Der Energiesektor genießt derzeit an der Börse viel Aufmerksamkeit. Zu tun hat das natürlich mit den anhaltenden Preissteigerungen bei Öl und Gas. Die Credit Suisse verweist in diesem Zusammenhang auf eine weltweit hohe Öl- und Gasnachfrage, während das Angebot immer noch durch die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) eingeschränkt wird, da diese die Fördermengen nur vorsichtig steigert. Die Situation bei Angebot und Nachfrage von Öl vermittelt derzeit aus Sicht der Schweizer Großbank ein konstruktives Bild.

Der europäische Energiesektor hat sich in diesem Umfeld seit Anfang September um rund 20 Prozent besser entwickelt als der Gesamtmarkt, was auf den erwähnten Anstieg des Rohölpreises der Sorte Brent auf ein Siebenjahreshoch von 84 Dollar pro Barrel zurückzuführen ist.

Wie es mit den Energiepreisen mittelfristig weiter geht, bleibt zwar noch abzuwarten, denn es gibt auch Skeptikern, die bald auch wieder fallende Preise für möglich halten. Positiv ist aber, dass die Aktien der europäischen Energieunternehmen auf KGV-Basis optisch niedrig bewertet sind und sie auch mit attraktiven Dividendenrenditen locken. Die Analysten bei der Berenberg Bank haben sich nicht zuletzt wegen dieser Konstellation eben erst positiv zu den Aussichten des Sektors an der Börse geäußert.

Für die Branchenvertreter spricht auch, dass sie zuletzt eine relative Kursstärke demonstriert haben und dadurch haben sich die lange angeschlagenen Chartbilder zuletzt auch merklich verbessert. Bei der Durchsicht der Charts fällt auf, dass mit Royal Dutch Shell, BP und Deutsche Rohstoff AG drei Aktien auf neue Zwischenhochs vorgestoßen sind, die auch mit einer Kaufempfehlung der BÖRSE ONLINE-Redaktion versehen sind.

Diese Ausgangslage bringt uns dazu, nachfolgend dieses Trio einem Anlage-Check zu unterziehen, indem wir Charttechnik, Strategie sowie Bewertung analysieren und neben unserer eigenen Einschätzung auch diverse Research-Häuser zu Wort kommen lassen.

Deutsche Rohstoff AG-Aktie



Einen extrem guten Lauf haben seit einiger Zeit die Anteilscheine der Deutsche Rohstoff AG. Hinter diesem Namen steckt ein Konzern, dessen Kerngeschäft die Gewinnung von Öl und Gas ist. Die Aktivitäten konzentrieren sich hierbei auf die USA, insbesondere auf den Bundesstaat Colorado. Nördlich von Denver liegen derzeit die wichtigsten produktiven Lizenzen. Darüber hinaus beteiligt sich die Deutsche Rohstoff auch an Projekten rund um die Förderung von Batterie- bzw. Strategischen Metallen.

Charttechnik: Der Chart der Deutschen Rohstoff AG weist seit 2010 heftige Ausschläge und zahlreiche Richtungswechsel aus. Seit dem 19. März 2020 geht es dabei rasant nach oben. Ausgehend von einem damals markierten Rekordtief von 6,22 Euro reichte es bis zum 13. Oktober 2021 auf Xetra-Schlusskursbasis in der Spitze zu einem Anstieg bis auf 25,10 Euro, wobei erwähnenswert ist, dass die Notiz seit Mitte September wieder den Turbo gezündet hat, nachdem der Kurs zuvor eine kleine Verschnaufpause eingelegt hatte.

Das Chartbild ist dadurch gezeichnet durch einen steilen mittelfristigen Aufwärtstrend. Die nächste Aufgabe lautet, die Hürde von 29,35 Euro zu knacken, die vom 19. September 2013 stammt und die gleichbedeutend mit dem Rekordhoch ist. Ein Sprung darüber wäre charttechnisch gesehen ein erstklassiges Signal, während ein Scheitern der jüngsten Rally ein Ende bereiten würde.



