die oberste Börsenliga Dax (DAX) für Fantasie. Zudem seien nun die Sorgen um den Aktienüberhang aus dem Markt. In den vergangenen Monaten hatten die Finanzinvestoren immer wieder verkauft und ihren Anteil damit peu à peu verringert. Für Anleger bedeutete das wiederum ein stetes Risiko, von einer Platzierung negativ überrascht zu werden. Diese Sorge verschwindet mit dem endgültigen Ausstieg, was am Markt positiv ankommt.

ANALYSTEN POSITIV GESTIMMT

    Christian Schmidt von der Helaba stellt die Indexfantasie in den Vordergrund: "ProSiebenSat.1 ist ein heißer Kandidat für den Dax." Der Streubesitz sei auf 100 Prozent gestiegen, was den Fernsehkonzern zum ersten Nachrücker in den Leitindex mache. Die Nachfrage bei der Platzierung sei offenbar sehr hoch gewesen, hob Analyst Ian Whittaker von Liberum hervor. Er bleibt bei seiner Kaufempfehlung und errechnet ein Kursziel von 35 Euro je Aktie.    

    Analystin Sonia Rabussier von der Commerzbank spricht von einer klaren Kaufgelegenheit. Sie hatte jüngst bereits wegen einer unerwartet starken Entwicklung im vierten Quartal einen "Trading-Call" ausgesprochen. Entsprechend hält die Analystin die Aktie kurzfristig für kaufenswert. Rabussier traut dem Titel ein Kursziel von 40 Euro zu.

dpa-AFX