Der Arzneimittelhersteller aus Basel bekräftigte am Donnerstag denn auch seine Jahresprognose. Der Umsatz soll 2017 währungsbereinigt um einen mittleren einstelligen Prozentbetrag steigen und der um Sonderfaktoren bereinigten Gewinn je Genussschein und Inhaberaktie im etwa gleichen Ausmaß anziehen. Den Aktionären stellte Roche erneut mehr Dividende in Aussicht.

Von Januar bis September stiegen die Verkaufserlöse, Wechselkurseinflüsse ausgeschlossen, um fünf Prozent auf 39,4 Milliarden Franken (34,1 Milliarden Euro). Roche traf damit die Erwartungen der Analysten punktgenau. Als Wachstumsmotor erwiesen sich jüngst auf den Markt gebrachte Medikamente wie etwa die erste Krebs-Immuntherapie Tecentriq, die in den ersten neun Monaten 355 Millionen Franken Verkaufserlös beisteuerte. 500 Millionen Franken und damit deutlich mehr als von Analysten prognostiziert setzte Roche mit dem erst seit März verkauften neuen MS-Mittel Ocrevus um.

Erste Bremsspuren zeigten sich dagegen beim größten Umsatzbringer MabThera: In Europa, wo dieses Jahr Nachahmerversionen der biotechnologisch hergestellten Arznei von Celltrion und Novartis auf den Markt gekommen sind, sanken die Verkaufserlöse um sechs Prozent. Im dritten Quartal alleine betrug das Minus sogar 16 Prozent. Und gegen Jahresende erwartet Roche-Pharmachef Daniel O'Day in Europa erste Auswirkungen durch Biosimilars des Brustkrebsmedikaments Herceptin. "Nichts davon kommt unerwartet, wir sind gut darauf vorbereitet", versicherte der Manager.

Analysten befürchten beim weltgrößten Hersteller von Krebsmedikamenten wegen der Konkurrenz für MabThera, Herceptin und später auch das gegen verschiedene Tumorarten eingesetzte Avastin eine mehrjährige Durststrecke. Denn die drei Arzneien stehen für gut 40 Prozent des Konzernumsatzes und Experten sind skeptisch, ob Roche die drohenden Einbußen mit neuen Medikamenten und verbesserten Darreichungsformen oder Kombinationstherapien schließen kann.

An der Börse kam der Zwischenbericht nicht gut an. Die Roche-Genussscheine sanken um 0,7 Prozent und damit deutlich stärker als der europäische Gesundheitssektor. Die Auswirkungen durch Biosimilars auf MabThera seien bereits beträchtlich, erklärte Analyst David Evans vom Broker Kepler Cheuvreux.

rtr