Aufstellung/Strategie plus Analystenstimme: Geht es nach dem Vorstand der Deutschen Rohstoff AG, dann profitieren die eigenen Aktien weiter vom laufenden Rohstoffboom. Wie es heißt, bewegt sich der Ölpreis auf einem Niveau, das eine gute Profitabilität sichert. Die Marge des Ölgeschäftes soll vor diesem Hintergrund weiter steigen. Das vorhandene Aktienportfolio habe ein hohes Ertragspotential, die erworbenen Flächen in Wyoming würden durch Bohrungen erheblichen Wertzuwachs erfahren und Almonty sei als führender Wolframproduzent eine Beteiligung von strategischer Bedeutung.

Zu der Mine in Sangdong, die eine der weltgrößten Wolframressourcen beherbergt, muss man wissen, dass diese im vierten Quartal 2022 die Produktion aufnehmen soll. Voraussichtlich rund 30 Prozent des gesamten Wolframs außerhalb Chinas und etwa sieben bis zehn Prozent des weltweiten Angebots sollen zukünftig dort laut dem Vorstand produziert werden.

Im Konzern stieg bis zum 30. September 2021 der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um fast 65 Prozent auf 53,2 Millionen Euro und das EBITDA um 140 Prozent auf 52,1 Millionen Euro. Das Konzernergebnis belief sich auf 21,4 Millionen Euro (Vorjahr: Konzernjahresverlust 14,3 Millionen Euro).

Der Vorstand erwartet weiterhin, dass der obere Bereich der Umsatz- und EBITDA-Prognose für das Gesamtjahr (Umsatz: 68 bis 73 Millionen Euro, EBITDA 57 bis 62 Millionen Euro) erreicht wird. Für das kommende Jahr ist ein weiteres starkes Wachstum geplant. Die Prognose für 2022 sieht einen Umsatz von 98 bis 106 Millionen Euro und ein EBITDA von 70 bis 76 Millionen Euro vor.

Die Analysten von First Berlin finden Gefallen daran, dass zwölf Bohrungen mit einer horizontalen Länge von jeweils 2,25 Meilen im Dezember vom Knight-Pad in Colorado aus in Produktion gehen. Mit Nettokosten von 54 Millionen Euro sei dies das umfangreichste Bohrprogramm, das das Unternehmen bisher durchgeführt habe. Man geht davon aus, dass diese Bohrungen den Hauptbeitrag zum Anstieg der Jahresproduktion um rund 0,9 Millionen Barrel auf 3,6 Millionen Barrel leisten werden, den man für 2022 erwarte.

Zusammen mit zuletzt weiteren positiven Nachrichten hat First Berlin die Prognosen für die Öl- und Gasproduktion des Unternehmens in den Jahren 2022 und 2023 um 20,0 Prozent bzw. 16,8 Prozent angehoben. Inzwischen liege das durchschnittliche Niveau der Öl-Futures-Kurve für 2022 und 2023 um 12,1 Prozent bzw. 10,4 Prozent über dem Niveau zum Zeitpunkt des letzten Updates vom 29. Juli. Die Analysten haben daher das Kursziel von 24,00 Euro auf 28,00 Euro angehoben.

Eine der erklärten Ziele des Managements lautet übrigens, eine attraktive Aktienkursentwicklung zu erzielen und die Aktionäre über verlässliche Dividenden am Erfolg des Unternehmens teilhaben zu lassen.

Bewertung: Der Analystenkonsens traut der Deutschen Rohstoff AG im aktuellen Geschäftsjahr zu, aus einem Vorjahresverlust von 3,54 Euro einen Gewinn von 2,86 Euro je Aktie zu machen. Die Schätzungen für 2022 bewegen sich sogar bei 5,43 Euro, bevor man dann für das übernächste Jahr von wieder mit tieferen 2,15 Euro rechnet. Gemessen daran ergibt sich ein geschätztes KGV von 11,4.

Das ist nach wie vor ein als moderat einzustufender KGV-Multiplikator. Hinzu kommt außerdem laut Analystenschätzungen die Aussicht auf folgende Dividendenzahlungen für die Geschäftsjahre 2021 bis 2023: 0,70 Euro, 1,00 Euro und 0,70 Euro je Aktie.



