Auch die Vorsteuer-(Ebit)-Marge soll weiter zulegen und zwischen 3,5 und 5,5 (2021: 2,3) Prozent liegen. Im vergangenen Jahr legte der Umsatz um 25 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro zu. Mit einem Konzerngewinn von 38 Millionen Euro (Vorjahresverlust: 108 Millionen Euro) kehrte der der Hersteller von Bau- und Agrarmotoren in die schwarzen Zahlen zurück. Nach zwei Nullrunden soll es in diesem Jahr auch wieder eine Dividende in Höhe von 15 Cent je Aktie geben. Die Deutz-Aktie reagierte auf diese Zahlen am Montag mit einem Kurssprung um bis zu acht Prozent.

"Die Versorgungssituation ist weiterhin angespannt und wir rechnen mit weiterem Margendruck", sagte der neue Konzernchef Sebastian Schulte. "Gleichzeitig kann niemand die wirtschaftlichen Auswirkungen des Russland-Ukraine-Kriegs vorhersehen. Daher stellen wir uns auf ein herausforderndes Jahr ein."

Im Interview mit Börse Online hatte Schulte vor kurzem angekündigt, die Profitabilität des Motorenbauers deutlich verbessern zu wollen. "Wir müssen liefern. Die Investoren erwarten steigende Gewinne in diesem Jahr und mittelfristig müssen wir unser Ziel einer Ebit-Marge von sieben bis acht Prozent auch erreichen", sagte er im Interview. Die Zielmarge spiegele den Anspruch ans Geschäftsmodell wider.

Der 43jährige Schulte, der zuvor unter anderem Finanzvorstand bei Thyssenkrupp war und erst 2021 als Finanzchef zu Deutz kam, verkörpert den personellen Neustart nach einer schweren Führungskrise bei dem traditionsreichen SDAX-Konzern.

Einschätzung der Redaktion


Jahrelange Renditeschwäche, Verluste und zuletzt auch Personalquerelen belasten noch immer den Aktienkurs des SDAX-Konzerns Deutz. Der neue Vorstandschef Sebastian Schulte strebt mittelfristig eine Ebit-Marge von sieben bis acht (2021: 2,3) Prozent an. Schulte will die Schlagzahl bei dem Kölner Konzern deutlich erhöhen und insbesondere die Vermarktung von alternativen Elektro-, Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Antrieben vorantreiben. Seine ersten Schritte scheinen am Kapitalmarkt anzukommen. Ausgerechnet jetzt bringt der Ukraine-Krieg neue Unsicherheit in das Geschäft, das aber bislang nur geringfügig direkt von den Auswirkungen betroffen ist. Unter dem Strich sind Schultes Auftaktsignale vielversprechend - stehen aber unter Vorbehalt, deshalb noch keine Kaufempfehlung.

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