Mit der Sachinvestitionsquote von 5,7 Prozent vom Umsatz per Ende September sei der Volkswagen Finanzchef nicht zufrieden. Aber 70 Prozent davon seien für Produkte bestimmt, die zu Gewinn in der Zukunft führten. "Wir drücken (die Kosten), aber wir sollten auch nichts Dummes entscheiden", sagte Witter. VW wird oft dafür kritisiert, mit zu hohen Kosten zu arbeiten.

Der Wolfsburger Konzern entscheidet Mitte November über die Budgets aller Marken für die kommenden fünf Jahre. Vor dieser "Planungsrunde" müsse aber der so genannte Zukunftspakt zwischen Management und Betriebsrat für die Kernmarke Volkswagen ausgehandelt sein, sagte Witter. Die Gespräche hatten Insidern zufolge zuletzt gestockt. "Wir planen weiter mit einem Abschluss noch in diesem Jahr", sagte Witter. Unzufrieden äußerte sich der Finanzchef auch zur Rendite der Marke VW per Ende September. "Wenn man heute 1,6 Prozent hat, ist das nicht wünschenswert und akzeptabel", sagte er. VW kämpfe noch um eine Marge von zwei Prozent im Gesamtjahr, das Ziel sei schwierig zu erreichen. Auf längere Sicht seien weiterhin sechs Prozent angestrebt.

Um seine Finanzkraft zu stärken, will VW dem Finanzchef zufolge womöglich im kommenden Monat an den Anleihemarkt zurückkehren. VW hatte wegen des Dieselskandals seit einem Jahr keine Schuldscheine mehr begeben, da wegen der Ungewissheit über die hohen Kosten für Rückrufaktionen, Entschädigungen der US-Kunden und Geldbußen im Dieselskandal die Anleger nur bei hohen Zinsen zugegriffen hätten.

rtr