Erst das China-Debakel und dann auch noch VW. Die Anleger werden derzeit wieder einmal schmerzhaft daran erinnert, wie volatil die Aktienmärkte bisweilen sein können. Insbesondere wenn die Ereignisse nicht wirklich vorhersehbar sind und das Portfolio dadurch mit voller Wucht getroffen wird. Es ist somit niemandem zu verdenken, wenn er für seine Investments ein ruhigeres Fahrwasser wünscht. Das Problem ist nur, für wirklich sichere Anlagen gibt es derzeit praktisch so gut wie keine Rendite.

Das Bankhaus Berenberg hat auf die Not der Kunden reagiert und eine Alternative für sicherheitsbetonte Aktienanleger entwickelt: Den Berenberg Global Equity Selection als einen Aktienfonds mit einem asymetrischen Anlageprofil. Die Idee ist, bei steigenden Aktienkursen stärker dabei zu sein als bei fallenden. Eine "Outperformance bei gleichzeitig reduzierter Volatilität" nennt es Fondsmanager Michael Nuske, der den Fonds gemeinsam mit Boris Jurczyk betreut. Sie wollen die Benchmark mittel- bis langfristig schlagen, bei relativ geringen Kursschwankungen. In der rückwärtsgerichteten Simulation habe das funktioniert, beteuert Nuske, in dem das fiktive Portfolio an Aufwärtstrends deutlich stärker partizipiert habe, als es bei Abwärtsbewegungen leiden musste. "Das Anlagekonzept soll Anleger vor allem in negativen Marktphasen vor übermäßigen Verlusten schützen", erklärt der Experte.

Bezüglich des eingeschlagenen Fondskonzepts besitzen die beiden Manager schon reichlich Erfahrung. Sie betreuen mit dem Berenberg European Equity Selection seit fast fünf Jahren gewissermaßen die Blaupause für neuen, global ausgerichteten Fonds. Der Europa-Fonds habe seit Einführung "eine beeindruckende Performance bewiesen" und den Vergleichsindex Euro Stoxx 50 deutlich geschlagen, so Nuske, und das "bei auffällig geringer Volatilität". Das wollen sie nun auch mit einem weltweit ausgerichteten Portfolio bewerkstelligen. "In einer zunehmend globalisierten Welt, in der Absatzmärkte weltweit bedient werden und der Unternehmenssitz eine untergeordnete Rolle spielt, suchen Investoren verstärkt nach globalen Investmentansätzen", begründet Nuske.

Die Benchmark des Berenberg Global Equity Selection ist der MSCI Welt Index, wobei die Fondsmanager von den Indexvorgaben hinsichtlich Branchen und Regionen gegebenenfalls deutlich abweichen wollen. Der Active Share als ein Maß für aktives Fondsmanagement und eben die Abweichungen von der Benchmark, soll im Normalfall über 80 Prozent liegen. Konzentrieren wollen sie sich vielmehr auf "fundamental unterbewertete Aktien, die sich in einer attraktiven Trendphase befinden". Besondere Beachtung sollen dabei solche Titel finden, die bereits eine Resistenz in fallenden Marktphasen bewiesen haben", so Nuske.

Die Einzeltitelauswahl erfolgt auf Basis von insgesamt sechs langjährig bewährten Indikatoren, die sowohl fundamentaler als auch technischer Natur sind. So wird insbesondere das langfristige Gewinnwachstum für Unternehmen ermittelt und dieses in Relation zum Kurs-Gewinn-Verhältnis gesetzt. In die ausgewählten Titel wird gleichgewichtet investiert, sodass ein Portfolio aus etwa 40 Aktien entsteht. Das Portfolio wird regelmäßig überprüft und gegebenenfalls neu ausbalanciert.

Hinsichtlich der Anlageregionen ist der Fonds zurzeit in Nordamerika übergewichtet und in Europa untergewichtet. Er kann damit also sowohl von den Kurschancen amerikanischer Aktien als auch einer möglichen Aufwertung des US-Dollar profitieren. Die Gewichtung asiatischer Aktien liegt hingegen im Rahmen der Benchmark. Hinsichtlich der Branchen ist der Fonds übergewichtet in defensiven Sektoren wie Gesundheit und Telekommunikation investiert. Zyklische Bereiche wie Informationstechnologie und Industriewerte haben die Fondsmanager hingegen untergewichtet.

Für sicherheitsorientierte Anleger, die die mit globalen Aktienengagements verbundenen Währungsrisiken ausschließen möchten, hat das Bankhaus Berenberg auch eine währungsgesicherte Tranche des Global Equity Selection Fonds ins Programm aufgenommen.

Der Berenberg Global Equity Selection (ISIN: DE000A14UVH5; währungsgesicherte Tranche: DE000A14UVY0) wurde am 09.09.2015 aufgelegt. Der maximale Ausgabeaufschlag beträgt 5,0 Prozent, es wird zurzeit aber keiner erhoben. Die laufenden jährlichen Kosten liegen bei 0,6 Prozent, ein Erfolgshonorar fällt nicht an.

Fazit: Ein globales Aktieninvestment mit dem hohen Anspruch, an Kurssteigerungen weitgehend zu partizipieren, Kursverluste hingegen teilweise abzufedern. Mit dem europäisch ausgerichteten Fonds ist dies bereits gelungen, ob es aber auch mit dem globalen Portfolio klappt, muss sich zeigen.