Die Commerzbank ist für ihre starken Schwankungen bekannt - eine "kleinere" Korrektur kann den Aktienkurs ohne charttechnische Vorwarnung schnell mal zehn bis zwanzig Prozent fallen lassen. Dafür hat die Aktie aber auch seit dem Sommer des vergangenen Jahres bereits 150 Prozent an Wert gewonnen. Im Verhältnis dazu sind die Zwischenkonsolidierungen des Papiers nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Aktueller Anlass zur Sorge ist die Doppelspitze der Notierungen knapp unter der 14er-Marke. An dem dort verlaufenden Januar-Hoch scheiterte die Commerzbank diesen Monat erneut. Doch das ist noch lange kein Anlass für voreilige Verkäufe, auch wenn ein Test des Aufwärtstrends dadurch wahrscheinlicher wird. Schnell kann jetzt die entsprechende Trendgerade bei rund 12,15 Euro auf den Prüfstand kommen.

Heute bewahrt noch eine schwächere Unterstützung bei 12,80 Euro die Kurse vor einem Rückfall an den Aufwärtstrend, auch bei 12,50 Euro ist mit Kaufinteresse zu rechnen. An diesen beiden Marken hat die Aktie 50 Prozent und 61,8 Prozent der jüngsten Aufwärtsbewegung wieder verloren, das sind beliebte so genannte Retracements, an denen wieder billiger nachgekauft werden kann (siehe Intradaychart).

Nur wenn auch die 12,15er-Marke fallen sollte, ist erhöhte Wachsamkeit angebracht. Der Trend kann sich dann im besten Fall verlangsamen, im schlechtesten Fall aber nach unten umkehren. Daher müssen Anleger dann das Februar-Tief bei 11,72 Euro genau im Auge zu behalten. Schließt der Kurs auch darunter, hätte die Aktie ein Doppeltop (bei 14 Euro) vollendet und ein stärkeres Verkaufssignal generiert, das sicher viele weitere Marktteilnehmer - auch mittelfristig - zum Ausstieg motivieren dürfte.

Doch das sind charttechnische Horrorszenarien, von denen der Kurs - selbst in Maßstäben der stark schwankenden Commerzbank - noch ein gutes Stück entfernt ist. Bis dahin bleibt der Fokus nach oben gerichtet, und hier ist festzustellen dass der Weg über der 14er-Marke frei wäre bis jenseits der Zone 16 / 17 Euro.

Wer spekulieren will, hofft nun auf einen Rücksetzer bis 12,15 Euro oder besser 11,72 Euro und steigt dann mit kleinen Positionen wieder auf der Long-Seite ein. Sofort kaufen wäre unklug, da die Aktie sich weit von der 200-Tage-Linie nach oben abgesetzt hat, und etwas überhitzt ist. Wer sehr vorsichtig ist, wartet dagegen lieber eine Erholung zurück über die Zone 13,15 / 13,40 Euro ab, hier kam es in den vergangenen Tagen zur Ausbildung eines Widerstandes, dessen Rückeroberung ein deutlich positives Signal setzen würde.

Und warum kein Put, um kurzfristig schon einmal von fallenden Kursen in den kommenden Tagen zu profitieren? Ganz einfach: Der übergeordnete Trend zeigt nach oben, und gegen diesen zu spekulieren ist immer unklug - ganz besonders, wenn es sich um eine so dynamisch verlaufende Kurskurve handelt wie bei der Commerzbank. Auch der eher freundliche Trend des Gesamtmarktes macht Spekulationen auf Verluste derzeit überdurchschnittlich riskant.

Commerzbank Turbo Call Optionsschein (WKN: VZ2SJJ)