"Uns sind die Risiken einer kurzfristigen Reaktion der Aktie bewusst, falls das Angebot nicht angenommen wird", teilte der schwedische Pensionsfonds am Sonntag mit. Die Offerte aus Wolfsburg spiegele jedoch nicht den langfristigen Wert des Nutzfahrzeugherstellers wider. Der mit 0,83 Prozent am Scania-Kapital beteiligte Fonds ist der erste namhafte Minderheitsaktionär, der der Empfehlung durch eine unabhängige Kommission des Scania-Verwaltungsrats folgt. Dieser hatte den Anteilseignern geraten, die Offerte abzulehnen.

Der Wolfsburger Konzern, der bereits die Mehrheit an Scania hält, bekräftigte, dass die Offerte nicht nachgebessert werde. An der Haltung habe sich nichts geändert, sagte ein Volkswagen-Sprecher am Montag. Er verwies darauf, dass bereits mehrere Minderheitsaktionäre die Offerte begrüßt hätten. Unter anderem hätten sich die Swedbank und der Fonds Nordea positiv dazu geäußert.

VW will Scania an die kurze Leine nehmen, um die schleppend verlaufende Allianz mit der Lkw-Tochter MAN in die Spur zu bringen. Langfristig erhoffen sich die Wolfsburger davon finanzielle Vorteile von mindestens 650 Millionen Euro pro Jahr. Europas größter Autobauer bietet den Scania-Aktionären, die restlichen Anteile für 200 Kronen (umgerechnet 22,26 Euro) zu kaufen. Bisher hält VW zusammen mit MAN gut 60 Prozent des Kapitals und knapp 90 Prozent der Stimmrechte von Scania. Die Komplettübernahme will sich Europas größter Autobauer 6,7 Milliarden Euro kosten lassen. Das Angebot läuft noch bis zum 25. April. Am Montag notierte die Scania-Aktie bei 189 Kronen.

Reuters