Aktien aus der Biotech-Branche gelten als sehr risikoreich. Nicht selten ziehen enttäuschende Studienergebnisse kräftige und nachhaltige Kursverluste nach sich. Auf der anderen Seite sind aber auch die Chancen überdurchschnittlich, im Erfolgsfall winken kräftige Gewinne. Anders als bei Werten aus klassischen Branchen wie dem Maschinenbau ist es nicht nur für Privatanaleger allerdings sehr schwierig, die Erfolgsaussichten von neuen Produkten richtig einzuordnen oder Wirkungszusammenhänge zu verstehen.

Doch die Papiere treffen mit ihren enormen Wachstumsaussichten genau den Nerv vieler Investoren. Dazu reicht ein Blick auf den Nasdaq Biotech-Index. Ende 2011 notierte das Barometer der wichtigsten Branchenvertreter bei gut 1000 Punkten, im März 2014 lag der Index bei 2800 Zählern. Der anschließende Absturz von 24,5 Prozent bis Mitte April kann unter dem Kapital überfällige und zugleich marktbereinige Korrektur abgelegt werden, denn erst vor wenigen Tagen wurden neue Rekordniveaus aufgerufen. Ein Ende der Aufwärtsbewegung ist vorerst nicht in Sicht, die grundsätzlichen Rahmenbedingungen für die Branche bleiben auch langfristig unverändert. Besonders der steigende Anteil älterer Menschen, die ständige Bedrohung durch gefährliche Viren wie Vogelgrippe, Ebola, Aids, SARS oder Hepatitis C, neue Therapien und die wachsenden Gesundheitssysteme in den Schwellenländern werden der Branche auch in Zukunft verlässlich hohe Einnahmen bescheren.

Allerdings bleiben Investments in einzelne Werte nach wie vor sehr risikoreich. Kräftige Kursverluste innerhalb weniger Tage sind durchaus möglich und sprechen trotz der intakten Investmentstory eher gegen einen Einstieg. Um dennoch die Chancen der Branche zu nutzen, stellt die Aktie von BB Biotech ein perfektes Basisinvestment dar. Die Schweizer Beteiligungsgesellschaft ist vor allem in den USA engagiert und profitiert daher kräftig von der Rally bei den amerikanischen Werten. BB Biotech ist selbst nicht in der Forschung aktiv, sondern hält Beteiligungen an vielen aussichtsreichen Werten. Mit einem Anteil von über 90 Prozent machen börsennotierte Unternehmen den Löwenanteil aus, Anlagen in private Gesellschaften runden das Portfolio ab. BB Biotech investiert überwiegend in rund 20 bis 35 Biotech-Gesellschaften, darunter befinden sich fünf bis acht Kernbeteiligungen, die gesamthaft maximal zwei Drittel ausmachen. Wegen ihrer vergleichsweise hohen Gewichtung müssen die Top-Beteiligungen über ein solides Geschäftsmodell mit Umsatz und Gewinn verfügen. Rund drei Viertel der Beteiligungen sind in den USA beheimatet.

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Lohnende Investitionen

Anleger, die bei BB Biotech einsteigen, erwerben mit der Aktie somit eine Art Fonds und setzen auf die bewährte Expertise des Managements. Seit mehr als 20 Jahren sind die Schweizer in der Branche aktiv. Wie die erfolgreiche Geschäftsentwicklung der vergangenen Jahre beweist, leistet das erfahrene Managementteam sowie das weitreichende internationale Netzwerk aus Ärzten und Spezialisten für die jeweiligen Sektoren gute Arbeit. Mit gut 35 Prozent liegt der Fokus der Beteiligungen auf der Krebsforschung, auch die Sektoren "Seltene Krankheiten" sowie "Infektionskrankheiten" stellen Schwerpunkte im Portfolio dar. Ende Juni war Celgene mit rund 13 Prozent die größte Position, auch Actelion, Gilead, Incyte sowie Isis Pharmaceuticals weisen mit einem Anteil zwischen 8,4 bis 11,5 Prozent eine hohe Gewichtung auf.

In der ersten Jahreshälfte sorgte zum Beispiel Gilead mit beachtlichen Erfolgen für positive Schlagzeilen und steigende Kurse. Besonders die Markteinführung des Hepatits-C-Medikaments Sovaldi zählte zu den bedeuten Produkteinführungen. Die Erstquartalsumsätze lagen bei 2,35 Mrd. USD, abgeleitet aus Verschreibungszahlen und -trends könnte allein auf dem US-Markt ein durchschnittlicher Jahresumsatz von mehr als zehn Mrd. USD möglich sein. Weitere Blockbuster-Kandidaten sind im Portfolio und lassen für die kommenden Jahre verlässlich hohe Umsatzsteigerungen erwarten. Mit dem neuen Hepatits-C-Mittel erzielt Gilead zugleich hohe Cash-Flows, rund drei bis vier Mrd. Dollar pro Quartal. Sollte ein Produkt seinen Wachstumszenit erreicht haben, rücken neue Gewinntreiber in den Fokus. Neben dem eigenen Portfolio sind dabei auch Übernahmen denkbar, was natürlich auch für viele andere Unternehmen in der Branche ein heißes Thema ist. Erst in den vergangenen Tagen baute Merck seine Stellung in den USA kräftig aus und kaufte für 17 Mrd. Dollar den Laborausrüster Sigma-Aldrich. Trotz der Rekordjagd sind die Bewertungen noch nicht ausgereizt, die großen und profitablen Konzerne werden an der Börse teilweise mit einem niedrigen zweistelligen KGV gehandelt. So rechnet Börse Online bei Gilead im kommenden Jahr mit einem Ergebnis je Aktie von 9,41 Dollar. Übertragen auf den Aktienkurs liegt das 2015er-KGV somit bei attraktiven 11,3.

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Beteiligungen liegen deutlich über dem Börsenwert

Übernahmen und Gerüchte treiben somit ebenfalls die Notierungen und schieben zugleich indirekt auch den Portfoliowert von BB Biotech sowie die Aktie an. Mit einem aktuellen Kurs von 147 Euro bringt BB Biotech als TecDAX-Schwergewicht rund 1,7 Mrd. Euro auf die Börsenwaage. Tendenz klar steigend, mit Kursgewinnen von 27 Prozent seit Jahresbeginn halten sich die Papiere in der Performance-Rangliste der Technologiewerte im oberen Drittel auf. Besonders seit Mitte August nimmt die Aufwärtsdynamik wieder spürbar zu. Erst vor wenigen Tagen knackte der Wert kurzzeitig das bisherige Jahreshoch, die runde Marke von 150 Euro ist in Reichweite. Knapp darüber liegt das zur Jahrtausendwende markierte Rekordhoch. Es wäre nicht überraschend, wenn die Papiere ähnlich wie zuletzt der Nasdaq Biotech-Index schon bald auf frische Allzeithochs steigen.

Die Luft sollte aber noch wesentlich weiter reichen. Auf Basis der gehaltenen Beteiligungen errechnet sich ein innerer Wert (NAV) von rund 200 Euro. In Relation dazu wird die Aktie derzeit mit einem Abschlag zum NAV von 26 Prozent gehandelt. In der Vergangenheit wurden ähnlich hohe Differenzen nur sehr selten aufgerufen und stellen für Anleger daher eine äußerst attraktive Gelegenheit dar.