Es gab sicherlich schon einmal bessere Zeiten für die britische Fondsgesellschaft M & G Investments. Viele ihrer Aktienfonds sind in den vergangenen Jahren eher in der Mittelmäßigkeit versumpft. Eine Ausnahme bildet der M & G European Strategic Value Fund. Manager Richard Halle liefert in seiner Peergroup stets eine gute Leistung ab. Er betreut den Fonds seit der Auflegung im Februar 2008. Und er bleibt trotz einiger schlechter Value-Jahre der festen Überzeugung, dass Value auch in Zukunft langfristig den Markt schlägt. Allerdings dürfe man nicht einfach darauf vertrauen, günstige Aktien zu kaufen und dann auf den "Mean-Reversion-Effekt", also die Rückkehr zum Mittelwert, zu hoffen. Besonders bei Value hält er aktives Fondsmanagement für unabdingbar. Denn es mache nur Sinn, jene Value-Titel zu wählen, die über ein attraktives Chance-Risiko-Profil verfügen - von denen es genügend gäbe. Halle findet dieses derzeit vor allem bei kleinen und mittelgroßen Firmen. Knapp 46 Prozent hat er in Small- und Mid-Cap-Fonds investiert. Zudem hat er im Gegensatz zu vielen seiner Value-Kollegen und den Value-ETFs Finanzwerte untergewichtet. "Ich mag Aktien, die anfällig sind für gute Nachrichten". Von Ansätzen wie Value plus Katalysator, Momentum oder Qualität hält er nichts. Halle schaut stattdessen auf das günstigste Quartil in jedem Sektor. "Unsere bevorzugte Kennziffer ist das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV), weil es stabil und aussagekräftig ist", sagt er. Um Value-Fallen aus dem Weg zu gehen, achtet er darauf, ob die Unternehmen finanziell stabil sind und wie dauerhaft die Geschäftsmodelle sind. An seinen Titeln hält Halle im Schnitt drei bis fünf Jahre fest. "Wir wehren uns gegen das kurzfristige Denken an den Kapitalmärkten", sagt er.

Halle setzt auf einen All-Cap-Ansatz und hält im Portfolio 60 bis 100 Einzelwerte - derzeit sind es 88. Zu seinen größten Einzelwerten zählen schon seit geraumer Zeit Novartis (3,2 %), BP (2,6 %) und Bayer (2,6 %).

Der M & G European Strategic Value läuft innerhalb der Value-Peergroup stets überzeugend. Zudem hebt sich Halle durch sein untypisches Value-Portfolio ab.