Finanzwerte dominieren in vielen Indizes. Auch im MSCI World. Darin sind Banken, Versicherungen, Immobilienaktien und sonstige Finanzdienstleister mit rund 19 Prozent der größte Sektor. Immobilienaktien werden ab September 2016 allerdings aus dem Finanzsektor herausgelöst und zu einem eigenen Sektor hochgestuft. Ihr Gewicht beträgt dann rund drei Prozent.

Unstrittig ist, das viele Banken und Versicherungen derzeit unter den niedrigen Zinsen leiden. Wer auf Finanzwerte verzichten möchte, kann zum iShares MSCI World Islamic ETF greifen. Zwar fehlt hier der übliche Zusatz "ex Financials". Die MSCI Islamic Indizes folgen jedoch dem Sharia-Recht. Demnach sind Investments in "konventionelle Finanzdienstleister" nicht erlaubt. Das gilt ebenso für hochverschuldete Unternehmen, wovon Banken ein zweites Mal betroffen wären. Zudem fehlen in den MSCI Islamic Indizes Branchen, die als unethisch gelten. Das gilt etwa für Alkohol, Tabak, Glücksspiel sowie Rüstung und Waffen.

Der Sektormix des MSCI World Islamic Index weicht daher von klassischen Indizes ab. Am größten sind die Sektoren Gesundheit (21,9 %), Energie (16,3 %) und nichtzyklischer Konsum (12,5 %). Zum Vergleich: Im MSCI World Index sind Financials (19,0 %), IT (14,5 %) und Gesundheit (13,5 %) die wichtigsten Sektoren. Bei den Ländern fällt auf, dass die weltweite Islamic-Variante rund 52 Prozent in US-Aktien hält, die klassische globale Variante fast 60 Prozent. Ähnliche Werte weisen beide Indizes bei der Dividendenrendite und dem Kurs-Buchwert-Verhältnis auf. Allerdings ist das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis im MSCI World Islamic Index mit 27,6 deutlich höher als im MSCI World Index, der hier einen Wert von 21,0 aufweist.

Wer auf Finanzwerte verzichten möchte und auf ethische Kriterien achtet, ist mit dem iShares MSCI World Islamic ETF gut bedient. Mit einem klassischen MSCI World ETF wären Anleger in den vergangenen drei bis vier Jahren aber besser gefahren.