Anleger am deutschen Aktienmarkt sind am Montag vorsichtig in die neue Woche gestartet. Das Kursbarometer tut sich somit weiter schwer, die schon zuletzt zu hohe Hürde im Bereich um die 12 750 bis 12 800 Punkte zu überwinden. Es fehlen derzeit weitere positive Impulse, konstatierte Marktbeobachter Andreas Lipkow von der Comdirect Bank. Die weitere Verschärfung im Konflikt zwischen den USA und China um die Video-Plattform TikTok und die Autonomie Hongkongs drückte auf die Stimmung. China hatte auf die US-Sanktionen mit Sanktionen gegen US-Politiker reagiert.

Für Unterstützung sorgte die Aussicht auf neue US-Konjunkturhilfen. So ordnete US-Präsident Donald Trump per Erlass Hilfen für Arbeitnehmer, Arbeitslose, Mieter und Studenten an. Gespräche zwischen dem Präsidialamt und dem Kongress waren zuvor ergebnislos zu Ende gegangen. Finanzminister Steven Mnuchin und die Vorsitzende des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi zeigten sich offen für weitere Verhandlungen. Zwar seien die Hilfen, die US-Präsident Donald Trump per Erlass angeordnet hatte, besser als nichts, stellten die Experten von MUFG fest. Da aber der Kongress neues Geld noch bewilligen müsse, drohe eine Menge Gegenwind, sagte Timo Emden vom gleichnamigen Analysehaus. "Die Kuh ist damit noch lange nicht vom Eis." Der Dow-Jones-Index der Standardwerte eröffnete am Montag 0,8 Prozent fester bei 27.643 Punkten

Was am Montag an der Börse außerdem wichtig war



Bertrandt wagt wegen Corona weiterhin keine Prognose
Der Entwicklungsdienstleister Bertrandt sieht sich wegen der Folgen der Corona-Krise für seine wichtigen Kunden aus der Auto- und Luftfahrtbranche weiterhin zu keiner Jahresprognose in der Lage. "Eine hinreichende Bewertung der konkreten Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie ist zum jetzigen Zeitpunkt weiterhin nicht möglich", heißt es in dem am Montag veröffentlichten Bericht zum dritten Geschäftsquartal des Unternehmens.

Starinvestor Buffett mit neuem Cash-Rekord inmitten der Corona-Krise
Warren Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway hat ihre Barreserven in der Corona-Krise abermals kräftig erhöht. Im zweiten Quartal stieg der Geldberg, auf dem der 89-jährige Staranleger sitzt, um gut zehn Milliarden auf den Rekordbetrag von 146,6 Milliarden US-Dollar (124,4 Mrd Euro), wie am Samstag aus dem jüngsten Geschäftsbericht von Berkshire Hathaway hervorging.

Corona-Krise reißt Hotelriese Marriott in die Verlustzone
Der US-Hotelriese Marriott hat wegen der Corona-Pandemie im zweiten Quartal deutlich weniger Umsatz gemacht und ist in die roten Zahlen gerutscht. Die Erlöse sanken um 72 Prozent auf 1,46 Milliarden US-Dollar (1,24 Mrd. Euro). Unterm Strich stand ein Verlust von 234 Millionen Dollar, wie der Konzern am Montag in Bethesda im US-Bundesstaat Maryland mitteilte. Im Vorjahresquartal hatte Marriott noch einen Gewinn in ähnlicher Höhe verbuchen können.

dpa-AFX/rtr/fh