United Internet: Nach Quartalszahlen auf Rekordhoch

Mit einer überraschend guten Zwischenbilanz überzeugt uns United Internet von seinem Favoritenstatus. Beeindruckend ist das kräftige Kundenwachstum des Internet-Dienstleisters. Sowohl die Integration von Versatel als auch das Wachstum aus eigener Kraft laufen gut. Dank der Erfolge im Vertrieb und der Versatel-Übernahme machte das Unternehmen mit Sitz in Montabaur in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres einen Sprung nach vorn und überraschte trotz hoher Kosten für die Kundenwerbung mit seinen Gewinnen. "Wir haben ein schickes Wachstum verbucht", sagte Vorstandschef Ralph Dommermuth zu BÖRSE ONLINE. Er sieht das Unternehmen gut auf Kurs und bekräftigte die Jahresziele. Eine Anhebung der Dividende sei bislang zwar nicht beschlossen, es spreche aber nichts dagegen. "Das würde gut zum Geschäftsverlauf passen", so Dommermuth. Zukäufe seien derzeit kein Thema.

SF



W&W: Zum Einstieg wird selten geläutet

Wäre der Begriff Schläfer nicht durch Geheimdienstkreise besetzt, ließe er sich auch gut auf die Aktie des Finanzdienstleisters Wüstenrot&Württembergische (W&W) anwenden. Die Aktie kommt seit Jahren nicht von der Stelle. Kleine Steigerungen führten immer zu Gewinnmitnahmen. Nachdem die Neuausrichtung des Unternehmens abgeschlossen ist, scheint das Management den Schläfer nun selbst aufwecken zu wollen. Die Glocken für die Anleger: Die Gewinnprognose wurde 2015 kontinuierlich angehoben und steht bei 240 bis 280 Millionen Euro. W&W will das Börsensegment wechseln und in den Prime Standard vorrücken. Das ermöglicht die Mitgliedschaft in einem Index. Mit einem Börsenwert von 1,65 Milliarden Euro kann die Aktie es in den SDAX schaffen. Mit einem tiefen einstelligen Kurs-Gewinn-Verhältnis und dem Potenzial zu Dividendensteigerungen lassen sich dann sicher neue Käufer finden.

LA



Schweizer Electronic: Neuer Anlauf auf alte Höchstkurse

Mit dem Ergebnis zum dritten Quartal hat sich Schweizer Electronic zurückgemeldet. Der Hersteller von Leiterplatten überzeugte vor allem durch zwei Punkte: Zum einen scheint das Unternehmen Ertragsreserven zu haben. Die Gewinnmarge ging trotz Währungsgegenwind bei stabilen Erlösen nach oben. Zweitens: Die Umsatz- und Ertragsziele scheinen gut fundiert zu sein. Um die Erlöse von 115 Millionen Euro zu erreichen, muss der Konzern im vierten Quartal weniger einnehmen als im Schnitt der drei vorangegangenen Vierteljahre. Dasselbe gilt für den Gewinn. Angesichts eines um 30 Prozent gestiegenen Auftragseingangs ist das eine leicht erreichbare Vorgabe. Kann Schweizer Electronic 2016 das Umsatzniveau nur halten, wird der Gewinn dank wegfallender Sonderaufwendungen steigen. Zusammen mit der latenten Übernahmefantasie durch Infineon gibt das Rückenwind in Richtung neuer Höchstkurse.

LA



Aurelius: Weihnachtseinkäufe des Beteiligungsprofis

Gleich zwei Zukäufe hat das Beteiligungsunternehmen Aurelius Anfang der Woche gemeldet. Die Münchner übernehmen das Cloud-Geschäft CMC vom Telekomdienstleister Colt sowie die Handelssparte Valora Trade (VTR) des Schweizer Einzelhandelskonzerns Valora. VTR handelt mit rund 300 schnell drehenden Konsumartikeln aus dem Food- und Non-Food-Bereich. Mit ihrem europaweiten Vertrieb setzten die Schweizer zuletzt 400 Millionen Euro um. Mit geplanten Erlösen von 77 Millionen Euro wird das übernommene Cloud-Geschäft dieses Jahr zwar weniger Umsatz machen als VTR, dafür stärkt CMC das IT- und Telekomgeschäft der Aurelius-Tochter Getronics. Die 2012 gekaufte Firma baut Aurelius durch Akquisitionen sukzessive aus. Die Kaufpreise blieben geheim, doch bisher bewies der Konzern beim Einkaufen ein gutes Händchen. Zuletzt belegten das die guten Zahlen zum dritten Quartal.

PRL



Mayr-Melnhof: Stabiles Wachstum, solide Bilanzzahlen

Der Hersteller von Recyclingkartons und Faltschachteln hat mit dem jüngsten Zahlenwerk erneut die eigenen Erwartungen übertroffen. Während der Umsatz von Mayr-Melnhof im Zeitraum Januar bis September um drei Prozent auf 1,6 Milliarden Euro vorankam, wuchs das Nettoergebnis um elf Prozent auf 108 Millionen Euro. Die operative Marge verbesserte sich auf 9,6 Prozent. Ungeachtet des schwierigen Marktumfelds gelang es den Wienern, die Geschäftsvolumina in den beiden Sparten Karton und Packaging gleichermaßen zu steigern. Eine Eigenkapitalquote von 64,3 Prozent und die auf 244 Millionen Euro gestiegenen Cashreserven untermauern die Finanzkraft. Neuen Schwung im operativen Geschäft verspricht die im Oktober für 85,5 Millionen Euro übernommene französische Firma Alliora, die sich auf die Herstellung von Faltschachteln für die Pharma- und Kosmetikindustrie spezialisiert hat.

SRI



DWS Top Dividende: Dauerbrenner für Dividendenstars

Mehr als 14 Milliarden Euro schwer ist der DWS Top Dividende. Damit ist er der größte Aktienfonds aus Deutschland. Auch im Portfolio stecken Schwergewichte: Manager Thomas Schüssler setzt weltweit auf Unternehmen mit einer hohen Marktkapitalisierung. Entscheidend bei der Aktienauswahl: Die Konzerne müssen eine überdurchschnittlich hohe Dividende bieten. Meist reicht Schüssler eine Dividendenrendite von etwa vier bis fünf Prozent. Denn eine deutlich höhere Quote ist nach Ansicht des Managers oft ein Zeichen dafür, dass mit der Firma etwas nicht stimmt. Der Fonds zeigt mit bemerkenswerter Konstanz eine gute Leistung. Auch im laufenden Jahr entwickelt er sich im Vergleich zu anderen globalen Fonds überdurchschnittlich - was keinesfalls die Regel für einen Dividendenfonds ist. Denn die eher defensiven Produkte hinken während einer Hausse für gewöhnlich dem breiten Markt hinterher.

CP