Auch wenn die Daimler-Notierungen intraday unterhalb der aktuell bei rund 64,75 Euro verlaufenden 200-Tage-Linie liegen (orangefarbene Linie im Tageschart), ist noch kein Grund zur Panik vorhanden. Denn bis zum Handelsende kann sich das Papier erholen, und selbst wenn nicht, sind kleine Unterschreitungen dieser Durchschnittskurve kein Problem. Es handelt sich um eine langfristige Chartmarke, die oft nicht punktgenau gültig ist. Aus einem Mittelwert über umgerechnet gut zehn Handelsmonate gleich ein Verkaufssignal abzuleiten, nur weil der Kurs einmal um rund eineinhalb Prozent darunter notiert, wäre verfrüht.

Genauso falsch ist es aber, jetzt noch gelassen wegzuschauen. Anleger müssen Daimler die kommenden Stunden und Tage besonders genau beobachten, um sofort reagieren zu können. Eine ernst zu nehmende Entwicklung wäre beispielsweise der Ausbruch unter das März-Tief bei 62,65 Euro. Spätestens dann wäre die seit fünf Monaten laufende Seitwärtsbewegung endgültig vorbei. Schon jetzt sind durch den Rücksetzer unter die 64er-Marke zahlreiche Zwischentiefs unterschritten worden.

Vermutlich wird die Aktie jedoch nicht im ersten Anlauf nach unten durchbrechen, denn kurzfristig ist sie leicht überverkauft, wie der Blick auf den Ein-Stunden-Chart zeigt. Dort ist der prozentuale Abstand zur 21-Tage-Linie abgebildet ( grüne Linie ). Das Papier ist so weit nach unten von dem Monatsmittelkurs abgewichen, dass eine Pause der Verkäufe wahrscheinlicher wird. Zumindest seit Februar war dieser Indikator sehr zuverlässig (sieh senkrechte dunkelgrüne Linien).

Ist also der aktuelle Kurs vielleicht sogar ein guter Schnäppchenpreis für den Einstieg in Long-Positionen? Möglicherweise ja, doch dafür ist wiederum der Fall unter die 200-Tage-Linie zu Besorgnis erregend. Anleger, die an das Papier glauben, sollten erst eine Erholung über die zuletzt als Widerstand dienende 21-Tage-Linie bei 67,35 Euro abwarten, besser noch über die horizontale Barriere an der 68er-Marke. Erst dann würden die Warnleuchten ausgehen, und die grünen Signale wieder aufleuchten.

Auf Seite 2: Wie Anleger sich nun positionieren können

Für beide Szenarien (Fall unter 62,65 -> fallende Kurse // Anstieg über 68 -> steigende Kurse) haben wir zwei Hebelzertifikate herausgesucht, mit denen Anleger von den anschließend zu erwartenden Kursbewegungen in die jeweilige Ausbruchsrichtung mit hohem Hebel profitieren können. Egal was kommt, haben Sie dadurch immer das passende Werkzeug zur Hand. Am Wahrscheinlichsten ist derzeit übrigens eine kleine Erholung der Kurse, die jedoch nicht wirklich zu einem Kaufsignal - und damit für eine Long-Position - ausreicht. Anschließend ist die Gefahr groß, dass es weiter abwärts geht. Anleger sollten daher vor allem das Zertifikat für fallende Kurse im Gedächtnis behalten.