Hornbach Holding: Wachstumsdelle wieder ausgebeult

Der Betreiber von europaweit 149 Bau- und Gartenmärkten gleicht die Wachstumsdelle des ersten Jahresviertels im zweiten Viertel fast aus. Der Konzernumsatz kletterte im ersten Halbjahr insgesamt um vier Prozent, das operative Ergebnis (Ebit) blieb mit 151,1 Millionen Euro nur leicht hinter dem Vorjahreswert zurück. Von Januar bis März hatte die Hornbach Holding, die Mehrheitsaktionärin der ebenfalls börsennotierten Hornbach Baumarkt AG ist, das extrem gute Vorjahresquartal nicht wiederholen können. Damals profitierten die Pfälzer unter anderem von der Insolvenz des Konkurrenten Praktiker. Chef Albrecht Hornbach investiert kräftig in die Verzahnung von stationärem Geschäft und Onlinehandel. Hornbach plant für 2015 weiter ein Ebit auf Vorjahresniveau und ein Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich. Top positioniert. Für 2016 werden neun Prozent Gewinnplus erwartet. Attraktiv.

RED





Facebook: Im mobilen Web an Google vorbeigezogen

Mark Zuckerberg hatte das richtige Gespür. Die Kritik, Facebook habe für den Fotodienst Instagram und den Kurznachrichtendienst WhatsApp zu viel bezahlt, ist verstummt. Inzwischen zeigt sich, dass die beiden Dienste den Konzern auf Wachstumskurs halten, weil sie vor allem bei der Zielgruppe der 18- bis 34-Jährigen begehrt sind. Keine Altersgruppe verbringt mehr Zeit mit Apps für Spiele und soziale Netzwerke. Und weil Handynutzer, während sie ihre Geräte bedienen, im Durchschnitt zwei Drittel der Zeit mit Apps verbringen, wird Facebook in diesem Jahr mit Werbung im mobilen Web zwei Drittel von 17,2 Milliarden Dollar Gesamtumsatz einsammeln. Als Facebook 2012 an der Börse debütierte, waren Investoren skeptisch, ob es dem Konzern in diesem Markt gelingen würde, gegen Google zu bestehen. Inzwischen liegt Facebook in den USA mit 18,5 Prozent der Anteile klar vor Google mit nur 10,4 Prozent.

KDS





Washtec: Rücksetzer zum Einstieg nutzen

Nahezu unbeeindruckt zeigte sich die Washtec-Aktie von den jüngsten Turbulenzen. Während der Gesamtmarkt seit Anfang April um rund 20 Prozent eingebrochen ist, legte der Nebenwert um knapp ein Fünftel zu. Und wenn es dann doch mal zu einem kleinen Kursrücksetzer kommt, stehen Käufer - auch aus dem eigenen Hause schnell parat. Ende September hat Vorstandschef Volker Zimmermann für 275 000 Euro Washtec-Aktien gekauft. Auch von Analysten holte sich der Autowaschspezialist jüngst ein gutes Zeugnis. Warburg Research hob nach einem Treffen die Ergebnisschätzung und das Kursziel an. Warburg geht davon aus, dass die starke Gewinnentwicklung auch im dritten Quartal angehalten hat. Washtec erzielte im ersten Halbjahr eine Ebit-Rendite von 8,6 Prozent. Ebenfalls überzeugt das jüngst verabschiedete Aktienrückkaufprogramm. Washtec bleibt ein Top-Favorit im Nebenwertebereich.

CI





Grifols: Quelle des Lebens als Gewinntreiber

Für den europaweit größten Hersteller von Blutplasmaprodukten zahlen sich die Investitionen der vergangenen Jahre aus. Das spanische Unternehmen Grifols hat 2014 von Novartis das Geschäftsfeld Diagnostik übernommen. Durch diesen Deal stellt die eigene Diagnostiksparte mit ihrem Schwerpunkt auf der Bestimmung von Blutgruppen und Blutgerinnung jetzt 18 Prozent der Gesamterlöse. Mit einem Anteil von 77 Prozent bleiben die Blutplasmaprodukte der größte Umsatz- und Gewinntreiber. Zum Einsatz kommen die Arzneien vor allem gegen Infektionskrankheiten und in der Intensivmedizin. Über die Größenvorteile kann Grifols hier Margenverbesserungen erzielen. Produktzulassungen begünstigen zudem einen neuen Umsatzschub. Zugleich sorgen die sinkenden Finanzierungskosten für ein verbessertes Finanzergebnis und höhere Cashflows. Das lässt der Bewertung der Aktie weiteren Spielraum nach oben.

SRI





Telecom Italia: Gute Argumente für die Italiener

Wegen der relativ hohen Verschuldung wird die Aktie von Telecom Italia in der Branche mit einem Abschlag gehandelt. Der französische Medienkonzern -Vivendi, den der Investor Vincent Bolloré kontrolliert, findet das offensichtlich attraktiv: Er hat gerade seine Beteiligung von 15 auf 19 Prozent ausgebaut. In der Tat haben die Italiener einige Pfeile im Köcher. Würde etwa die Mobilfunktochter in Brasilien verkauft, könnte sich der Schuldenstand mehr als halbieren. Zudem stabilisieren sich die Preise auf dem heimischen Markt. Auch die bessere Verfügbarkeit von Breitbandinternet wird den Ertrag in Italien stützen. Setzt sich diese Erkenntnis an der Börse durch, kann der Aktie, die zuletzt deutlich an Wert verloren hat, eine Trendwende gelingen. Die Jahreshöchstkurse sind mittelfristig erreichbar. Sollte Telecom Italia zudem in eine Branchenkonsolidierung verwickelt werden, ist auch mehr möglich.

LA





SLI Global AR Strategies: Dickschiff liefert solide Renditen

Ähnliche Erträge wie mit Aktien, aber ohne hohe Schwankungen: Das ist das Ziel von Guy Stern, der den Fonds Global Absolute Return Strategies beim britischen Versicherer Standard Life lenkt. Nun kann Stern keine Wunder liefern. Sein Fonds soll über drei Jahre im Schnitt um fünf Prozent besser abschneiden als der Geldmarktzins bei maximalen Schwankungen von acht Prozent. Dafür legt Stern in 30 Einzelstrategien in Aktien, Anleihen und Währungen an. So glaubt er, dass europäische und japanische Aktien besser laufen als amerikanische, Banken in Europa besser als Versicherer und der Dollar den Euro abhängt. Gehen zwei Drittel der Strategien auf, erreicht Stern seine Ziele. Auch wenn der Fonds wegen Investments in Minenaktien jüngst schwächelte, hat er mittelfristig überzeugt. Seit Auflage Anfang 2011 steht ein Plus von fast 24 Prozent. Nicht umsonst vertrauen Investoren Stern fast 14 Milliarden Euro an.

AS