von Stefan Mayriedl

Deutsche-Bank-Aktionäre haben in den letzten Jahren mit Zitronen gehandelt, wie alleine diese Überschlagsrechnung zeigt: gehörten einem 2008 1,0 Prozent der Deutschen Bank und hat man bei den Kapitalerhöhungen nie nachgelegt, dann sind es bald nur noch 0,38 Prozent.

Die Deutsche Bank ist also Anleger-Gift - und war in diesem Jahr auch schon für direkte Verluste gut: gegenüber dem Stand von Sylvester liegt die Aktie mit etwa 13 Prozent in den Miesen. Gestern notierte sie erstmals wieder seit April 2013 unter der 30-Euro-Marke.

Als Basis für Derivate-Spekulationen eignet sich der Wert dagegen vorzüglich. Bis die neue Kapitalerhöhung durch ist, wird die Aktie tendenziell unter Druck stehen. Es erscheint mir daher zu gefährlich, auf den Fortbestand der wichtigen Unterstützung um 29 Euro zu setzen, wo sich das 61,8-Prozent-Fibonacci-Retracement der Juli-2012/Januar-2014-Aufwärtswelle befindet. Attraktive Stay-High-Scheine sind somit nicht verfügbar.

Da es keine Stay-Low-Scheine gibt, greift man zu Inlinern mit einer oberen Schwelle von mehr als 35 Euro, also oberhalb der Kombination aus fallender 40- und 200-Wochen-Linie. Unten sind maximal 25 Euro zugelassen, wo der durch die Tiefs von 2011 und 2012 definierte Aufwärtstrend gebrochen wäre.

Unter den 55 verfügbaren Scheinen kommen 6 auf eine Mindestgewinnmöglichkeit von 40 Prozent. Von denen gefällt mir der Deutsche-Bank-Inliner am besten, der um 44 Prozent steigt, sofern der DAX-Wert bis zum 19. Dezember zwischen 24,50 und 36,50 Euro bleibt. Gewinnmitnahmen um 9,20 Euro sind ebenso anzuraten wie ein anfänglicher Stopp bei 2,00 Euro, der von Zeit zu Zeit nachgezogen werden sollte.

Name: Deutsche-Bank-Inliner

WKN: SG5MJ2

Aktueller Kurs: 6,77 € / 6,97 €

Schwellen: 24,50 € / 36,50 €

Laufzeit: 19.12.14

Stoppkurs: 2,00 €

Zielkurs: 9,20 €

Stefan Mayriedl schreibt seit 1997 über die Finanzmärkte und gehört zum festen Autorenstamm von BÖRSE ONLINE. Der diplomierte Volkswirt hat sich auf Charttechnik und Derivate spezialisiert. Seit 2010 ist er zudem Chefredakteur des Börsenbriefs smartanlegen.

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