Ausgangssituation und Signal



Die ohnehin schon angeschlagene Volkswagen-Aktie wurde durch die Abgasaffäre im September hart getroffen und stürzte von Preisen um 160 in kürzester Zeit auf knapp über 86 Euro ab. Erst an der langfristigen, im Wochenchart erkennbaren Unterstützungszone griffen mutige Schnäppchenjäger wieder zu - und wurden belohnt. Inzwischen kostet eine Volkswagen-Vorzugsaktie wieder mehr als 133 Euro. Doch nach oben ist nicht unendlich Platz, bereits jetzt ist die nächste Chartmarke ziemlich nahe. Im Bereich um 136 / 146 zeigt sich in der Retrospektive eine Häufung von Wendepunkten im Wochenchart. Angesichts der bereits starken Überhitzung - die Kurse notieren fast 24 Prozent über dem Monatsdurchschnitt - wird es Zeit, Gewinne mitzunehmen (blauer Indikator unter dem Tageschart). Im Idealfall ist zwar eine Abweichung um bis zu 32 Prozent über den Monatsmittelpreis möglich, wie die Erfahrung mit dem letzten großen Crash im Jahr 2008 zeigt. Daraus ist ein Kursziel von 142 Euro ableitbar.

Doch alle weiteren Erholungen in diesem Jahrtausend stoppten, sobald die Aktie mehr als 20 Prozent von dem Monatsmittel entfernt war - Anleger sollten also nicht zu lange investiert bleiben, oder zumindest Stoppkurse nachziehen. Denn anschließend kann eine Konsolidierung sich ebenso dynamisch entfalten, wie die jüngste Aufwärtsbewegung. Dabei kann es zu Rückschlägen bis 120/125 kommen, selbst der Bereich um 110/111 ist in Reichweite. Erst nach einer größeren Atempause ist dann eine Fortsetzung der Erholungsbewegung in Richtung 160 denkbar, wobei die Chancen dafür derzeit bestenfalls bei 50 Prozent stehen. Bevor die Auswirkungen der Abgasaffäre nicht umfassend bekannt sind und zuverlässig eingepreist werden können, dürfte die Aktie kaum über das Ausgangsniveau vor dem Crash klettern können.

Empfehlung



Anleger können noch auf die letzte Meile bis maximal 142 Euro spekulieren, das Risiko für eine Gegenbewegung steigt jedoch täglich. Um das Chance-Risiko-Verhältnis zu verbessern ist es ratsam, neue Positionen erst bei einer Korrektur in Richtung 125 aufzubauen. An bestehenden Engagements kann dagegen mit einem Stopp knapp unter dieser Zone festgehalten werden. So sollte die Ende November erstmals vorgestellte Spekulation nicht mehr im Verlust enden können. Auch Teilgewinnmitnahmen sind durchaus empfehlenswert.

Tageschart





Wochenchart





Ein-Stunden-Chart





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Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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