von Ronny Kohl

Dividende ist für viele Anleger das Schlüsselwort, wenn es um Aktieninvestments geht. Zu Recht. In der Vergangenheit hat sich immer wieder gezeigt, dass dividendenstarke Aktien zwar in Aufschwungphasen meist nicht ganz vorn dabei sind, dass sie dafür aber bei Abschwüngen deutlich verhaltener reagieren. Das liegt einerseits daran, dass es oft ertragsstarke Unternehmen sind, die mit hohen Dividendenrenditen glänzen - und dass andererseits die Dividenden auch gezahlt werden, wenn die Börse sich auf Talfahrt befindet.

Für die nähere Zukunft werden sogar steigende Ausschüttungen erwartet. So schätzt die Unternehmensberatung McKinsey, dass die Gewinne der Unternehmen in den kommenden Jahren weltweit stark steigen werden. Daraus schließen die Analysten der Deutschen Asset & Wealth Management, dass auch die Ausschüttungen stärker dotiert werden. Für europäische Konzerne taxieren sie die Ausschüttungsquote für das laufende Jahr auf 60 Prozent, wovon auch die Aktienkurse profitieren sollten.

Ausnahmen bilden Unternehmen, die sich in Schwierigkeiten befinden, oder in Umbruchphasen, wie die Deutsche Bank beispielsweise, die gerade angekündigt hat, die Dividendenzahlungen vorerst einzustellen. Um wiederum solche Unternehmen zu meiden, bei denen Dividendenkürzungen oder -streichungen zu befürchten sind, sind eingehende und zeitaufwendige Unternehmensanalysen notwendig. Dies können allerdings in der Regel nur professionelle Investmentmanager leisten, weshalb es ratsam ist, mittels Fonds in Dividendenstrategien zu investieren.

Der Bantleon Dividend AR ist ein solcher Fonds, mit dem das Investmenthaus Bantleon zurzeit am Start ist. Es ist überhaupt der erste Aktienfonds, aus dem Hause Bantleon, das sich selbst als Anleihemanager bezeichnet. So verwundert es auch nicht, dass der Fonds verhältnismäßig risikoarm ausgestaltet und für Anleger gedacht ist, die im aktuellen Niedrigzinsumfeld nach Alternativen zu klassischen Anleihenportfolios suchen. "Die reglementierte Aktienauswahl und die flexible Absicherung des Aktienmarktrisikos sind maßgeschneidert für institutionelle Investoren mit restriktiven Risikovorgaben und eignen sich deshalb auch sehr gut für sicherheitsbewusste Privatanleger", erklärt Fondsmanager Jörg Schubert.

Den Mittelpunkt des Portfolios bildet ein "optimales Portfolio", das unter Anwendung von "verschiedenen Ausschluss- und Selektionskriterien" aus dem Universum des MSCI World destilliert wurde. Besondere Beachtung finden dabei Kriterien wie die Dividendenhöhe und die Nachhaltigkeit der Dividendenzahlungen, eine möglichst geringe Volatilität sowie eine niedrige Verschuldung. "Derzeit erfüllen 200 Unternehmen aus 23 Ländern mit einer durchschnittlichen Dividendenrendite von 3,8 Prozent die Anforderungen", sagt Schubert.

Ausgeschlossen sind andererseits beispielsweise Hersteller von Massenvernichtungswaffen sowie deren Zulieferer, oder auch Unternehmen, die mit mehr als 20 Prozent an solchen Firmen beteiligt sind. Auch auf Aktien aus dem Finanzsektor verzichtet Fondsmanager Schubert, weil er einer "realwirtschaftlichen Fundierung" den Vorzug geben will.

Um das Anlagerisiko des Fonds und mithin die Volatilität zu begrenzen, verfolgt Schubert bei der Aktienauswahl ein eigenwilliges Konzept: Die Titel werden nicht nach ihrer Marktkapitalisierung oder der Gewichtung in bestimmten Indizes berücksichtigt, sondern "auf Grundlage der jeweiligen Kursvolatilität". Das bedeutet, schwankungsärmere Aktien werden tendenziell übergewichtet, während volatilere Titel eine geringere Rolle im Fonds spielen. Die Idee dahinter ist, dass sich dadurch der Fondspreis gegenüber der allgemeinen Aktienmarktbewegung gleichmäßiger entwickelt.

Damit nicht genug, soll der Fonds bei Bedarf "in Abhängigkeit von der Phase im Konjunkturzyklus" teilweise oder vollständig kursgesichert werden. Die Entscheidung hierüber will Bantleon auf Basis der eigenen Konjunkturkompetenz fällen, "mit der seit 20 Jahren die Kapitalanlagen vieler sicherheitsbewusster Anleger gesteuert werden", betont Schubert. Die Feinsteuerung wiederum liefert ein kombinierter Ansatz, der fundamentale und markttechnische Indikatoren miteinander verknüpft. Überdies werden auch Fremdwährungsrisiken bestmöglich abgesichert. In der rückwärtsgerichteten Simulation hätte der Bantleon Dividend AR damit das Verlustrisiko im Vergleich zum breiten Aktienmarkt auf ein Viertel reduziert, beschreibt Schubert. "Auch der Zeitraum bis zum Erreichen eines neuen Kurshöchststandes wird nach einem Verlust erheblich verkürzt."

Die Absicherung erfolgt aus Gründen der Kosteneffizienz und Schnelligkeit als Overlay mittels Futures. Dies in Kombination mit dem ohnehin schwankungsarmen Aktienportfolio bezeichnet Schubert als "optimal, um das Verlustrisiko des Aktienmarktes erheblich zu reduzieren". Hierbei gebe es zwar im Gegensatz zu klassischen Optionsstrategien keine garantierte Wertuntergrenze, dafür müssten Anleger aber auch nicht auf Renditechancen in haussierenden Aktienmärkten verzichten. "Damit ist der Ansatz insbesondere für jene Anleger geeignet, die in globalen Aktienmärkten in den kommenden Jahren ein übergeordnetes Entwicklungspotenzial sehen, sich aber vor größeren Kursschwankungen schützen wollen."

Den Bantleon Dividend AR gibt es als ausschüttende Variante (ISIN: LU1210057516) und als thesaurierende (ISIN: LU1210057359). Die Verwaltungsgebühr liegt bei 1,5 Prozent zuzüglich eines Erfolgshonorars in Höhe von 10 Prozent der jährlichen Nettoperformance, die über 3 Prozent hinausgeht (High Watermark). Der maximale Ausgabeaufschlag beträgt 5 Prozent.

Fazit: Der neue Dividendenfonds trifft den Nerv vieler Anleger - risikoreduziert an den Chancen der Aktienmärkte partizipieren. Ob die Bantleon-Strategie wie versprochen aufgeht, muss sich zeigen.