Stars stehen darauf: Stones-Chef Mick Jagger rockt in Sneakers über die Bühne, Twilight-Schauspielerin Kristen Stewart trägt die bequemen Treter zur Abendgarderobe, und Bayern-Spieler Jerome Boateng dürfte mit 650 Paaren eine der größten Turnschuhsammlungen Deutschlands besitzen. Führender Händler der von Nike, Adidas und anderen Firmen produzierten Freitzeitschuhe ist Foot Locker. In den weltweit 3500 Filialen finden die Kunden neben Sneakers auch Jogging- und Basketballschuhe sowie Kapuzenpullis, genannt "Hoodies". In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,5 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro, der Nettogewinn verbesserte sich von 293 auf 308 Millionen Dollar. Noch besser läuft Foot Locker an der Börse: Seit Januar gewann die Aktie 31 Prozent.

Der Titel zählt zu den Top-Ten-Werten des RobecoSAM Sustainable Healthy Living. Fondsmanager Martin Jochum spielt zwei langfristige Anlagetrends, die in einem engen Zusammenhang stehen: "Immer mehr Menschen entscheiden sich bewusst für einen gesunden Lebensstil." Zurückzuführen sei dieser Sinneswandel wiederum auf eine deutlich Zunahme der Zahl chronisch Kranker.

Weltweit wird beispielsweise die Zahl der Diabetespatienten von aktuell 250 Millionen bis zum Jahr 2030 um mehr als 50 Prozent auf 380 Millionen steigen. Viele Länder können die damit einhergehenden explodierenden Gesundheitskosten jedoch nicht mehr stemmen. Gesundheitsverbände und mittlerweile auch Regierungen unterstützen daher Kampagnen gegen Fast Food und Süßkram.

Zu den Profiteuren des politisch gewollten Ernährungsverhaltens zählt Fondsmanager Jochum beispielsweise WhiteWave Foods. Der Hersteller von Biomilch, Bioerzeugnissen und Getränken auf Basis von Pflanzen wie Soja und Mandeln gewinnt in den USA, aber auch in Europa Marktanteile. Für das dritte Quartal meldete White-Wave einen Gewinn von 40,9 Millionen Dollar, im Vorjahr waren es noch 24,3 Millionen Dollar gewesen. Innerhalb eines Jahres schaffte die Aktie ein Plus von 67 Prozent. Auch der Kaffeehersteller Keurig Green Mountain und Starbucks sind für Jochum ein Kauf. Aktuellen Studien zufolge sollen ein paar Tassen Kaffee pro Tag das Alzheimerrisiko senken.

Auf Seite 2: Defensive Komponente



Defensive Komponente

Rund 30 Prozent seiner Mittel hat der Fonds in Konzerne investiert, die auf den Gebieten Pflege, Diagnose und Prävention tätig sind und so ebenfalls von chronischen Krankheiten profitieren. Zu Jochums Favoriten zählen Roche, Novartis und Sanofi. Die drei nichtzyklischen Pharmawerte verleihen dem Fonds eine defensive Komponente. Die Mischung aus Chance und Risiko hat sich bislang bewährt. In den vergangenen fünf Jahren schaffte der Fonds mehr als 108 Prozent.