Das Angebot von Thieles Beteiligungsgesellschaft KB Holding bleibt knapp zehn Euro unter dem aktuellen Kurs. Der 74-jährige Unternehmer und Vossloh-Aufsichtsratschef hatte im Januar seine Pläne offen gelegt und beteuert, an einer Komplettübernahme nicht interessiert zu sein. Er wolle seine Beteiligung an dem Bahntechnikkonzern lediglich "moderat ausbauen und absichern". Vossloh solle als eigenständiges, börsennotiertes und unabhängiges Unternehmen mit einem nennenswerten Streubesitz erhalten bleiben. Auch eine Verschmelzung mit Knorr Bremse sei nicht vorgesehen. Thiele hält nach eigener Aussage aktuell 29,9 Prozent an Vossloh. Etwa 1200 Aktien fehlten zum Überspringen der 30-Prozent-Hürde.

Weitere Anteile an Vossloh halten die Investmentfonds Ethenea (5,94 Prozent), Franklin Templeton Investment Funds (3,05 Prozent), Franklin Mutual Advisers (5,68 Prozent) und Lazard Frères Gestion (3,01 Prozent).

Thiele war im Frühjahr 2011 bei einem Kurs von 95 Euro bei Vossloh eingestiegen und hatte seine Anteile nach und nach aufgestockt. 2013 hatte der Unternehmer nach einem Machtkampf mit der Vossloh-Gründerfamilie das Ruder als Aufsichtsratschef übernommen und fortan seine Macht in dem Kontrollgremium ausgebaut sowie den Vorstand ausgewechselt. Der hatte Vossloh im vergangenen Jahr einen Konzernumbau verordnet. Dafür nimmt das Management einen hohen Verlust in Kauf. Für 2014 hatte die Führungsriege bei einem Umsatz von 1,34 Milliarden Euro einen Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 150 bis 180 Millionen Euro prognostiziert.

Reuters