BÖRSE-ONLINE-Einschätzung: Zur Deutschen Rohstoff AG gibt es von der BÖRSE ONLINE-Redaktion eine Kaufempfehlung. Diese ist mit einem Kursziel von 25,00 Euro versehen sowie mit einem Stopp-Loss-Kurs von 12,90 Euro. Den Handel am Freitag beendete der Titel bei 24,60 Euro, so dass die bisherige Zielvorgabe praktisch erreicht ist. Bleibt das Umfeld so wie aktuell vorteilhaft für den Sektor, könnte es bei der nächsten Bestandsaufnahme zu einer Anhebung des Kursziels kommen.

In Printausgabe 38-21 schrieben wir ansonsten zu diesem Wert, dass das Unternehmen mit guten Ergebnissen zum ersten Halbjahr überraschen konnte. Unterm Strich sei kräftig verdient worden. Zudem seien die Schulden deutlich gesunken und die Jahresprognose sei angehoben worden. Die dynamische Entwicklung könnte sich 2022 fortsetzen.



BP-Aktie



Ebenfalls klar im Aufwind befand sich zuletzt der Aktienkurs von BP. Dieses Unternehmen gehört zu den weltweit größten integrierten Öl¬ und Gaskonzernen. Die Gesellschaft förderte 2020 rund 3,5 Millionen Barrel Öläquivalente pro Tag. Rund 60 Prozent davon entfielen auf die Förderung von Öl und 40 Prozent auf Gas. Das Raffineriegeschäft konzentriert sich primär auf Amerika und Europa. BP gehört mit der Marke Aral zu den Marktführern im deutschen Tankstellennetz.

Charttechnik: Wie bei der Deutschen Rohstoff AG ist auch bei BP das langfristige Chartbild von heftigen Ausschlägen und zahlreichen Richtungswechseln geprägt. In der jüngeren Vergangenheit ging es von Mitte April bis zum 28. Oktober 2020 rasant bergab mit der Notiz. Von den dabei erlittenen Verlusten ist grob gesprochen erst wieder die Hälfte wettgemacht.

Vom Rekordtief von 1,93 Pfund hat sich der Kurs aber klar gelöst und seit Ende Oktober ist es gelungen, einen Aufwärtstrend zu etablieren. Dieser ist auch völlig intakt, wie ein erst am Freitag aufgestelltes neues Zwischenhoch dokumentiert. Das Chartbild hat sich zwar verbessert, der Weg nach oben ist aber mit zahlreichen Widerständen bestückt.



Aufstellung/Strategie plus Analystenstimmen: BP gehört laut der DZ Bank zur Spitzengruppe der weltgrößten Mineralölkonzerne. Die britische Gesellschaft deckt die ganze Breite des Öl- und Gasgeschäfts sowohl in der Förderung als auch in der Weiterverarbeitung und Veredelung sowie dem Vertrieb von Produkten ab. Der Umbau hinsichtlich der Energiewende wird aggressiv vorangetrieben.

Unter der Überschrift vom "Internationalen Ölkonzern zum Integrier¬ten Energiekonzern" hat BP im vergangenen Jahr eine strategische Neuausrichtung auf den Weg gebracht. Die strukturellen Herausforderungen (vom Öl- und Gaskonzern zum diversifizierten Energiekonzern) haben nach Einschätzung von Independent Research zwar Bestand. Die Finanzierung des Strukturwandels werde aber durch das gegenwärtige (Preis-)Umfeld erleichtert.

Strategische Fortschritte mit Blick auf den Transformationsprozess hat der Konzern in den letzten Monaten insbesondere beim Aufbau seiner Kapazitäten im Bereich Erneuerbare Energien gemacht, so die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). So sei die Pipeline an neuen Projekten mittlerweile auf 21 GW angewachsen. Darüber hinaus habe BP seinen ersten Schnelllade¬-Hub für Elektrofahrzeuge in London eröffent. Diesem sollen weitere in anderen europäischen Metropolen folgen.

