Dazu werde der neue VW-Vorstandschef Matthias Müller und ein Vertreter der US-Anwaltskanzlei Jones Day an dem am Abend geplanten Treffen des engeren Führungszirkels um den amtierenden Aufsichtsratschef Berthold Huber, Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil und Betriebsratschef Bernd Osterloh teilnehmen, sagte eine Person mit Kenntnis der Beratungen der Nachrichtenagentur Reuters. Ein weiterer Insider sagte, es werde dabei auch um weitere Personalien gehen.

Der designierte Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch erhielt dabei Rückendeckung vom VW-Hauptaktionär Porsche SE. "Die Familien Porsche und Piech stehen fest hinter Hans Dieter Pötsch als Aufsichtsratschef", sagte eine Person aus dem Umfeld der Familie der Nachrichtenagentur Reuters. Die von den Familien Porsche und Piech kontrollierte Holding Porsche SE hält gut 52 Prozent der VW-Stammaktien. Das "Handelsblatt" hatte berichtet, es gebe intern Zweifel bei dem Wolfsburger Konzern, ob der amtierende Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch wegen des Abgas-Skandals der Richtige an der Spitze des Aufsichtsrats sei.

Das Aufsichtsratsratspräsidium hatte Pötsch Anfang September für die Wahl in den Kontrollrat vorgeschlagen und diesen Plan am vergangenen Freitag noch einmal bekräftigt. Der 64-jährige soll auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 9. November gewählt und anschließend zum Nachfolger von Huber als AR-Chef gewählt werden.

Volkswagen hatte zugegeben, Dieselautos mit einer Software ausgestattet zu haben, die Abgaswerte manipuliert. Weltweit sollen bis zu elf Millionen Fahrzeuge mit einer Abschalteinrichtung ausgestattet sein, die die Messwerte auf dem Prüfstand frisiert, die Leistung der Motoren auf der Straße aber nicht drosselt. Allein für den Rückruf der Autos hat Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch 6,5 Milliarden Euro zur Seite gelegt. Zudem drohen dem Konzern in den USA hohe Strafzahlungen und Schadensersatzforderungen.

Reuters