Franken und nicht Frankfurt ist das Mekka der deutschen Onlinebroker- Szene. Denn in Nordbayern ist der Wertpapierhandel gleich mehrerer Anbieter stationiert, die in unserer Leserwahl zum beliebtesten Onlinebroker schon seit Längerem besonders gut abschneiden.

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Und auch 2014 gab es keine Ausnahme. Unangefochten gewinnt die ING-DiBa zum fünften Mal in Folge unseren Beauty Contest. Der Wertpapierhandel der Frankfurter Direktbank ist aus historischen Gründen in der Franken-Metropole Nürnberg beheimatet - ebenso der Firmensitz des Zweitplatzierten Cortal Consors. Einzig die Comdirect aus Quickborn stört die Franken- Seligkeit, denn sie verdrängt den Vorjahreszweiten Flatex aus dem oberfränkischen Kulmbach auf Rang 4.

Auf Seite 2: Rekordhalter macht das Rennen

Rekordhalter macht das Rennen

Bereits zum fünften Mal in Folge hat die ING-DiBa die Nase vorn. Und kein zweiter Broker hat in der mittlerweile 15-jährigen Geschichte unserer Befragung die Auszeichnung so oft gewonnen, nämlich zehn Mal. Das Erfolgsrezept der Bank liegt nicht darin, dass sie jedes noch so ausgefeilte Kundenbedürfnis zu befriedigen sucht. CFD-Handel? Eine lange Liste von Auslandsbörsen? Fehlanzeige. Stattdessen punktet die Bank dank eines wohlsortierten Angebots mit klaren Konditionen für standardisierte Bedürfnisse. Sie hat aber auch ihr Angebot für Trading-affine Kunden peu à peu ausgebaut - etwa mit Free- Trade-Aktionen bei Derivaten. In diesem Jahr wird der mobile Auftritt weiter überarbeitet, die Freigabe von Transaktionen soll künftig ohne iTAN oder mTAN möglich sein, um mobiles Handeln komfortabler zu machen. So nimmt die Bank Kurs auf die Marke von einer Million Depotkunden.

Bei dem für das Gesamtranking alles entscheidenden Kriterium der Gesamtzufriedenheit erreichte die Seriensiegerin einen Wert von 1,48 (siehe Tabelle "Gesamtranking"). Das ist nochmals besser als im Vorjahr. "Die ING-DiBa verweist die Konkurrenz ähnlich wie zuletzt 2012 mit klarem Abstand auf die Plätze", kommentiert Stefan Henrichsmeier vom Aachener Marktforschungs- und Beratungsunternehmen AC Research den Wahlausgang. Er hat die Umfrage für BÖRSE ONLINE betreut. Doch auch die Mehrheit der Verfolger erhielt bessere Zensuren. Die Siegerbank entscheidet zudem auch vier der sechs Teilkategorien für sich (siehen Seite 6). Bei Kosten und Zinsen siegt erneut Flatex, beim Produktangebot gewinnt der Gesamtzweite Cortal Consors. Bei den Siegern nach Anlageklassen (siehe Tabelle) lässt die INGDiBa ebenfalls anderen den Vortritt.

Auf Seite 3: Dicht gedrängtes Verfolgerfeld

Dicht gedrängtes Verfolgerfeld

Sehr eng ging es dieses Mal auf den Rängen 2 bis 5 zu - sie liegen nur sieben Hundertstelpunkte auseinander. Cortal Consors lässt den Dritten, Comdirect, sogar nur um einen Hundertstelpunkt hinter sich. Die Nürnberger wollen 2014 mit einigen Neuerungen punkten - und so den Sprung ganz nach oben aufs Treppchen schaffen. "CFDs kommen 2014 wieder", verspricht Deutschland-Chef Kai Friedrich. Dabei soll es auch eine Variante für sehr risikobereite Kunden geben.

Außerdem werden US-Futures neu angeboten, ebenso weitere intelligente Orderformen wie Next und Conditional Orders. Bereits in der Testphase können Depotkunden von Cortal Consors das "Proactive Risk Management" ausprobieren: Für das individuelle Depot gibt es konkrete Vorschläge, wie das eingegangene Risiko bei ähnlichen Ertragschancen vermindert werden kann. Und für Vermögensaufbaukunden wird die Palette an Sparplänen erweitert.

Auf Seite 4: ETFs bleiben Wachstumsbereich

ETFs bleiben Wachstumsbereich

Auch die drittplatzierte Comdirect hat erst vor Kurzem ihre ETF-Offensive erweitert. Inzwischen gibt es 75 ETFs im Sparplan ohne Ordergebühren - ein gutes Instrument für den Vermögensaufbau, meint Vorstandsmitglied Martina Palte: "Doch leider ist die Bekanntheit von ETFs bei der Masse der Anleger immer noch vergleichsweise gering. Da müssen wir Direktbanken weiterhin Pionierarbeit leisten." Die Commerzbank- Tochter will 2014 Wertpapiereinsteigern das Leben vereinfachen. Insbesondere auf aktive Kunden zielt das neue Trading-Frontend "Pro Trader". Auf den Plätzen 4 und 5 folgen Flatex und erneut die Onvista Bank.

