So gab es am vergangenen Donnerstag bei der Internet-Beteiligungsgesellschaft Rocket Internet einen Insiderkauf im zweistelligen Millionenbereich zu vermelden. Unternehmenschef und -gründer Oliver Samwer erwarb 1,65 Millionen Aktien "seines" Unternehmens und bezahlte dafür fast 34 Millionen Euro. Bei fast 165 Millionen ausgegebenen Aktien entspricht dies einem Anteil von rund einem Prozent. Besonders interessant: Vor dem Riesendeal gab es seit dem Jahreswechsel bei Rocket Internet "lediglich" Insiderkäufe in einem Gesamtvolumen von 100.000 Stück zu vermelden. Samwer übertraf mit seinem Vertrauensbeweis diesen Wert um den Faktor 16,5. Anleger sollten dies als Indiz sehen, dass der TecDAX-Wert aktuell auf solidem Grund steht.

Aus charttechnischer Sicht haben sich die Perspektiven der Rocket Internet-Aktie in den vergangenen Wochen deutlich aufgehellt. So gelang dem Titel im Herbst das Überwinden der 100-Tage- und der 200-Tage-Linie. Beides wird unter Chartisten als klares Kaufsignal interpretiert. In der ersten Novemberhälfte generierte der Timingindikator Relative-Stärke-Index (RSI) mit dem Überwinden der Marke von 30 Prozent ebenfalls ein Einstiegssignal. Auf das jüngste Signal dieser Art (Anfang April) reagierte der Internetwert mit einer Kursrally von in der Spitze mehr als 35 Prozent. Zu guter Letzt wäre noch die massive Unterstützungszone im Bereich von 18 Euro positiv hervorzuheben. Alles in allem macht die Aktie von Rocket Internet unter fundamentalen wie auch charttechnischen Aspekten derzeit einen sehr guten Eindruck.

Auf Seite 2: Hella - Großaktionäre verkaufen

Beim Autozulieferer Hella haben Insider hingegen massive Verkäufe getätigt. Besonders kräftig drückten Anfang Dezember Manuel Frenzel und Roland Hammerstein (jeweils 120.000 St. á 50,00 Euro) auf den "Verkaufen-Knopf". Am selben Tag trennten sich der im Gesellschafterausschuss aktive Konstantin Thomas (47.405 St. á 50,00 Euro) und Aufsichtsrat Christoph Thomas (50.405 St. á 50,00 Euro) ebenfalls im großen Stil von Hella-Aktien. Damit belaufen sich die seit dem Jahreswechsel zu beobachtenden Insiderverkäufe auf über 1,3 Millionen Stück, während 2017 kein einziger Manager Kauflaune verspürt hat. Kleinanleger drängt sich damit ein Investment in Hella nicht gerade auf, wenngleich sich die Aktie des Autozulieferers in diesem Jahr mit plus 47 Prozent ausgesprochen erfreulich entwickelt hat.

Besonders steil bergauf tendiert die Hella-Aktie seit Mitte 2016. Seither hat sich der MDAX-Wert um über 75 Prozent verteuert. Im September gelang der Aktie sogar ein Rekordhoch bei 53,56 Euro. Mit dem jüngsten Kursrückschlag in Richtung 49 Euro hat sich die charttechnische Spannung allerdings spürbar erhöht. Grund: Hier verläuft die mittelfristige 100-Tage-Linie. Sollte diese Durchschnittslinie verletzt werden, droht chartinduzierter Verkaufsdruck zumal in diesem Bereich eine leichte Unterstützungszone verläuft. Richtig spannend dürfte es aber im Falle eines Absackers auf 46 Euro werden, da hier neben der langfristigen 200-Tage-Linie eine markante Unterstützung angesiedelt ist.

Auf Seite 3: adidas-Chef Rorsted greift erneut zu

Obwohl sich die adidas-Aktie in den vergangenen drei Jahren mit plus 200 Prozent unter sämtlichen DAX-Werten am besten entwickelt hat, scheint Vorstandschef Kaspar Rorsted von den Perspektiven des Unternehmens weiterhin überzeugt zu sein. Ende November erwarb er nämlich im Zuge von fünf Transaktionen 4.473 Aktien und bezahlte dafür über 800.000 Euro. Mitte November und Mitte Mai hatte Rorsted ebenfalls zugegriffen. Seit dem Jahreswechsel hat er damit seine Aktienbestände um insgesamt 16.611 Anteilsscheine erhöht. Auf Basis des aktuellen Aktienkurses entspricht dies einem Marktwert von immerhin 2,9 Millionen Euro.

Zum Autor:

Jörg Bernhard ist freier Journalist und hat sich in den vergangenen Jahren auf Zertifikate-, Rohstoff- und Edelmetallinvestments spezialisiert.