Das Unternehmen ging aus dem Xerox Parc hervor. John Warnock, einer der Gründer von Adobe, erfand dort die Seitenbeschreibungssprache InterPress. Xerox hatte dafür aber keine Verwendung. Warnock gründete in der Folge mit einem Partner Adobe und kommerzialisierte das Produkt unter dem Namen Postscript. Es kam genau zum richtigen Zeitpunkt. Postscript, als Protokoll für viele Anwender unsichtbar, war ein elementar wichtiger Baustein für die Anbindung von PCs und Apple-Computern an Laserdrucker. Der Begriff Desktop Publishing war geboren, das Setzen von Layouts am Computer und das anschließende exakte Ausdrucken. Darauf aufbauend entwickelte Adobe eine breite Produktpalette für Grafiker, Designer, Filmschaffende und Webdesigner.

Auch der plattformübergreifende PDF-Standard kommt aus dieser Softwareschmiede. Adobe hat sich auf den Lorbeeren aber nicht ausgeruht. Als erstes großes Softwareunternehmen hat Adobe schon vor fünf Jahren den Schwenk in die Cloud in Angriff genommen. Zunächst waren Analysten wie Anleger davon wenig begeistert, opferte man doch die hohen einmaligen Lizenz-gebühren einer geringen monatlichen Cloud-Gebühr. Doch jetzt greift die Strategie, und Adobe liefert wie Phoenix aus der Asche von Quartal zu Quartal immer bessere Zahlen ab. Zuletzt vermeldete Adobe ein Umsatzwachstum von über 20 Prozent und ein Gewinnwachstum von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Kosteten manche Adobe-Produkte früher mehrere Tausend Dollar, sind sie nun durch eine monatliche Abogebühr für ganz neue Zielgruppen erschwinglich. Das befeuert das Wachstum. Das Unternehmen ist also bestens gerüstet für die nächsten 35 Jahre!