Auch aus der Sicht der DZ Bank macht BP Fortschritte bei E-Ladesäulen, Wasserstoff und dem Ausbau des Convenience-Stores. Der ambitionierte Umbau bezüglich der Energiewende ähnele zwar mehr einem Marathonlauf als einem Sprint, sei aber für die Ausrichtung auf das sich stark veränderte Umfeld im Energiesektor unumgänglich.

Ferner ist "Ausgabedisziplin" u. E. nicht nur eine Phrase des Managements, sondern mittlerweile in der DNA des Konzerns verankert, so die DZ Bank. Die Ausschüttungspolitik (Dividende + Aktienrückkäufe) sei äußerst attraktiv. Der Bewertungsabschlag sei daher und aufgrund des hocheffizienten Öl- und Gasgeschäfts und der Stärke bzw. Initiativen im Tankstellenbereich nicht gerechtfertigt.

Bewertung: Die Schätzung des Analystenkonsens zum Gewinn je Aktie bei BP beträgt für das laufende Jahr 0,58 Dollar. Verglichen mit den im Vorjahr verbuchten Verlust von 0,28 Dollar wäre das eine klare Verbesserung. Die Prognose für 2024 beträgt 0,63 Dollar je Anteilsschein. Gemessen daran errechnet sich ein mittleres einstelliges KGV und somit ein Multiplikator, der optisch sehr moderat erscheint.

Bei der Dividende kalkulieren Analysten im Schnitt für 2021 mit einer Zahlung von 0,22 Dollar je Aktie, nach zuletzt 0,26 Dollar. Für die Geschäftsjahre 2022 bis 2024 betragen die Prognosen 0,22 Dollar, 0,23 Dollar und 0,24 Dollar je Anteilsschein. Daraus ergeben sich geschätzte Dividendenrenditen in einer Spanne von 5,01 Prozent bis 5,59 Prozent, was im Niedrigzinsumfeld ansehnlich ist.



BÖRSE-ONLINE-Einschätzung: In Ausgabe 24-21 nahmen wir zuletzt zu BP Stellung. Damals schrieben wir, dass der bereinigte Gewinn des Wettbewerbers BP im ersten Quartal auf 2,6 Milliarden Dollar nach oben geschossen ist. Verantwortlich dafür sei vor allem ein prächtiges Geschäft im Gashandel gewesen. Der Konzern habe von einer Kältewelle in Texas profitierte, deretwegen viele Windkraftanlagen ausgefallen waren. Daher seien die Nettoschulden auf 33,3 Milliarden Dollar gesunken, womit BP die Marke von 35 Milliarden rund ein Jahr früher als geplant unterschritten habe.

Seitdem ist allerdings viel passiert, auch mit Blick auf den Aktienkurs. Bi zu dem in der damaligen Kaufempfehlung genannten Kursziel von 5,00 Euro ist aber noch etwa Luft nach oben, da der Titel den Handel am Freitag bei 4,34 Euro beendete. Der alte Stopp-Loss-Kurs bewegt sich bei 2,50 Euro.

Royal Dutch Shell-Aktie



Auf der Überholspur fährt derzeit auch der Aktienkurs von Royal Dutch Shell. Dieser Konzern entstand aus der Fusion von Royal Dutch Petroleum und Shell Transport and Trading im Jahr 2005 und gehört zu den weltweit größten integrierten Öl¬ und Gaskonzernen. Das Unternehmen produziert derzeit rund 3,4 Millionen Barrel Öläquivalente pro Tag und ist einer der führenden Konzerne im Flüssiggasgeschäft.

Charttechnik: So wie das im Ölsektor fast üblich ist, weist auch der Chart von Royal Dutch Shell viele volatile Bewegungen aus. Während es im Mai 2018 bei einem da markierten Schlussrekordhoch von 27,49 Pfund noch gut aussah, folgte anschließend bis zum 28. Oktober 2020 ein Absturz bis auf nur noch 9,00 Pfund. Seitdem hat sich der Kurs wieder fast verdoppelt, wobei die Schlussnotiz vom Freitag von 17,72 Pfund gleichbedeutend mit einem neuen Zwischenhoch ist. Das Chartbild sieht somit kurzfristig betrachtet recht konstruktiv aus, wenn man die zunächst überkaufte Lage einmal außer Acht lässt. Und zudem gibt es auch hier zahlreiche charttechnische Widerstände für den Fall, dass die Notiz versuchen sollte, ihren jüngsten Anstieg fortzusetzen.