Dahinter werden die Abstände größer. Der Brokerage-Pionier DAB Bank landet mit besseren Noten trotzdem erneut auf dem sechsten Rang. Die Kunden goutieren offenbar Neuerungen wie den außerbörslichen Best-Price-Handel in Aktien zu vergünstigten Spesen oder das günstige Girokonto. Aber für den Anschluss an die Top Fünf reicht es noch nicht. Auf Rang 7 - nach einer Pause im vergangenen Jahr - wieder im Ranking ist die Deutsche Postbank, gefolgt von der . Als Filialinstitute sind sie mit den Onlinebrokern reiner Prägung zwar nur bedingt vergleichbar. Doch da sie anders als andere Filialinstitute schon länger ebenfalls auf Onlinebrokerage gesetzt haben, kommen sie auf einige Kunden in diesem Segment.

Neben einem klaren Gewinner gibt es aber auch einen klaren Verlierer - den Sparkassen Broker. In allen Teilkategorien hat er sich deutlich verschlechtert, teilweise sogar um zwei Zehntelnoten. Nicht nur im Gesamtklassement, auch bei allen Teilkategorien trägt er die rote Laterne. Zum April wird das Preismodell überarbeitet (siehe Konditionentabelle Seite 36/37). Kleinere Orders werden wegen der reduzierten Minimumprovision günstiger. Wie das den Kunden gefällt, muss sich zeigen.

Auf Seite 5: Rekordteilnehmerzahl

Rekordteilnehmerzahl

Wegen der Rekordteilnehmerzahl von 46 059 Abstimmungen konnten wir in diesem Jahr nur Onlinebroker in die Bewertung aufnehmen, die mindestens 300 Bewertungen erhielten - natürlich eine Hürde für Anbieter mit kleinem Kundenkreis. Daher verdient der Broker eine lobende Erwähnung. Der Deutschland-Ableger des niederländischen Brokers, der mit dem US-Anbieter Interactive Brokers (IB) kooperiert und vor allem auf aktive Kunden zielt, hätte bei der Gesamtzufriedenheit sogar noch bessere Werte als der Sieger ING-DiBa bekommen. Kunden, die sich für das Angebot von Lynx interessieren, sollten allerdings wissen, dass die Depotführung über Interactive Brokers in Großbritannien erfolgt, daher die deutsche Einlagensicherung nicht gilt und auch die Abgeltungsteuer nach deutschem Recht nicht automatisch abgeführt wird.

Die Onlinebroker-Szene wird jedenfalls auch künftig nicht langweilig. Vor wenigen Wochen sind mit dem Vitrade-Ableger Benk sowie der Flatex-Schwester Aktionärsbank zwei neue Anbieter auf den Markt gekommen. Da unsere nicht repräsentative Onlinebefragung dieses Mal über den Jahreswechsel 2013/2014 stattfand, konnte über die neuen Angebote jedoch noch nicht abgestimmt werden. Aber 2015 heißt es dann: neues Spiel, neues Glück.

Auf Seite 6: Luft nach oben bei Zinsen und Apps

Luft nach oben bei Zinsen und Apps

Neben der Gesamtzufriedenheit benoteten die Kunden ihre Anbieter auch in sechs Teilkategorien. Traditionell sind sie mit der Orderabwicklung recht zufrieden, mit Kosten und Zinsen dagegen weniger. Gesamtsieger ING-DiBa gewann vier der sechs Bereiche. Cortal Consors siegt beim Produktangebot, Flatex bei Kosten und Zinsen. Der Sparkassen Broker hinkt hinterher.

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Welche Umfrageteilnehmer Preise gewonnen haben

Die Teilnehmer der Umfrage hatten die Chance, einen von zehn wertvollen Preisen zu gewinnen. Hauptpreis war ein Apple iPad mini mit Retina Display Wi-Fi 16 GB in Spacegrau im Wert von 389 Euro. Für die Zwei- und Drittplatzierten gab es einen Rimowa Salsa Cabin Trolley sowie eine Kapselkaffeemaschine von Krups. Auf den Plätzen 4 bis 10 gab es jeweils 5 historische Wertpapiere zu gewinnen.

Hier die Gewinner:

Platz 1: L. Kaewel, Hamburg

Platz 2: H. Ebert Ansbach

Platz 3: G. Borrmann, Schwanewede

Platz 4: M. Johanterwage, Münster

Platz 5: J. Wigbert, Würselen

Platz 6: G. Preetz, Buchloe

Platz 7: H. Guenter, Salzatal

Platz 8: S. Wollmann, Krefeld

Platz 9: A. Mooser, Öhringen

Platz 10: J. Lindmaier, Dessau