Rohstoffe

Es sieht ganz danach aus, als würde es wieder nichts mit dem Comeback des Rohstoffsektors. Dabei hatte die Anlageklasse einen vielversprechenden Start erlebt. Per 30. Juni 2014 notierten diversifizierte Commodity-Indizes rund ein Zehntel über dem Vorjahresultimo. Doch im dritten Quartal drehten Öl & Co nach unten und erlebten das schwächste Vierteljahr seit Herbst 2011. Für Investoren, die Rohstoffe aus Gründen der Diversifikation im Depot liegen haben, ist die Rückkehr in den Abwärtstrend ein Ärgernis. Trader hingegen kamen voll auf ihre Kosten.

Mehrere Einsatzmöglichkeiten

Sie können mithilfe eines Contract for Difference (CFD) sowohl auf steigende als auch auf fallende Warenpreise setzen. "Eine stärkere Volatilität erhöht für viele Trader die Attraktivität dieser Anlage", erklärt Andreas Paciorek vom Broker CMC Markets. Nach seinen Worten greifen beim Marktführer nicht nur Spekulanten zu Rohstoff-CFDs. Mitunter kommen die Kontrakte auch zur Depotabsicherung oder -diversifikation zum Einsatz. "Generell eignen sich CFDs auf Rohstoffe für Anleger mit kurzfristigem wie auch langfristigem Investmenthorizont", meint der Experte. Die Kontrakte geben stets die reine Differenz zwischen dem Ein- und Ausstiegswert eines Terminkontrakts oder eines Kassapreises wieder (siehe Investor-Info).

"Der beliebteste Rohstoff-CFD ist Rohöl", berichtet Paciorek. Seit längerer Zeit geht es mit dem Energieträger massiv nach unten. Carsten Fritsch, Rohstoffanalyst bei der Commerzbank, nennt eine Kombination aus enttäuschender Nachfrage, steigendem Angebot und einer ausbleibenden Reaktion vonseiten der Organisation OPEC als Grund für den Ausverkauf. In der Tat dämpft die schwache Konjunktur den Energiebedarf. Erst kürzlich senkte die Internationale Energieagentur ihre Prognose für den globalen Ölverbrauch.

Hinzu kommt, dass die USA das - hierzulande heftig umstrittene - Fracking weiter forcieren. Bei dieser Technik wird mit Chemikalien und Sand versetztes Wasser unter massivem Druck in dichte Gesteinsmassen gepresst, um Öl und Gas zu gewinnen. Das US-Energieministerium geht davon aus, dass die USA ihre Produktion 2014 auf 8,5 Millionen Barrel pro Tag erhöhen. 2015 soll die Förderung um eine weitere Million Fässer zunehmen. Schon jetzt bewegt sich die Ölproduktion des Landes auf dem höchsten Niveau seit 29 Jahren.

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Kribbeln in den Fingern

Insofern überrascht es nicht, dass die geopolitischen Spannungen in wichtigen Förderländern, allen voran dem Irak, Marktteilnehmer relativ kalt lassen. Zumal der Vormarsch der Terrorgruppe IS bisher nicht zu nennenswerten wirtschaftlichen Störungen führte. "Kommt es zu Ausfällen, dürfte der Preis entsprechend steigen", warnt Fritsch.

Bei so manchem Trader könnte das aktuelle Chartbild für Kribbeln in den Fingern sorgen. Brent drang zuletzt sichtbar in den überverkauften Bereich ein. Zudem liefert der viel beachtete MACD-Indikator möglicherweise schon bald ein technisches Kaufsignal.

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Dollaranstieg drückt Rohstoffkurse

Die Aussicht auf eine mögliche Zinserhöhung durch die US-Notenbank löste in den vergangenen Monaten eine deutliche Dollaraufwertung aus. Der Greenback entwickelt sich in der Regel aber gegenläufig zu den Rohstoffpreisen. Ein steigender Dollar macht Rohstoffe für Nichtamerikaner teurer. Seine Rally trug daher einen Gutteil zur Korrektur der Anlageklasse bei.

Darunter litt auch Kupfer. Zusätzlich machen dem Industriemetall die eingetrübten Wachstumsaussichten zu schaffen. Wegen seiner vielfältigen Einsatzbereiche reagiert Kupfer besonders sensibel auf die konjunkturelle Großwetterlage. Hier zogen zuletzt Gewitterwolken auf.

Obwohl die globale Minenproduktion dieses Jahr weit hinter der Nachfrage zurückbleibt, ist der nächstfällige Terminkontrakt sowohl kurz als auch längerfristig deswegen in einem Abwärtstrend gefangen. Die Rezessionsängste überwiegen derzeit bei den Investoren. Über ein CFD-Konto können Anleger auf weiter fallende Notierungen spekulieren, indem sie einen Kupferkontrakt verkaufen.

Vielleicht gelingen ihnen dann ähnliche Gewinne wie denjenigen, die zuletzt Short-Positionen auf Weizen hielten. Im dritten Quartal brach der Weizen-Future um gut 15 Prozent ein. Der Preisrückgang ist vor allem auf die hohen Ernteerträge zurückzuführen. Das US-Landwirtschaftsministerium rechnet für die Anbausaison 2014/15 mit einer weltweiten Rekordmenge. Dadurch würde das zweite Jahr in Folge ein Überschuss anfallen. Noch im Frühjahr hatten die Experten vor allem wegen des Ukraine-Konflikts mit einer allenfalls ausgeglichenen Bilanz gerechnet.

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