Aufstellung/Strategie plus Analystenstimmen: Royal Dutch Shell gehört wie bereits geschrieben zu den weltweit größten integrierten Energieunternehmen. Das Geschäft umfasst die gesamte Wertschöpfungskette im Öl- und Gasbereich mit umfangreichen Upstream- und Downstream- sowie LNG-Aktivitäten. Ferner expandiert der Konzern stark in klimafreundlichere Bereiche. Das Unternehmen verfügt über ein starkes Downstreamgeschäft, das dem Konzern im Umfeld volatiler bzw. schwächerer Ölpreise grundsätzlich eine gewisse Stabilität verleiht.

Bei den Analysten der DZ Bank hat zuletzt der Optimismus zugenommen, dass die Gesellschaft in der Lage ist, eine beschleunigte Transformation vor dem Hintergrund des Gerichtsurteils zur CO2- Reduzierung zu bewältigen und gleichzeitig eine attraktive Rendite anbieten zu können. Dafür spreche auch die Investitionsdisziplin, die Marktführerschaft bei LNG und Tankstellen sowie die Fortschritte beim Thema Wasserstoff, Biokraftstoffe, Stromvertrieb und Elektrotankstellen.

Durch das verbesserte (Preis-)Umfeld wird die Finanzierung der notwendigen Veränderung des Geschäftsmodells (vom Öl- und Gaskonzern zum diversifizierten Energiekonzern) aus der Sicht von Independent Research erleichtert. Für die LBBW zählten die neue Wasserstoff- und CCS-Projekte (Carbon Capture and Storage - Abscheidung und Speicherung von Kohlenstoff) sowie die Weiterentwicklung des Raffinerieportfolios zu den strategischen Highlights im zweiten Quartal.

Längerfristiges Wachstumspotential sehe der Konzern in den Bereichen Marketing und Erneuerbare Energien bzw. Energielösungen. Zudem bildeten das integrierte Gasgeschäft sowie die Petrochemie wichtige Bausteine im Transformationsprozess.

Bewertung: Die Prognosen des Analystenkonsens zu Royal Dutch Shell sehen beim Gewinn je Aktie im laufenden Geschäftsjahr eine Verbesserung von 0,62 Dollar auf 2,60 Dollar vor. Die Vorhersage für 2024 geht von 2,74 Euro aus. Auf dieser Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 7,5. Damit scheint die Bewertung locker vertretbar zu sein.

Laut den durchschnittlichen Dividendenprognosen der Analysten ist für das Geschäftsjahr 2021 mit einer Anhebung der Zahlung von 0,65 Dollar auf 0,68 Dollar je Anteilsschein zu rechnen. Für die Geschäftsjahre 2022 bis 2024 sollen dann 0,96 Dollar, 1,00 Dollar und 1,07 Dollar an die Anteilseigner fließen. Daraus errechnen sich Dividendenrenditen in einer Bandbreite von 4,10 Prozent bis 5,15 Prozent, was als attraktiv zu bezeichnen ist.



BÖRSE-ONLINE-Einschätzung: In Ausgabe 33-21 erklärten wir, Royal Dutch Shell sei ein Dividendenwert mit Kurpotenzial. Dazu hieß es, der Öl- und Gaskonzern erziele anehnliche Cashflows. Analysten rechneten für den Zeitraum 2021 bis 2026 mit freien Cashflows von insgesamt 142 Milliarden Dollar. Das entspricht damals fast dem Marktwert des Unternehmens. Dieser Schätzung lag dabei ein Brent-Rohölpreis von 65 Dollar pro Barrel und ein Erdgaspreis von 2,90 Dollar pro Tausend Kubikfuß zugrunde. Aktuell notierten sowohl Erdöl als auch Erdgas höher. Einen Teil dieser Mittel werde der Konzern in den Ausbau seines nichtfossilen Energiegeschäfts investieren. Auf Anlegerseite gebe es dafür im Moment noch überhaupt keinen Kredit.