K upfer ist für die Energiewende unersetzlich. Kein anderes Industriemetall hat eine so hervorragende Leitfähigkeit wie das rote Metall. Deshalb ist es zum unverzichtbaren Baustein der Transformation aufgestiegen. Mit dem Umbau hin zu nachhaltiger Energieversorgung steigt die Nachfrage stark. In einem Windrad etwa werden bis zu 30 Tonnen Kupfer verbaut. Für ein Auto mit Elektroantrieb wird viermal so viel Kupfer benötigt wie in einem Verbrenner. Dazu kommt der Bedarf für die notwendige Infrastruktur, Ladestationen, Verbindungsleitungen, Wechselrichter und vieles mehr. Die Investmentbank Goldman Sachs glaubt: Kupfer ist das neue Öl. Bis 2029 wird es einen zusätzlichen Kupferbedarf von fünf Millionen Tonnen geben, was 16 Prozent des aktuellen weltweiten Bedarfs entspricht.

Der anziehenden Nachfrage steht ein begrenztes Angebot gegenüber. In einigen Minen sinken bereits seit Längerem die Fördermengen, schlicht weil das Erz nicht mehr so gehaltvoll ist. Dazu kommt, dass in der vergangenen Dekade nur sehr wenig Geld in die Exploration neuer Projekte geflossen ist. Die Pipeline potenzieller neuer Kapazitäten ist im Vergleich zu 2008 um mehr als 60 Prozent zurückgegangen, stellt Goldman Sachs in einer aktuellen Kupferstudie fest. Eine schnelle Ausweitung der Fördermenge ist nicht machbar.

Zu wenig Angebot

Es dauert etwa drei Jahre, eine bestehende Mine zu erweitern, und sogar acht Jahre, eine neue zu eröffnen. Die Experten sehen deshalb eine langfristige Angebotslücke auf uns zukommen. In der Folge würden die Kupferpreise weiter steigen. Das Metall hat sich bereits stark verteuert. Seit Jahresanfang legte die Notiz um fast 30 Prozent zu. Im Mai wurden Spitzen von mehr als 10 500 Dollar pro Tonne erreicht. Goldman Sachs prognostiziert für 2025 sogar den Rekordpreis von 15 ?000 Dollar. Vor diesem Hintergrund sind die Aussichten für Kupferminen eigentlich vielversprechend. Doch nicht alle werden davon gleichermaßen profitieren. Einer der größten Kupferkonzerne, die US-Firma Freeport-McMoRan, gab bereits zu bedenken, dass die Firma an ihrer Kapazitätsgrenze ist.

Der renommierte Investmentmanager David Einhorn meint indes, dass die Chancen bei Teck Resources größer seien. Der Grund: Die Kanadier fördern neben metallurgischer Kohle und Zink auch Kupfer. Und im Gegensatz zu vielen Branchenvertretern hat Teck ein großes Kupferminen-Erweiterungsprojekt in Chile namens QB2. Teck besitzt 60 Prozent des 5,7-Milliarden-Dollar-Projekts, das in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 in Betrieb gehen wird. Damit wird Teck Resources seinen Kupferanteil ungefähr verdoppeln. Allein die QB2-Erweiterung sei, so meint Einhorn, bereits die derzeitige Marktkapitalisierung wert.

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