Dachfonds und auch ETF-Dachfonds sind seit dem Mischfonds-Hype etwas in Vergessenheit geraten. Nun versucht die Bonner Vermögensverwaltung Privacon frischen Wind ins ETF-Dachfondssegment zu bringen. Geschäftsführer Andreas Zittlau hat dazu mit iShares und Monega als KAG prominente Mitstreiter ins Boot geholt. Die Bonner setzen bei dem Fonds auf ein systematisches Modell.

"Wir verfolgen eine regelbasierte Multi-Faktor-Strategie, setzen also immer mehrere Faktoren parallel ein", sagt Zittlau. Hinzu kommt, dass die derzeit acht Smart-Beta-ETFs regelmäßig wieder rebalanciert werden. Da aber nicht jeder Faktor zu jeder Zeit läuft, rotieren im Privacon ETF-Dachfonds Aktien global die Faktoren. "Eine regelbasierte Rotation der Faktoren in unserem Fonds soll sicherstellen, dass nur die Faktoren gehalten werden, welche sich positiv im Vergleich zum Markt entwickeln", sagt Zittlau. Als Zielfonds nutzt der Privacon ETF-Dachfonds Aktien global ausschließlich die Faktor-ETFs von iShares. Zittlau will mit seinem Fondskonzept in jeder Fünf-Jahres-Periode den Markt nach Kosten um mindestens ein Prozent pro Jahr schlagen.

Gleichzeitig sollen die maximalen Kursrückschläge im Vergleich zum MSCI World um rund ein Drittel verringert werden. Das will Zittlau dadurch erreichen, indem für jeden Smart-Beta-ETF täglich überprüft wird, ob er sich in einem längerfristigen Auf- oder Abwärtstrend befindet. "In Aufwärtstrends sind wir voll investiert, in Abwärtstrends nur zu einem Teil. Dieses Vorgehen soll massive Kursstürze wie sie etwa in der Finanzkrise 2008 passierten, vermeiden und zu einer Glättung des Kursverlaufs im Vergleich zu einem passiven Aktieninvestment führen", erklärt Zittlau.

Als weitere Maßnahme für eine gute Wertentwicklung hält Privcacon die Kosten möglichst gering. Inklusive der Vergütung für die ETFs liegt die laufende Jahresgebühr bei 0,98 Prozent. Sie ist vergleichsweise gering, da keine Vertriebsprovisionen bezahlt werden.

Fazit: Die Strategie des Privacon-Fonds ist interessant. Allerdings muss für einen Erfolg das Rotationssystem und die trendfolgende Absicherung gut funktionieren.