Heute machen wir es einmal andersherum und suchen nach einem Inliner, mit dem noch bis Weihnachten bei etwa 100 Euro Einsatz 100 Euro Nettogewinn verbucht werden kann. Ein Taschengeld für Sylvester quasi. Da man auch Transaktionskosten berücksichtigen muss, ist ein Potenzial von mindestens 120 Prozent erforderlich. Da die Gewinne idealer Weise bereits bei einem Anstieg des Scheins auf spätestens 9,00 Euro mitgenommen werden sollen, darf der Schein also maximal 4,10 Euro kosten.

Suchen wir zunächst beim Emittenten SocGen. 180 Scheine stehen zur Verfügung. Werden Puffer von jeweils mindestens 8 Prozent zu den Schwellen gefordert, sind es noch ganze 6 Stück. Davon ist der RWE-Inliner SE7PNE unter Chance-Risiko-Aspekten sehr interessant: es gibt ein Plus von 149 Prozent, wenn die DAX-Aktie bis zum 16. Dezember in der Range 12,50 bis 15,50 Euro bleibt.

Was haben die anderen Emittenten bei diesem Basiswert zu bieten? Bei der HVB kommt der Schein HU668H in Frage, der tendenziell bullischer ausgelegt ist: möglich sind innerhalb der Range 13,00 bis 16,00 Euro Gewinne von 167 Prozent. Bei der Commerzbank wiederum gibt es leider nichts passendes. Wir entscheiden uns für den HVB-Schein als Trading-Tipp.

Die obere Schwelle wurde seit dem 1. August nicht mehr gesehen und wird vor allem von einem um 15,50 Euro flach verlaufenden Abwärtstrend geschützt. Etwas näher dran sind wir aktuell an der unteren Schwelle und kurzfristig achten wir auf das 61,8-Prozent-Fibonacci-Retracement der Oktober-Aufwärtswelle um 13,55 Euro, solange der seit März gültige Aufwärtstrend wie jetzt noch näher als 50 Cent an der unteren Schwelle dran ist. Einen passenden Stopp zu finden ist wie immer bei Inlinern sehr schwierig. Wir setzen diesen bei zunächst 1,75 Euro und peilen Gewinnmitnahmen bei 7,75 Euro an.

Name RWE-Inliner
WKN HU668A
Aktueller Kurs 3,65 € / 3,75 €
Laufzeit 14.12.16
Schwellen 13,00 € / 16,00 €
Stoppkurs 1,75 €
Zielkurs 7,75 €


Stefan Mayriedl schreibt seit 1997 über die Finanzmärkte und gehört zum festen Autorenstamm von BÖRSE ONLINE. Der diplomierte Volkswirt hat sich auf Charttechnik und Derivate spezialisiert. Seit 2010 ist er zudem Chefredakteur des Börsenbriefs smartanlegen.

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