Umgerechnet kann die Aufarbeitung des Skandals den Konzern in den USA damit rund 13,3 Milliarden Euro kosten.

Bislang hat der Autokonzern für die Folgen der Krise zwar gut 16 Milliarden Euro zurückgestellt. Doch der Betrag dürfte bei Weitem nicht ausreichen. Denn auch in anderen Ländern rollen milliardenschwere Zahlungen auf Volkswagen zu. In Europa, wo weitaus mehr Autos betroffen sind als in den Vereinigten Staaten, fordern Verbraucherschützer seit Langem ebenfalls Schadenersatz für die Kunden.

Angesichts der Dimensionen, die bei einer solchen Lösung auf Volkswagen zukommen könnten, ist es kein Wunder, dass Konzernchef Matthias Müller vor drastischen Konsequenzen gewarnt hat, falls der Autobauer die Kunden in Europa nach US-Vorbild entschädigen müsste. "Man muss kein Mathematiker sein, um zu erkennen, dass eine Entschädigungszahlung in beliebiger Höhe auch Volkswagen überfordern würde", sagte der Manager in einem Zeitungsinterview.

Absatzeinbruch in den USA



Nicht nur finanziell, auch operativ schlägt der Abgasskandal voll durch. Die Absätze in den USA sind zuletzt drastisch eingebrochen. Im Juni verkauften die Wolfsburger in Übersee knapp 22 Prozent weniger Autos als ein Jahr zuvor. Damit hat sich der Absatzrückgang nach minus 9,7 Prozent im April und minus 17,2 Prozent im Mai noch einmal beschleunigt. Ob der nun erzielte Gerichtsvergleich die Wende herbeiführen kann, ist ungewiss.

Kein Wunder, dass die Volkswagen-Aktie angesichts der negativen Nachrichtenlage wieder unter Druck steht. Allein seit Ende Mai ist ein Minus von rund 20 Prozent aufgelaufen. Der DAX hat im gleichen Zeitraum lediglich rund fünf Prozent verloren. Für Anleger, die davon ausgehen, dass die Underperformance des Titels gegenüber dem Gesamtmarkt anhalten wird, ist ein Volkswagen Vz. Short/DAX Long-Alpha-Turbo-Optionsschein von der DZ Bank interessant.

Das spekulative Papier legt zu, wenn sich die Volkswagen-Aktie schlechter entwickelt als der DAX, unabhängig davon, ob die Kurse steigen oder fallen. Wichtig ist nur die relative Performance der beiden Basiswerte zueinander. Seit Emission des Papiers hat die Volkswagen-Aktie um 13 Prozentpunkte schlechter abgeschnitten als der DAX. Entsprechend dem anfänglichen Hebel von zehn hat der Alpha-Turbo um rund 130 Prozent zugelegt. Auf aktueller Kursbasis beträgt der Hebel noch rund 4,4. Da dieser auch in die umgekehrte Richtung wirkt, sollten sich nur risikobereite Anleger in dem Optionsschein engagieren.